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Die Maske des Meisters

Die Maske des Meisters

Titel: Die Maske des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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flankiert von einem Imbiss und einem Elektrogeschäft. Dort würde sie sich nach einer Webcam erkundigen.
    Sie eilte über die Straße. Jetzt blieben nur noch die drei Treppenstufen, die zur Eingangstür hinaufführten, als letzte Hürde. Doch Claire hielt inne und betrachtete die Auslage. Der Eindruck, den sie im Internet gewonnen hatte, bestätigte sich. Alles war großzügig arrangiert und mit kleinen Details verziert. Blaue Sterne lagen zwischen Tuben und Flaschen, glitzernde Steine verstreut auf den ausgebreiteten Lederriemen einer Peitsche.
    Zwischen den Regalböden konnte sie in das Ladenlokal hineinschauen, da die Regale keine Wände besaßen, und entdeckte eine Brünette, die dreißig Jahre älter als sie sein musste und gerade von der Besitzerin, deren Foto sie von der Homepage des Sensuality kannte, beraten wurde.
    Claire würde nicht die einzige Kundin im Erotikshop sein. Das beruhigte sie. Außerdem kauften hier auch ältere Frauen ein. Das fand sie gut. Was machte sie sich also Gedanken?
    Sie nahm allen Mut zusammen und trat ein.
    Ein Gong ertönte. Auf dem Holztresen gegenüber der Eingangstür standen sechs Teelichter in asiatisch bemalten Porzellankerzenständern. Die Kerzen verströmten einen erdig-rauchigen Patschuliduft mit einem Hauch von Vanille. Im Hintergrund lief eine Celtic-Folk-CD von Enya. Die Besitzerin schien kulturell sehr offen zu sein.
    Sie winkte Claire zu. „Ich bin gleich bei Ihnen. Kommen Sie ruhig herein und schauen Sie sich um. Anfassen erlaubt.“ Sie zwinkerte und wandte sich wieder der Brünetten zu.
    Claire kam sich vor wie Alice im Wunderland. Sie stand mitten im Verkaufsraum und war umgeben von Regalen, prall gefüllt mit Dildos, Vibratoren, erotischen Büchern, Pornos, Plugs, Vibro-Eiern, Analketten, Rohrstöcken, Handschellen, Liebespuppen, Pumpen. Claire wurde ganz heiß beim Anblick der Toys. Hinter einem Kleiderständer, an dem eine Zimmermädchen- und eine Schwesternuniform aus Latex hingen, entdeckte sie einen weiteren, sehr kleinen Raum. Da der violette Samtvorhang zur Seite geschoben war, konnte sie einen Hocker und einen Ganzkörperspiegel sehen. Offensichtlich handelte es sich um eine Umkleidekabine.
    Betont lässig, als wäre sie schon in unzähligen Sexshops gewesen, schlenderte sie zu den Tuben und Flaschen hinüber und las neugierig die Etiketten. Sie entdeckte Massageöle, Gleitgele und bunte Flüssigkeiten, die angeblich eine aphrodisierende Wirkung besaßen. Daneben lagen ein langer Penis-Strang aus biegsamem violetten Jelly und andere Utensilien zum Abbinden des männlichen Geschlechts, auch der Hoden.
    Manche Dinge fand Claire gruselig, bei anderen spürte sie, wie ihr Körper nur beim bloßen Betrachten kribbelte. Ob Vali schon einmal einen Cockring getragen hatte? Sie wüsste zu gerne, wie er ausgestattet war.
    Alles zu seiner Zeit, ermahnte sie sich. Schritt für Schritt, nur nichts überstürzen. Doch sie stand längst in Flammen.
    „Haben Sie etwas gefunden?“ Die Besitzerin hatte sich von hinten genähert, ohne dass Claire es bemerkt hatte. Sie schenkte ihr ein breites einnehmendes Lächeln. „Mein Name ist Rania.“
    Claire reichte der dunklen Schönheit, die groß gewachsen und schlank war, gerade mal bis zur Schulter. Rania war ihr sofort sympathisch, da sie offensichtlich ebenso auf Farbe stand wie Claire, denn sie trug einen knallgelben Sari mit Goldborte, ein Hauch von Tausendundeiner Nacht.
    Nervös griff Claire nach einem Gleitgel. „Das nehme ich.“ Da sie einen großen Vibrator kaufen sollte, würde sie ein Gleitmittel eventuell brauchen. Außerdem war es unverfänglich. Es sagte nichts über ihre erotischen Vorlieben aus.
    Rania richtete die Schärpe, die über ihre Schulter lag. „Eine gute Wahl. Wie wäre es mit einem Dildo zum Gel? Er muss ja nicht das männliche Glied ersetzen, sondern kann beim Liebesspiel ein zusätzlicher Reiz sein.“
    „Männer mögen keine Konkurrenz im Bett.“ Hatte Claire das laut gesagt? Es war ungewohnt für sie, sich über solche Dinge mit einer Fremden zu unterhalten.
    Rania lachte. „Dann nehmen Sie doch einen Dildo, der kleiner ist als das beste Stück Ihres Freundes. Das wird sein Ego aufbauen.“ Anscheinend war sie Claires Blick gefolgt, denn sie sagte: „Sehen Sie sich die Vibratoren ruhig aus der Nähe an. Fassen Sie sie an, denn es gibt sie in verschiedenen Materialien, natürlich in unterschiedlicher Größe und mit und ohne Klitorisvibrator.“
    Obwohl Claire keineswegs prüde war,

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