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Die Maske des Meisters

Die Maske des Meisters

Titel: Die Maske des Meisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henke Sandra
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musste entschieden haben, seine Mittagspause daheim zu verbringen, weil er davon ausging, mit Howie ungestört zu sein. Jedoch hatte er nicht damit gerechnet, dass Claire so früh aus Cincinnati zurückkam.
    Pech gehabt. Nun war sie hier und kannte sein kleines Geheimnis.
    Wie glücklich er aussah! Er lachte spitzbübisch, zeigte Howard eine lange Nase und bekam dafür eine kalte Dusche, die bei den heißen Temperaturen sicherlich sehr angenehm war. Immer wenn Howie Todds Penis traf oder den Wasserstrahl auf seine Gesäßfalte richtete, zuckte Todds Glied lustvoll.
    Die Wassertropfen in dem blonden Kraushaar auf seinem Brustkorb funkelten durch die Sonne wie kleine Diamanten. Obwohl er sich aufführte wie ein Backfisch, besaß er doch den Körper eines athletischen Mannes. Seine Haut war dort, wo sein Uniformhemd normalerweise saß, etwas heller.
    Die kleine Narbe an seinem Unterarm malte sich weiß auf seiner gebräunten Haut ab. Mit acht Jahren hatte er auf den regennassen Bahnschienen balanciert, war ausgerutscht und in den Kies gefallen. Ein Stein war so scharfkantig gewesen, dass er Todds Arm aufgeschnitten hatte.
    Damals hatte er Ärmchen wie Streichhölzer gehabt, heute dagegen strotzten sie vor Kraft. Bei jeder Bewegung trat das Spiel seiner Muskeln hervor. Vielleicht gefiel Howie dieser satte männliche Anblick und er jagte Todd deshalb von einer Seite zur anderen.
    Erstaunt und fasziniert schüttelte Claire den Kopf.
    Howard Miller, der in seinen schlimmsten Macho-Zeiten immer einen Zahnstocher im Mundwinkel gehabt hatte, um seinem Vorbild Razor Ramon alias Scott Hall nachzueifern. Der Zahnstocher schien Geschichte zu sein, aber er trug immer noch sein dunkles Haar scheußlich schön zurückgegelt, wie der Wrestler. Er schien Gewichte zu stemmen. Seine Muskeln sahen nicht aufgepumpt aus, sein Körperumfang jedoch insgesamt imposant.
    Ausgerechnet Howie, Todds Freund und Arbeitskollege, früher bei der Polizei und nun beim Sheriff’s Department. Ihre Beziehung ging offensichtlich über eine normale Männerfreundschaft hinaus. Wie lange lief schon etwas zwischen den beiden? Howie hatte doch früher oft Freundinnen gehabt. Todd dagegen war immer alleine geblieben, nun kannte sie den Grund dafür.
    Vage ahnte sie, wie ihr Bruder sich quälen musste, weil sein Geheimnis nicht publik werden sollte, besaß sie doch selbst eine sexuelle Neigung, von der niemand erfahren durfte. Oakwood war nicht der richtige Ort, um eine homosexuelle Beziehung öffentlich auszuleben, selbst wenn man sich mit Liebkosungen und Küssen in der Öffentlichkeit zurückhielt. Die Moral war zu verstaubt.
    Ein Bild von Lucy Downey tauchte vor ihrem geistigen Auge auf. Ihre Schulkameradin war damals aus Oakwood weggeschickt worden, nur weil sie aus einer Jugendlaune heraus ihre Freundin geküsst hatte. Niemand konnte Todd und Howard fortjagen, aber man würde sie bestimmt aus der Gemeinschaft ausschließen, indem man sie ganz einfach ignorierte, mit der Hoffnung, dass das Paar von selbst wegziehen würde.
    Claire fragte sich, was Melissas Mann Scott dazu sagen würde, der so religiös war, dass er sogar einen christlichen Radiosender hörte. Ein Homosexueller in der Familie, Claire hätte die Neuigkeit nur zu gerne Howies Schwester und ihrem Mann selbst gesagt, um ihre Reaktionen zu sehen. Aber sie würde selbstverständlich schweigen wie ein Grab.
    Sie selbst hatte kein Problem damit. Todd war ein guter Kerl. Es war an der Zeit, dass er endlich sein Glück fand. Wie dieses Glück aussah, war ihr egal, solange er sich gut dabei fühlte.
    Ihr Bruder gab einen spitzen Schrei von sich und hielt beide Hände über seine Pofalte. „Es reicht“, sagte er scharf, lächelte jedoch. „Meine Haut ist schon ganz rot.“
    „Ich bestimme, wann es gut ist.“ Howard richtete den Wasserstrahl auf Todds Glied, worauf Todd automatisch seine Hände von seinem Gesäß nahm, um seinen Penis zu schützen. Das nutzte sein Partner eiskalt aus und spritzte wieder die Kehrseite seines Gegenübers ab.
    Lachend flüchtete Todd hinter den elektrischen Rasenmäher, der am Rand der Grünfläche stand, und deutete mit einer Geste auf das Gerät. „Er darf nicht nass werden, sonst geht er kaputt.“ Dann stellte er sich seitlich hin, stützte sich am Griff der Mähmaschine ab und wackelte mit seinem Hintern. „Nun nimm mich schon endlich.“
    „Erst wenn du sauber bist, richtig sauber.“
    „Dieses diabolische Grinsen kenne ich“, sagte Todd. „Du hast etwas

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