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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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informiert halten sollten.«
    »Bockmist! Ich durfte den Campus nicht verlassen; ich durfte mit niemandem reden. Ich sollte ausschließlich Studenten befragen dürfen und hätte mir wahrscheinlich sogar dafür vorher Erlaubnis einholen müssen! Abgesehen von diesen belanglosen Einschränkungen war ich frei wie ein Vogel in der Luft! Kommen Sie doch! Sie haben Pat gesehen! Sie haben gesehen, was die mit ihr angestellt haben. Sie wissen, was die sonst noch getan haben - vergewaltigt haben sie sie, Greenberg! Haben Sie und Ihre Chefs etwa erwartet, daß ich Houston dafür danke, weil er so verständnisvoll ist?«
    »Glauben Sie mir«, sagte Greenberg mit leiser Stimme, die aber seinen Ärger nicht verbergen konnte, »diese Bedingungen sind erst nachher hinzugefügt worden. Freilich hätten die mir das sagen sollen. Aber man hat das Ganze zu Ihrem eigenen Schutz getan. Das begreifen Sie doch, oder?«
    »Aber unsere Vereinbarung war anders.«
    »Nein, das war sie nicht. Und man hätte mir sagen müssen ... «
    »Außerdem frage ich mich, zu wessen Schutz das Ganze eigentlich diente. Dem meinen oder dem ihren.«
    »Das ist eine gute Frage. Man hätte es mir sagen sollen. Man kann einfach nicht eine Verantwortung delegieren und dann immer die Vollmachten wegnehmen. Es ist nicht logisch.«
    »Moralisch ist es nicht. Ich will Ihnen einmal etwas sagen. Diese kleine Odyssee, auf der ich mich da befinde, bringt mich immer näher und näher an die Frage der Moral heran.«
    »Das freut mich für Sie, aber ich fürchte, Ihre Odyssee wird bald ein Ende haben.«
    »Sie können es ja versuchen!«
    »Die werden dafür sorgen. Irgendwelche Erklärungen in den Büros von Rechtsanwälten bedeuten da überhaupt nichts. Ich habe denen gesagt, daß ich es zuerst versuchen würde ... Wenn Sie sich nicht binnen achtundvierzig Stunden in Schutzhaft begeben, wird man einen Haftbefehl ausstellen.«
    »Mit welcher Begründung?!«
    »Sie stellen eine Gefahr dar. Sie sind geistesgestört. Sie sind verrückt. Man wird sich auf Ihre Militärakten beziehen -zwei Kriegsgerichtsverfahren, Militärarrest, dauernde Unstabilität unter Frontbedingungen. Die Tatsache, daß Sie Drogen benutzen. Und Alkohol - dafür gibt es Zeugen. Und ein Rassist sind Sie auch - da ist die Beschwerde über die Lumumba-Affäre. Und jetzt erfahre ich, wenn ich auch nicht über Fakten verfüge, daß Sie sich in der Gesellschaft notorischer Krimineller bewegen. Es gibt Fotos - von einem Lokal in Avon ... Stellen Sie sich, Jim. Die ruinieren Ihnen Ihr ganzes Leben.«

26
    Achtundvierzig Stunden! Warum achtundvierzig Stunden? Warum nicht vierundzwanzig oder zwölf oder sofort? Es gab keinen Sinn! Dann begriff er und fing ganz alleine in der Zelle stehend zu lachen an. Er lachte laut in einer Telefonzelle um halb sechs Uhr morgens, an einem verlassenen Stück Highway in Mount Holly, Connecticut.
    Diese praktisch denkenden Männer geben ihm gerade genug Zeit, um etwas zustande zu bringen - falls er etwas zustande bringen konnte. Wenn er das nicht konnte und etwas passierte, dann hatten sie eine saubere Weste. Es war aktenkundig, daß sie ihn für einen geistig aus dem Gleichgewicht geratenen Drogensüchtigen mit rassistischen Tendenzen hielten, der sich mit notorischen Kriminellen abgab, und sie hatten ihn gewarnt. Und weil der Umgang mit solchen Verrückten so delikat war, setzten sie eine Zeit fest, in der Hoffnung, die Gefahr zu verringern. Herrgott! Sie konnten es nicht lassen!
    Er erreichte die Imbißstation in West Hartford um dreiviertel sieben und nahm ein umfangreiches Frühstück zu sich, vielleicht weil er irgendwie annahm, daß ihm das den Schlaf ersetzen und die Energie wiedergeben würde, die er brauchte. Er sah immer wieder auf die Uhr und wußte, daß er um halb acht auf dem Parkplatz sein würde.
    Er fragte sich, wie seine Kontaktperson von Charger DreiNull wohl aussehen mochte.
    Der Mann war von hünenhafter Gestalt. Matlock hatte sich selbst nicht gerade für klein gehalten. Cliff von Charger DreiNull erinnerte Matlock an jene alten Bilder von Primo Camera. Mit Ausnahme des Gesichts. Das Gesicht war schmal, intelligent und lächelte jetzt breit.
    »Steigen Sie nicht aus, Mr. Matlock.« Er griff durch das heruntergekurbelte Fenster und schüttelte Matlock die Hand. »Hier ist das Papier; ich habe es in einen Umschlag getan. Übrigens, Miß Ballantyne hat gestern Abend gelacht. Sie fühlt sich besser. Das Enzephalogramm ist gleichmäßig, und ihr Stoffwechsel

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