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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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»Ich hab' Ihnen ja gesagt, daß ich keinen Ärger will.«
    »Wir werden alle Ärger haben, wenn ich nicht ein paar Delegierte erreiche. Das wollte Wheeling mir sagen.«
    »Was meinen Sie damit ... Delegierte?«
    »Das Treffen drüben in Carlyle. Die Konferenz mit unseren Leuten und der Nimrod-Organisation.«
    »Das ist nicht meine Angelegenheit!« stieß Stockton hervor. »Ich weiß überhaupt nichts darüber.«
    »Sicher tun Sie das nicht; das hat auch niemand von Ihnen erwartet. Aber jetzt betrifft es uns alle ... Manchmal muß man die Regeln brechen; und dies ist einer dieser Anlässe. Nimrod ist zu weit gegangen, das ist alles, was ich Ihnen sagen kann.«
    »Mir sagen Sie das? Ich lebe doch mit diesen aufgeblasenen Predigern! Ich rede ja immer wieder mit ihnen, und wenn ich mich beklage - wissen Sie, was unsere eigenen Leute dann sagen? Die sagen bloß, >so ist das eben, alter Howie, wir machen alle unsere Geschäfte!< Was sind das für Reden? Warum muß ich denn Geschäfte mit ihnen machen?«
    »Vielleicht müssen Sie das nicht mehr lange. Deshalb muß ich ja einige von den anderen erreichen. Die Delegierten.«
    »Die laden mich nicht zu ihren Zusammenkünften ein. Ich kenne niemanden.«
    »Natürlich nicht. Noch einmal, man hat das von Ihnen erwartet. Die Konferenz ist wichtig, da kommen nur Hochkaräter, und alles läuft ganz geheim. So geheim, daß wir uns selbst reingelegt haben: Wir wissen gar nicht, wer alles in der Gegend ist. Von welcher Organisation, von welcher Familie? Aber ich habe meine Anweisungen. Wir müssen einen oder zwei erreichen.«
    »Ich kann Ihnen nicht helfen.«
    Matlock sah den Südstaatler streng an. »Ich glaube doch, daß Sie das können. Hören Sie mir gut zu. Morgen früh werden Sie ein paar Telefongespräche führen - aber ganz vorsichtig! Wir wollen keine Panik. Sprechen Sie mit niemandem, den Sie nicht kennen. Gebrauchen Sie meinen Namen nicht! Sagen Sie bloß, Sie wären jemandem begegnet, der das korsische Papier hat, das silberne korsische Papier. Er muß sich in aller Stille mit jemandem treffen, der es auch hat. Wenn es sein muß, fangen wir mit einer Person an. Haben Sie das verstanden?«
    »Schon, aber es gefällt mir nicht! Das ist nicht meine Sache!«
    »Würden Sie lieber schließen? Würden Sie lieber diesen herrlichen Bau verlieren und zehn oder zwanzig Jahre durch ein Zellenfenster starren? Ich habe gehört, daß Gefängnisbeerdigungen sehr rührend sind.«
    »Also gut! ... Also gut. Ich werde meinen Kontaktmann anrufen, den, der immer bei mir kassiert. Ich werde sagen, daß ich nichts weiß! Ich leite nur eine Nachricht weiter.«
    »Meinetwegen. Wenn Sie Kontakt bekommen, sagen Sie dem Betreffenden, ich würde heute Abend oder morgen im Sail and Ski sein. Sagen Sie ihm, er soll das Papier mitbringen. Ich werde mit niemandem reden, der das Papier nicht vorzeigen kann!«
    »Ohne das Papier ... «
    »Und jetzt will ich meine Schlüssel.«
    Stockton rief Mario zurück. Matlock bekam seine Schlüssel.
    Er verließ Mount Holly in südlicher Richtung auf der Route 72. Er erinnerte sich nicht genau wo, wußte aber, daß er auf der Fahrt von Hartford an ein paar Telefonzellen vorbeigekommen war. Seltsam, wie er anfing, öffentliche Telefone zu bemerken, das einzige Bindeglied zur soliden Welt, das er besaß. Alles andere war flüchtig, zufällig, fremdartig und beängstigend. Er würde Greenberg anrufen, wie Charger DreiNull verlangt hatte, aber ehe er das tat, würde er einen von Blackstones Männern anrufen.
    Es mußte sofort ein Treffen vereinbart werden. Er mußte jetzt das korsische Papier haben. Er hatte das Signal ausgesandt; jetzt würde er seinen Teil der Vereinbarung einhalten müssen, oder er würde gar nichts erfahren. Falls Stocktons Nachricht durchkam und falls jemand wirklich Kontakt aufnahm, würde dieser jemand töten oder getötet werden, ehe er den Eid der >Omerta< brach, sofern Matlock nicht das Papier vorlegte.
    Oder war alles umsonst? War er wirklich der Amateur, als den Kressel und Greenberg ihn bezeichneten? Er wußte es nicht. Er gab sich große Mühe, die Dinge bis zum Ende durchzudenken, alles, was er tat, von allen Seiten zu betrachten, seine geschulte akademische Fantasie zu benutzen. Aber war das genug? Oder war es möglich, daß das Gefühl der Verpflichtung, das er empfand, der Rachetrieb, der ihn beseelte, und der Ekel ihn nur in eine Art Don Quichotte verwandelten?
    Wenn dem so war, würde er damit leben. Er würde sich die größte Mühe

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