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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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wiederholte die Geschichte, die er Blackstone erzählt hatte. Pats Verletzungen freilich spielte er herunter und stellte auch die Motive der Leute, die sie geschlagen hatten, etwas anders dar. Als er fertig war, klopfte der Engländer, der sich eine Pfeife angezündet hatte, die Asche in einen großen gläsernen Aschenbecher.
    »Das klingt ja wie im Kino, nicht wahr? ... Sie sagen, Patricia sei nicht ernsthaft verletzt. Erschreckt, aber nicht viel mehr.«
    »Richtig. Wenn ich zur Polizei ginge, könnte das ihr Stipendium gefährden.«
    »Verstehe ... Nun, eigentlich verstehe ich nicht, aber wollen wir es dabei bewenden lassen. Und Sie würden gerne sehen, daß ich morgen Abend verliere.«
    »Das hat nichts zu bedeuten. Nur hoch spielen sollen Sie.«
    »Aber Sie sind auf schwere Verluste vorbereitet.«
    »Ja, das bin ich.«
    Holden stand auf. »Ich bin gerne bereit, mitzumachen. Sollte nicht schwierig sein. Aber es gibt da eine ganze Menge, die Sie mir vorenthalten, und ich wollte, Sie würden mir mehr sagen. Aber ich will nicht darauf bestehen. Ich will Ihnen nur sagen, daß die Geschichte, die Sie mir gerade erzählt haben, eine mathematische Schwäche hat.«
    »Und die wäre?«
    »So wie ich es verstehe, übersteigt der Betrag, den Sie morgen Abend zu verlieren bereit sind, bei weitem jeden Betrag, den Patricia je als Stipendium erwarten kann. Die logische Annahme ist daher, daß Sie nicht zur Polizei gehen wollen. Oder vielleicht nicht können.«
    Matlock blickte zu dem Engländer auf und staunte über seine eigene Dummheit. Es war ihm furchtbar peinlich, und er kam sich sehr ungeschickt vor. »Es tut mir leid ... Ich habe Sie nicht bewußt angelogen. Sie brauchen nicht mitzumachen; vielleicht hätte ich Sie nicht darum bitten dürfen,«
    »Ich habe nie angedeutet, daß Sie gelogen hätten - nicht, daß es wichtig wäre. Nur, daß Sie mir nicht besonders viel gesagt haben. Natürlich mache ich mit. Ich möchte Ihnen nur sagen, daß ich gerne alles hören würde, falls und wenn Sie zu dem Schluß kommen, daß Sie mir alles, was geschehen ist, sagen wollen ... So, es ist spät und Sie sind müde. Warum nehmen Sie nicht mein Zimmer.«
    »Nein, danke. Ich leg' mich hier hin. Ich verbinde angenehme Erinnerungen mit dem Bett. Ich brauche nur eine Decke. Und dann müßte ich noch telefonieren.«
    »Wie Sie wollen. Eine Decke kriegen Sie, und wo das Telefon ist, wissen Sie ja.«
    Als Holden sein Zimmer verließ, ging Matlock ans Telefon. Das Tel-elektronische Gerät, das er mieten wollte, würde erst Montagfrüh zur Verfügung stehen.
    »Blackstone.«
    »Hier ist James Matlock. Ich sollte anrufen und mich erkundigen, ob es irgendwelche Nachrichten für mich gibt.«
    »Ja, Mr. Matlock. Jemand hat für Sie angerufen, warten Sie bitte einen Augenblick ... Hier. Von dem Team in Carlyle. Alles ist in Ordnung. Das Subjekt reagiert befriedigend auf die medizinische Behandlung. Das Subjekt hatte drei Besucher. Einen Mr. Samuel Kressel, einen Mr. Adrian Sealfont und eine Miß Lois Meyers. Das Subjekt hat zwei Telefonanrufe erhalten, die beide von dem Arzt abgewiesen wurden. Sie kamen von derselben Person, einem Mr. Jason Greenberg. Die Anrufe kamen aus Wheeling, West Virginia, Das Subjekt ist während der ganzen Zeit nicht von dem Carlyle-Team getrennt worden ... Sie können ganz beruhigt sein.«
    »Danke, das bin ich. Sie sind sehr gründlich. Gute Nacht.« Matlock atmete tief. Er war ebenso erleichtert wie erschöpft. Lois Meyers lebte auf der anderen Seite des Korridors in Pats Apartmenthaus. Die Tatsache, daß Greenberg angerufen hatte, war beruhigend. Greenberg fehlte ihm.
    Er griff nach oben und schaltete die Tischlampe am Sofa aus. Der helle Aprilmond schien durchs Fenster. Der Mann von Blackstones Team hatte recht - er konnte ganz ruhig sein.
    Was er nicht beruhigen konnte, waren seine Gedanken, die sich mit dem morgigen Tag befaßten - und dem Tag danach. Alles mußte auf hohen Touren weiterlaufen; ein produktiver Tag mußte zum nächsten führen. Es durfte keine Verzögerung geben, auch nicht einen Augenblick lang ein Gefühl der Befriedigung, die seinen Schwung bremsen könnte.
    Übermorgen. Nach Sammy Sharpe's in Windsor Shoals. Wenn alles nach seinen Berechnungen ablief, würde dann die Zeit gekommen sein, nach Carlyle selbst zu gehen. Matlock schloß die Augen und sah Blackstones Aufstellung vor sich.
    CARMOUNT COUNTRY CLUB - KONTAKT: HOWARD STOCKTON
    WEST CARLYLE SAIL AND SKI RESORT - KONTAKT:
    ALAN CANTOR
    Carmount

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