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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Holden und entfernte sich ein paar Schritte. »Ich verstehe völlig. Ich werde ein paar Schritte gehen.«
    »Ihr englischer Freund ist sehr nett«, sagte Sharpe.
    »Einer der nettesten, die es gibt. Was ist denn, Sammy?«
    »Einige informatorische Punkte, wie wir bei Gericht sagen.«
    »Und die wären?«
    »Ich bin ein vorsichtiger Mann, aber ich bin auch sehr neugierig. Ich betreibe hier eine gute Organisation, wie Sie sehen können.«
    »Das kann ich sehen.«
    »Ich wachse dabei - vorsichtig, aber recht befriedigend.«
    »Das akzeptiere ich.«
    »Ich mache keine Fehler. Ich habe einen juristisch ausgebildeten Verstand, und ich bin stolz darauf, daß ich keine Fehler mache.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Es ist mir in den Sinn gekommen - und ich will ehrlich sein, es ist auch meinem Partner Frank und Rocco Aiello in den Sinn gekommen - daß man Sie vielleicht in das Gebiet geschickt hat, um gewisse Beobachtungen anzustellen.«
    »Warum glauben Sie das?«
    »Warum? ... Ein Spieler wie Sie taucht einfach aus dem Nichts auf. Sie haben mächtige Freunde in San Juan. Sie kennen unsere Lokale wie Ihre Hosentasche. Und dann haben Sie einen sehr reichen, sehr netten Kollegen von der Londoner Szene. Das paßt alles zusammen ... Aber das wichtigste - und ich glaube, das wissen Sie - Sie erwähnen diese Geschäfte in Carlyle. Wollen wir ehrlich zueinander sein. Das spricht doch Bände, oder?«
    »Tut es das?«
    »Ich bin nicht vorschnell. Ich habe Ihnen gesagt, daß ich ein vorsichtiger Mann bin. Ich verstehe die Regeln und stelle keine Fragen, die man nicht von mir erwartet, und spreche nicht von Dingen, über die ich nichts wissen darf ... Trotzdem möchte ich, daß die Generale erkennen, daß sie ein paar intelligente, ja ehrgeizige Leutnants in der Organisation haben. Das kann Ihnen jeder sagen. Ich bin ganz offen zu Ihnen, ich halte nichts zurück.«
    »Bitten Sie mich damit, Ihnen ein gutes Zeugnis auszustellen?«
    »So könnte man es etwa formulieren. Ich habe Wert. Ich bin ein Anwalt, den man respektiert. Mein Partner ist ein sehr erfolgreicher Versicherungsmakler. Wir sind erste Wahl.«
    »Was ist mit Aiello? Mir scheint, Sie sind mit ihm befreundet.«
    »Rocco ist ein guter Junge. Vielleicht nicht der schnellste, aber solid. Und ein sympathischer Mensch ist er auch. Aber in unsere Klasse gehört er wohl nicht.«
    »Und Bartolozzi?«
    »Über Bartolozzi habe ich nichts zu sagen. Über ihn müssen sie sich selber eine Meinung bilden.«
    »Indem Sie nichts sagen, sagen Sie eine ganze Menge, nicht wahr?«
    »Nach meiner Meinung redet er zuviel. Aber das könnte an seiner Persönlichkeit liegen. Er geht mir irgendwie gegen den Strich, Rocco aber nicht.«
    Matlock beobachtete den methodischen Sharpe im frühen Dämmerlicht des Parkplatzes und begann zu begreifen, was vorgefallen war.
    Es war ganz logisch; er selbst hatte es geplant, aber jetzt, da es sich ereignete, kam er sich seltsam objektiv vor. Er beobachtete sich selbst, beobachtete Marionetten, die reagierten.
    Er war als ein Fremder in Nimrods Welt eingetreten, beargwöhnt vielleicht, jedenfalls abwegig.
    Und plötzlich sollte dieser Argwohn, diese Abwegigkeit nicht verschmäht, sondern geehrt werden.
    Der Verdächtige, den man wegen seiner Abwegigkeit ehrte - weil sie von einer höheren Stelle kommen mußte. Er war jetzt ein Abgesandter der oberen Ränge. Man fürchtete ihn.
    Wie hatte Greenberg das genannt? Die Schattenwelt. Unsichtbare Armeen, die ihre Truppen in der Finsternis in Position brachten, stets auf der Hut vor irgendwelchen verirrten Patrouillen, feindlichen Spähern.
    Der schmale Pfad, den er gehen mußte, war gefährlich. Aber er war jetzt der seine.
    »Sie sind ein guter Mann, Sharpe. Und verdammt clever sind Sie auch ... Was wissen Sie über Carlyle?«
    »Nichts! Absolut nichts.«
    »Jetzt lügen Sie, und das ist nicht clever.«
    »Das ist die Wahrheit. Ich weiß nichts. Gerüchte habe ich gehört. Aber Dinge, die man weiß, und Dinge, von denen man gehört hat, sind zwei Paar Stiefel, das weiß ich als Anwalt.« Sharpe hob die rechte Hand und spreizte Zeigefinger und Mittelfinger auseinander, wie zum Eid.
    »Was für Gerüchte? Drücken Sie sich ganz klar aus, im eigensten Interesse.«
    »Nur Gerüchte. Eine Versammlung des Clans vielleicht. Ein Zusammentreffen hochrangiger Individuen. Eine Übereinkunft, die zwischen gewissen Leuten getroffen werden muß.«
    »Nimrod?«
    Sammy Sharpe schloß die Augen genau drei Sekunden lang. Und während

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