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Die Matlock-Affäre

Die Matlock-Affäre

Titel: Die Matlock-Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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welches besorgen.«
    »Da kann ich Ihnen nicht helfen, Matlock. Ich hab' keines hier, das geht nicht bei den vielen Jugendlichen, die untertags kommen. Das ist nicht gut fürs Image, verstehen Sie? Ein paar Pillen hab' ich. Die Nadelkacke aber nicht. Wollen Sie ein paar Pillen?«
    »Nein, bloß Gras. Mehr erlaube ich nicht.«
    »Sehr schlau von Ihnen ... Wohin fahren Sie denn?«
    »Zurück nach Hartford.«
    Bartolozzi schnippte mit den Fingern. Im nächsten Augenblick stand ein breitschultriger Barkeeper hinter ihnen. Matlock fand es geradezu grotesk, welchen Respekt der dicke kleine Italiener genoß. Bartolozzi verlangte Papier und Bleistift von dem Mann.
    »Hier. Da ist eine Adresse. Ich werde telefonieren. Ein Lokal, etwas abseits von der Hauptstraße, das auch noch spätnachts geöffnet hat. Liegt hinter G. Fox. Erster Stock. Fragen Sie nach Rocco. Der hat alles, was Sie brauchen.«
    »Sie sind wirklich nett.« Als Matlock das Papier in Empfang nahm, war ihm das völlig ernst.
    »Für vier Riesen am ersten Abend bekommen Sie auch Privilegien ... Hey, wissen Sie was? Sie haben nicht einmal ein Antragsformular ausgefüllt. Klasse, wie?«
    »Sie brauchen ja keine Bürgen. Schließlich spiele ich mit Bargeld.«
    »Wo zum Teufel haben Sie es denn liegen?«
    »In siebenunddreißig Banken zwischen hier und Los Angeles.« Matlock stellte sein Glas ab und hielt Bartolozzi die Hand hin. »War nett. Sehen wir uns morgen?«
    »Sicher, ganz bestimmt. Ich bring' Sie zur Tür. Aber nicht vergessen - lassen Sie nicht Ihr ganzes Geld bei Sammy. Kommen Sie wieder hierher.«
    »Darauf können Sie sich verlassen.«
    Die beiden Männer gingen zu dem Korridor zurück. Der kleine Italiener legte Matlock seine fette Hand auf den Rücken, die Geste eines neugewonnenen Freundes. Was keiner von beiden bemerkte, als sie in den schmalen Gang hinaustraten, war, daß ein gutgekleideter Herr an einem Tisch in der Nähe, der die ganze Zeit ein Feuerzeug betätigte, dem das Gas ausgegangen war, sie beobachtete. Als die beiden Männer an seinem Tisch vorbeigingen, schob er das Feuerzeug in die Tasche zurück, während die Frau, die ihm gegenüber saß, sich ihre Zigarette mit einem Streichholz anzündete. Dann fragte die Frau leise und lächelte dabei:
    »Hast du sie erwischt?«
    Der Mann lachte. »Karsh hätte es auch nicht besser machen könne. Sogar Nahaufnahmen.«

20
    Wenn der Avon Swim Club ein günstiger Startpunkt war, so war der Hartford Hunt Club - unter der geschickten Leitung von Rocco Aiello - eine beneidenswerte erste Runde. Matlock betrachtete nämlich seine Reise zu Nimrod jetzt als ein Rennen, ein Rennen, das binnen zwei Wochen und einem Tag enden mußte. Es würde damit enden, daß die Kräfte von Nimrod und die Mafiosi irgendwo in der Umgebung von Carlyle zusammentrafen. Und für ihn würde es zu Ende sein, wenn jemand irgendwo ein weiteres, silbernes korsisches Papier zum Vorschein brachte.
    Bartolozzis Anruf hatte seine Wirkung gezeitigt. Matlock betrat das alte rote Ziegelgebäude - zuerst glaubte er, man hätte ihm die falsche Adresse gegeben, denn durch die Fenster schien kein Licht und nichts deutete darauf hin, daß hinter den Mauern irgend etwas geschah - und fand am Ende des Korridors einen Lastenaufzug mit einem einsamen Neger, der auf einem Stuhl vor der Türe saß. Kaum hatte der Schwarze ihn gesehen, als er aufstand und Matlock den Lift zeigte.
    In einem Korridor im Obergeschoß begrüßte ihn ein Mann. »Freut mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen. Mein Name ist Rocco. Rocco Aiello.« Der Mann streckte ihm die Hand hin und Matlock ergriff sie.
    »Danke ... Jetzt war ich etwas verwirrt. Ich habe nichts gehört. Ich dachte, ich wäre vielleicht am falschen Ort.«
    »Wenn Sie etwas gehört hätten, dann hätten die Boys vom Bau mich reingelegt. Die Mauern sind achtzehn Zoll dick und nach beiden Seiten schalldicht; die Fenster sind Attrappen. Sehr sicher.«
    »Feine Sache.«
    Rocco griff in die Tasche und holte ein kleines hölzernes Zigarettenetui heraus. »Ich hab' da eine Schachtel Joints für Sie. Sie kosten nichts. Ich hätte Sie gerne ein wenig herumgeführt, aber Jock-O hat gesagt, Sie hätten es wahrscheinlich eilig.«
    »Jock-O hat unrecht. Ich würde gerne einen Schluck trinken.«
    »Gut! Kommen Sie rein ... Nur eines, Mr. Matlock. Ich habe einen sehr netten Kundenkreis, verstehen Sie, wie ich das meine? Sehr reich und sehr steif. Einige von denen wissen über Jock-Os Club Bescheid, aber die meisten nicht.

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