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Die Maya-Midgard-Mission

Die Maya-Midgard-Mission

Titel: Die Maya-Midgard-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Sieberichs
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Mahlstrom des Lichts am Ende des schwarzen und am Anfang des weißen Lochs, in das sie eintauchte – und wachte auf.
     
    Wie immer war ihre Kehle rau und trocken und ihr Augenlicht geblendet. "Die Bücher der Sechsten Sonne", krächzte sie. "Die Manuskripte? Hast du, hat Caldera, hat Atzlan sie mir... Wo bin ich?"
    Blinzelnd schlug sie die Augen auf.
    "Gut geschlafen, Gnädigste?", sagte Carlos Caldera vom Rande ihres Gesichtsfelds.
    " Du hast uns Sorge gemacht!", sagte Domnall O'Domhnaill, der an Darias Seite hockte und ihr zärtlich über die Stirn strich. "Du hast dich zwei Tage und zwei Nächte weder gemuckst noch gerührt."
    " Zwei Tage? Ich war beinahe zehn Jahre unterwegs, und du bist gestorben, Rag... Pater? Domnall?"
    " Ganz ruhig, Daria, du hast nur geträumt. Hier, trink einen Schluck, das Wasser tut dir gut. Und wir haben auch zu essen. Carlos hat für Nachschub gesorgt."
    " Wo sind wir hier?", krächzte Daria und benetzte ihre Lippen mit dem köstlichen Nass.
    " Immer noch in der Gruft der vier Mumien."
    " Virginia?", sagte Daria und erhob sich mühsam von ihrem Lager. "Du lebst?"
    Virginia Gluth, die sich bei Caldera untergehakt hatte, lachte herzlich. "Du machst mir vielleicht Spaß. Ich bin okay, du warst unser katatonischer Komakummer. Zuerst haben wir gedacht, der Schock unseres überwältigenden Fundes hätte dich getötet... Willkommen unter den Lebenden! Aber dann hatte Carlos eine Idee..."
    " Würde deine scheinbar ganz schön wilden Träume und deinen Zustand jedenfalls erklären", meinte Caldera und fuhr sich mit den Händen durch sein volles, schwarzes Haar. "Was ist deine letzte Erinnerung?"
    Daria stützte sich auf Domnalls starken Arme und räusperte sich. "Meine letzte Erinnerung... warst du, du als Atlanter Atzlan, der mir die Bücher der Sechsten Sonne erklärt..."
    Caldera grinste schief. "Nein, Gnädigste, ich meine deine letzte bewusste Erinnerung an Aurora, nicht deine heißen Träume."
    " Aber es waren keine Träume", brauste Daria auf. "Ich war... in einer anderen Zeit, Caldera war Caupolican und Dom Ragnar und Kautsky lebte als Kabyum Kin, ich kämpfte mit ihnen und war... ich war... ich bin dir gefolgt, Caldera. Du hast die Bücher gestohlen, und ich bin hinterher, um sie dir wieder abzunehmen. Durch alle Zeiten, von Yukatan bis nach Ägypten und nach Atlantis, Amarna war auch dort. Ich..."
    " Das war Traum", unterbrach sie Caldera unerbittlich. "Davor! Was war vor deiner Reise als Zeitensammlerin?"
    Verwirrt schaute Daria sich um. Sie saß auf einer Decke neben dem Steinaltar, der in Wahrheit die Gruft von Kabyum Kin und seinen Nachfahren war, etwas erhöht auf dem Podest und blickte über den unterirdischen Wald der Stelen, die sie alle zusammen en tdeckt hatten.
    " Ich... wir haben die Bücher gefunden, im Stelenwald, in der Gruft unter der Grabplatte. Im Innern des Tonatu, des Mount Cornucopia. Caldera hat das Geheimnis des Wasserfalls gelöst, seine Alpträume durch SchlangenVogels Winde der Verwandlung haben ihn geführt, dann ist der Bernstein geschmolzen, die Manuskripte waren dort, auf dem Kandelaber, ich habe angefangen zu übersetzen, ihr wart alle dabei, du und Virginia, Caldera... irgendwann in der Nacht bist du... hat Carlos die Leporellos gestohlen und ist durch den Seelentunnel..."
    " Stop!", sagte Caldera scharf, löste sich von Virginia und trat einen Schritt auf Daria zu. "Deine Erinnerung trügt dich. Woher willst du meine Träume kennen? Ich habe deine Manuskripte niemals gestohlen. Sieh mich an, ich bin hier, deine heiligen Bücher sind unversehrt, dein Paterchen hat sie wie den Laib Christi in seine Monstranz gesperrt. Deine Spinnereien sind das Ergebnis eines starken Halluzinogens..."
    " Dom", sagte Daria, "ich habe das alles erlebt. Es war wirklich, ich kenne die Bücher, ich weiß sogar, wer sie geschrieben hat. Ragnar... das Grab des Wikingers habe ich nur gefunden, weil ich selbst ihn dort bestattet habe. Das alles... Der Ring…" Gequält presste Daria ihre Hände an die Schläfen. "Es ist die Wahrheit!"
    " Schon gut, Liebes! Schon gut!", sagte der hünenhafte Ire und streichelte besänftigend Darias Hände. "Hör Caldera nur noch einen Moment zu, ich glaube er hat Recht. Die Bücher sind auf jeden Fall nicht gestohlen worden. Bis auf den weißen Band, den du zuletzt übersetzt hast, stecken sie nach wie vor in der Steinklemme. In dem Punkt lügt Caldera nicht."
    " Carlos lügt niemals", sagte Virginia Gluth, "und das weißt du auch. Er ist viel zu

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