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Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
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r Mestiz e fletscht e di e Zähn e . »Unte r de m Altartisch , Her r . Dor t h ockt e er , al s Ih r ging t . Dor t sa ß e r noc h immer , al s si e die Tempeltür in Stücke schluge n .«
    Dieg o seufzte . »Abe r dan n ka m e r hervor , u m euc h zu helfe n .«
    »Yaxtu n schri e ih m zu , e r soll e un s beistehe n .« Hernán deutet e zu m Bassi n . Dort hockte der Fallensteller am Boden, die Beine angewinkelt, die Stirn auf den Knie n . Sein Haarschopf wa r blutverklebt . »Julkin weigerte sic h . Er rief: ›Mich suchen sie , Dummko pf , mic h müß t ih r beschützen ! ‹ Wie meinte er das, Herr?«
    Dieg o sa h ih n an , vo n Mitgefüh l erfüllt . Der Mestize war furchtba r zugerichte t . »Ic h wei ß e s nicht« , sagt e er .
    »Wi e auc h imme r .« Wiede r zuckt e Herná n mit den Schulter n .
    »Wir konnten ohnehin niemanden beschütze n . Ih n nich t und nich t un s . Al s ic h z u mi r kam , la g ic h i m Altarrau m a m Bode n . Alle s zerstört , Her r . Die Graukutten auf und davo n . Und mit ihne n Julkin .«
    »Mi t ihnen ? D u meinst , da ß si e de n Bücherpriester verschlepp t haben?«
    »Ic h wei ß nicht , Herr . Ic h wa r nich t be i mir . Auc h Yaxtu n hat nich t gesehen , wi e si e ginge n . Ic h hab e ih n gefragt . Abe r ich glaub e nicht , da ß si e wege n Julki n gekomme n ware n .«
    De r Pate r erwidert e nicht s darauf . E r humpelt e zu m Ran d des Bassins . Si e hatte n ei n Loc h i n de n Bode n gehackt , knöcheltie f . E s la g au f de r Hand , wa s si e gesuch t hatte n .
    Da s uralt e Buc h .
    E r hatt e e s sorgsa m versteckt . Noc h a n jene m Abend , al s die Ballspiele r geopfer t worde n ware n . E r wa r sicher , da ß die Graukutte n e s nich t gefunde n hatte n . Beinah e sicher . U nruhe stie g i n ih m auf . Doc h e r zwan g sich , nich t einma l i n die Richtung des Verstecks zu sehe n . Nicht , solang e Hernán und Yaxtun in seiner Nähe ware n .
    Mi t de r Krück e stochert e e r i n de m Loc h . Yaxtun hob den Kop f un d sa h benomme n u m sic h . Besser, dachte D i ego, wenn nieman d vo n de m Verstec k erfuh r . E s wa r z u gefährlic h . Sicher wa r de r Bücherprieste r Hal s übe r Kop f davongelaufen , al s die Horde n Cha'ac s i n de n Tempe l einbrache n . Er wird schon zurückkommen , sagt e sic h Diego , wen n e r sic h beruhig t hat . Es wa r n i cht das erste Mal, daß Julkin ausblieb, für Stunden oder Tag e . Ohn e nachhe r z u erklären , w o e r gewese n wa r . Be i Siyil? I m Tempe l Ixquics ? Konnt e e r Julki n überhaup t noc h trauen? Der Pater wußte es weniger denn je. Da s Buc h jedenfall s war sei n letzte s Unter pfan d . Solang e e r e s besaß , würde n si e sein Lebe n schone n .
    »Yaxtu n . Herná n .« Er sah den Fallensteller an, dann den Mestize n . »Ih r hab t tapfe r gekämpft . Ic h dank e euc h . Ruh t euch ei n weni g au s . Un d dan n versuch t hie r etwa s Ordnun g zu schaffe n . Ich gehe nach vorn , i n de n Altarraum . Laß t mich allein . Ich muß nachdenke n .«
    E r humpelt e zurück , i n da s Heiligtu m de s Pferdegotte s . Auf eine n Angrif f B'ok - d'aanto j s, dachte er, war ich seit langem gefaßt . Dennoch erschreckte es ihn, wie rücksichtslos die Graukutten vorgegangen ware n . Ih r Überfal l zeugt e nich t nur vo n maßlose m Haß . Seh r vie l meh r noc h vo n Konfusio n . Wenn nich t ga r vo n Pani k . Anscheinen d hatt e B'ok - d'aanto j erkannt, daß das uralte Buch seine Pläne durchkreuzen konnte. Also mußt e e r e s i n seine n Besit z br i ngen , u m jede n Prei s .
    Dieg o tra t hinte r de n Alta r . Vo r ih m la g di e geschändete Bibe l . E r lie ß di e Krücke n fahre n un d stützt e sic h au f den schwarze n Tisc h . Zerfetzt , dacht e er , mi t Messer n durchbohr t . Als hätte ich die Heilige Schrift ausgehöhlt, um das Te u felsbuch dari n z u verbergen ! E r knirscht e mi t de n Zähne n . Ei n abwegiger Verdacht . Un d nu r allz u triftig , wen n ma n ih n al s Gleichnis nahm .
    Sei n Blic k schweift e durc h de n verwüstete n Altarrau m . Es drängte ihn, sich augenblicklich zu überzeugen, ob das Buch n oc h i n seine m Verstec k wa r . Abe r e r wagt e e s nich t . Die Eingangstür war zertrümmer t . Jederzei t konnte n di e Graukutten zurückkehre n . Überdie s befan d sic h da s Verstec k a n einem auff ä llige n Ort . Schwe r z u erreichen , zuma l mi t seinem verletzte n Fu ß . Wenn man m ich dort ertappt, dachte er, ist es um das Buch geschehe n . Un d u m meine n

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