Die Maya Priesterin
. Er wa r ihne n i m Weg , buchstäblic h .
I n de r Vorhall e lehnte n sein e Krücke n a n de r Wan d . Hernán hatt e si e gefertigt , ei n sinnreiche s Konstrukt . Zwe i Stöcke , an den oberen Enden verbunden durch ein Seil. Es verhinderte, daß di e Krücke n z u Bode n fielen , w e n n ma n sic h nich t darauf stützte . De r Pate r hängt e sic h da s Sei l u m un d scho b die Krücke n unte r sein e Arm e .
Di e oberste n Prieste r strömte n a n ih m vorbe i . Im Vorübergehe n war f B'ok - d'aanto j ih m eine n finstere n Blic k z u . Di e andere n vermiede n es , ih n anzuse h en, auch Ajxoka'na l . Allmählich, dachte Diego, wird es wirklich gefährlic h . Der Lahkin war offenbar entmachte t . I x k uku l verlie ß ihre n Tempel nich t mehr . I n de r Meditation , hie ß es , such e si e Verbindun g zu Chacbala m . Nu r de r Cane k häl t sein e Han d noc h übe r mic h .
Abe r wi e lang e noch?
E r humpelt e nac h draußen , in s gleißend e Mittagslicht . Die Stund e de s Adlers . Vo r ih m faltete n sic h di e hunder t Stufe n der königlichen Freitreppe hinab zum heiligen Plat z . Diego sah um sic h . Mi t de n Krücke n wa r de r Abstie g beschwe rlich , und gefahrvoll daz u .
Im Schatten, ein wenig abseits, hockte der königliche Läufer, an eine Säule gelehnt. Mi t de r Krück e winkt e ih n Dieg o z u sic h .
»Hil f mi r di e Trepp e hinunter .«
De r Läufe r erho b sic h . »Wie Ihr gebietet, Her r .« E r tra t aus de m Scha t ten , au f de n Fußballe n federn d . »Stütz t Euc h nu r auf mic h . Ich bin stark.« Offenbar begann er Vertrauen zu fasse n . Oder die Aufgabe weckte seinen Stolz.
Diego ließ die Krücken fahre n . Jetz t bewährt e sic h Hernáns Erfindungsgabe . Da s Sei l hiel t di e Stöck e f e s t . Er schlang einen Arm um die schmalen Schultern des Bote n . »Warum hast du mic h ebe n s o angestarrt?«
Au s große n Auge n sa h de r Bot e z u ih m au f . »E s ... e s war nu r ... Ni e zuvo r hab e ic h eine n weiße n Man n gesehen! « platzte e r herau s .
Stufe um Stufe stiegen s i e hinab . Diego spürte, wie sich die Muskel n de s Läufer s unte r seine m Ar m bewegte n . Und die Gedanken hinter der jungen Stir n . »Sprich nur weiter«, ermuntert e e r ih n .
»Vielleich t sin d e s j a nu r Gerüchte , Herr .« Wiede r sa h ih n der Bot e vo n unte n herau f a n . » Di e Jäge r drauße n i m Wald behaupten , da ß di e Wel t außerhal b vo n Tayasa l vol l weißer Männe r se i . Priester des Pferdes, Herr, wie Ihr. Bitt e sag t doch, is t e s wahr?«
Di e letzt e Stufe . Diego ließ die Schulter des Jungen los. Er keuchte vor Anstrengun g . »Ein e Welt außerhalb von Tayasal?« Schwe r stützt e e r sic h au f sein e Krücke n . Fü r eine n Moment mußt e e r sic h wahrhafti g besinne n . »Ma g sein .«
E r lie ß de n Läufe r stehe n un d humpelt e au f de n Tempe l des Pferdegotte s z u .
2
»Wi e konnt e da s geschehen ? Hab t ih r euc h ni c ht gewehrt?« Fassungslo s sa h Dieg o u m sic h .
E r stan d i n seine m Privatgemach , eine r Trümmerhalde . Vom Altarrau m bi s z u seine r Lagerstat t zo g sic h ein e Spu r der Verwüstun g . Als wäre ein Unwetter durch den Tempel geras t . Die Gewalten Cha'ac s .
»Si e ware n z u se chst, Herr. I n graue n Kutte n .« Mit hängendem Kopf stand Herná n vo r ihm . Sein rechtes Auge war zugeschwolle n . Auf seinem Mund klebte verschorftes Blut. »Sie begehrte n Einlaß , kau m da ß Ih r mi t de n andere n gegange n war t . Wi r verriegelte n di e Tür . Si e schluge n sie mit der Axt ein. Wir forderte n si e auf , de n Tempe l z u verlasse n . Aber wir konnten nicht s tun , Herr . Wi r ware n nu r z u zweit . Yaxtu n un d ic h .« Er ho b un d senkt e di e Schulter n . »Die Priester Cha'acs prügelten uns , mi t Fäuste n un d Knüppeln , bi s wi r da s B e wußtsein verlore n .«
Auf seine Krücken gestützt, schaute sich Diego nach allen Seite n u m . Noc h imme r konnt e e r kau m glauben , wa s e r sa h . Türe n un d Tisch e zertrümmer t . Di e Decke n au f de n Lagern , die Tapeten an den Wänden aufgeschlitzt. Soga r de r Bode n war au fgebrochen , i n de r Sakriste i un d a m Ran d de s Bassins . Geschände t selbs t di e Heilig e Schrift , vor n au f de m Altartisc h . Da s Ledergewan d herabgerissen , de r blank e Bibelleib durchbohrt . E s erschreckt e ih n meh r al s alle s ander e . »Und Julkin? « fragt e er . »W o wa r er, als die Priester Cha'acs kamen?«
De
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