Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Maya Priesterin

Die Maya Priesterin

Titel: Die Maya Priesterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gößling
Vom Netzwerk:
Ungewißhei t ihre s Ziels . Auc h Hernán s Fürsorge schien ihn kaum zu tröste n . Was allerdings kein Wund e r war . Ohn e z u murren , stützt e un d geleitet e ih n de r Mestize . Nur Hernán s Augen funkelte n . E s wa r offensichtlich , wi e seh r e r die Seelenqua l de s kleine n Mönche s geno ß .
    Wie würde Cristo erst reagieren, wenn er dieses silbrig glänzend e Ban d hinte r Bäume n un d Unterhol z entdeckte ? Diego sa h nac h recht s . Eben kam der Taufpriester hinter einer Biegung hervor , erbärmlic h humpeln d . Nac h de n Strapaze n ihres Marsche s wa r sein e Tunik a zerfetz t un d mi t Flecke n übersä t . Eine n Ar m hatt e e r u m di e Schulter n de s Mestize n g eschlunge n . Trot z seine r Las t bewegt e sic h Herná n mit tänzelnden Schritten vora n . Au f seine m Schop f da s unvermeidlich e Hütchen , da s e r - de r Teufe l wußte , wi e - aus K'ak'as - 'ic h gerette t hatte .
    I m Augenwinke l erkannt e de r Pater , da ß auc h z u seiner Linken j eman d nahte . Yaxtu n . Offenba r hatt e e r doc h bemerkt, daß seine Begleiter abhanden gekommen ware n . Die geschmeidigen Bewegungen des jungen Jägers erstaunten Diego stet s auf s neue . Si e paßte n s o weni g z u seine r stämmigen Gestalt . Noc h wenige r allerding s z u d em zuckenden Bündel, in da s sic h Yaxtu n währen d seine r Anf ä ll e verwandelte . Selbs t in seine n beste n Augenblicke n wa r ih r Führe r nu r ei n täppischer Fallensteller . In seinen schlechtesten ein Idiot, der in der Zange seiner Fallsucht zappelte und widrige Sat z fetzen dröhnte. Wi e es allei n i n de n siebe n Tage n ihre s gemeinsame n Marsche s dreimal geschehe n war . Warum sollten die Maya von Tayasal ausgerechne t Rasend e wi e ih n z u Götter n erheben?
    Unglaublich, dachte der Pater wieder. Wen n auc h weit glaubhafte r al s da s steinern e Ban d mitte n i m Urwal d . »Wa s ist da s dort? « E r deutet e au f di e schütter e Stell e i m Dickicht .
    Yaxtu n wa r nebe n ih n getrete n . Schwerfälli g sa h e r ers t den Pate r a n . Dann wandte er sich zur Seite und sah in die Richtung, di e Fra y Dieg o wies . »Saccab é .« E r flüstert e . »Heilige r We g . Komm t weiter , Herr .«
    »Weitergehen? Durch Busch und Sumpf auf diesem Stolperpfad?« Unwillkürlich hatte er die Stimme erhobe n .
    »Währen d direk t nebe n un s ein e Straß e verläuft?«
    Jetz t wa r e s heraus . Di e ganz e Zei t hatt e e r sic h geweigert , das Wor t a uch nur zu denke n . Straf e . Weil es unmöglich war. Undenkbar . We r u m Himmel s wille n sollt e ein e solche Prachtallee mitten durch den Busch bauen? Diese braunen Wilde n etwa?
    Der Fallsüchtige starrte ihn a n . Die Augen weit aufgerisse n . Se in e Kiefe r malmten , al s stünd e ei n neue r Anfal l bevor . Die Muskel n au f seine n Armen , seine r Brus t zuckte n . Wie Schlange n unte r braune r Haut . »Nich t hinsehen , nich t hingehe n . Verboten , Herr .« E r ho b ein e Han d . Dann ließ er sie wieder sinke n . Sei n Kehlkop f zuckte . Als würge er etwas herunter. Eine n Klumpe n pure r Furch t .
    Besessen , dacht e Dieg o . Von den Dämonen des Teufels, der auch dieses Blendwerk erzeugt ha t . Wiede r starrt e e r au f die Stell e i m Dickicht , w o hinte r Lau b un d Liane n da s steinerne Band schimmer t e . Au f einma l wa r ihm , al s hätt e sic h dor t etwas beweg t .
    Auc h Hernán un d Fra y Crist o ware n herangekomme n . Keuchen d san k de r Taufprieste r nebe n ih m z u Bode n . »Frater, siehs t d u nicht? « Auc h Dieg o flüstert e jetzt . Unbehagen verengt e ih m di e Kehl e . Für einen Moment fürchtete er den Verstan d z u verliere n . Oder war er bereits wahnsinnig geworden? Teuflisches Delirium. Wa r da s di e Erklärun g für Pate r Ramón s frevlerisch e Tat ? Gnad e ihm . »Dies e Straß e dor t - eine gepflasterte Allee durch den Wald?« Er kniete sich n eben Cristóba l au f de n Bode n . Deutet e mi t ausgestreckte m Ar m auf di e Stell e i m Dickicht , w o di e Straß e hindurchschimmerte . Hell, breit , glänzen d i m Gegenlich t .
    Fray Cristo keuchte noch imme r . Sein e schmal e Brus t hob un d senkt e sic h . Rote Flecken leuchteten i n seine m Gesicht, über das Schweiß in Strömen lie f . Offenbar war er mit seinen Kräfte n a m Ende . Stump f sa h e r i n di e Richtung , di e de r Pater ih m zeigte . »Eine Straße, a ...« Er murmelte es, anscheinend ohne zu begreife n .
    »Hernán! « Noc h imme r kniet e Dieg o . Wi e flehen d sa h e r zu ih

Weitere Kostenlose Bücher