Die Maya Priesterin
eine sprang nach hinten und packte die Facke l . Di e zweit e hal f ihm , den Burschen von seiner Brust zu wälze n . Keuchen d blie b Diego liege n . Vie l z u atemlos , u m ei n Wor t z u sage n . Geschweige denn, sich zu erhebe n .
Weite r hinte n i m Heilhau s schlu g di e Kriegeri n mi t einer Deck e au f di e brennend e Matt e ei n . Ärgeren Schaden schienen di e Flamme n nich t angerichte t z u habe n . Glücklicherweise, dacht e Dieg o . Drauße n erklange n nu n erregt e Ruf e . Schritte, Befehle , leise r Tumul t . Da s ganz e Dor f schie n au f de n Beinen z u sein .
Schon wälzte sich auch der Kranke neben Diego wieder auf den Rücke n . Aufs neue begann er zu schreie n . Mi t eine r Stimme wi e au s de n Tiefe n de r Erd e herau s . »Silbern e Siche l ... schneidet! Himmlische Schlange... blute t ... k'ik!«
Z u Diego s Ver b lüffung warfen sich die beiden Kriegerinnen vor dem Kranken zu Bode n . »Die Götter sprechen aus ihm.« Weiter und weiter schrie er mit dröhnender Stimme. Während sich das Heilhaus der Männer mit Frauen füllte. Heilerinne n .
Hochschwangere n . Hageren Kriegerin n e n . Si e all e drängten durc h di e Tür . Knieten vor dem Kranken niede r . Drückte n die Stir n au f de n Lehmbode n . Während dem Mund des jungen May a unablässi g weiter e Wort e entquolle n . »Heilige Worte.« Eine verkündete es der andere n . Mi t Gesichter n voller Ehrfurc h t . Un d abgrundtiefe r Angst .
Längst hatte sich Diego erhoben, um den Hereindrängenden Plat z z u schaffe n . Auch Ixtz'ak war endlich erschiene n . Ebenso wi e di e andere n hatt e si e sic h vo r de m Kranke n i n de n Staub geworfe n . Abe r nu r fü r eine n Momen t . Pflichtschu ldig, wie es dem Pater schie n . Doc h da s mocht e Täuschun g sei n . Geboren au s de r Hoffnung , da ß zumindes t si e i n de m junge n Maya dasselb e sa h wi e er . Eine n Fallsüchtige n . Einen bedauernswerte n Idioten , wi e e s si e auc h i n de r Alte n Wel t zu Tausende n gab . Noc h imme r wan d sic h de r Krank e vo r ihnen a m Bode n . I n de r Zang e de s Krampfe s schnellt e e r haltlo s hin un d her . Jede r Muske l seine s Leibe s zuckte . Unablässig schrie er mi t donnernde r Stimme . »Cha'ac«, hörte der Pater eine Kriegeri n flüstern , »Cha'a c sprich t au s seine m Mun d .«
Auc h de r Pate r hiel t e s fü r denkbar , da ß au s de m junge n Maya eine übernatürliche Gewalt sprac h . Abe r gewi ß kei n Gott, dacht e er . Sonder n di e Dämone n de r Hölle . Sendbote n des Satans , ausgeschickt , u m dies e braune n Heide n noc h ärge r zu verwirr e n . Zu demütigen und in Angst und Schrecken zu stürzen , wi e e s de m Teufe l s o überau s woh l gefie l .
Ixtz'a k lehnt e nebe n ih m a n de r Wan d . »Freu t Ih r Euc h nicht, weiße r Mann? « Dieg o mußt e sic h z u ih r herunterbeugen , um unte r al l de m Dröhne n un d Murmel n ihr e g eflüsterte n Wort e zu verstehe n .
»Meh r al s ic h sage n kann« , antwortet e er . »Mujanek s Zauber ist gebroche n . Ic h kan n wiede r gehe n . Dafü r werd e ic h Euc h auf imme r dankba r sei n .«
»Da s mein e ic h nicht .« Düste r lächelt e si e z u ih m empo r .
»Nicht? « E r wa r wirklic h erstaunt .
De r Fallsüchtig e schri e un d zuckt e z u ihre n Füße n . E r kriecht über den Boden, dachte Diego, wie ich selbst nach dem Willen Mujanek s nac h Tayasa l krieche n sollte . Wie eine Verkörperung meine r eigene n Hinfälligkeit , überwunde n durc h Ixtz'ak s Kunst .
»Diese r jung e Fallenstelle r heiß t Yaxtu n .« Sie deutete auf die Gestalt , di e sic h vo r ihne n a m Bode n wan d . Keuchend und gurgelnd . Schimmernd vor Schweiß. »E r komm t au s eine m Dorf in der Nähe von Tayasa l . Yaxtu n kenn t de n We g . E r wir d Euch führe n .«
Dieg o w ollt e protestiere n . Abe r e s wa r ei n unpassender Momen t . Der Fallsüchtige kam zu sic h . Sein Gesicht auf einmal fah l un d leichenstarr . I n rasche n Stöße n ho b un d senkt e sich sein e Brust . Da s Dröhne n wa r verstummt . Nur ein leises Keuche n dran g au s seine m Mun d . Wirre n Blicke s sa h e r z u den Umstehende n empor .
Plötzlic h richtete n sic h sein e Auge n au f Dieg o . Entsetzen malt e sic h i n seine n Züge n . E r ho b di e Recht e un d deutet e auf den Pate r . »Ei n bärtige r weiße r Man n ... wir d komme n ...« Er sprac h abgehackt , i m Stakka t o seine s keuchende n Atems . »Mit seine m Erscheine n ... beginne n Verra t un d ... Täuschun g
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