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Die McDermotts 01 - Niemals

Die McDermotts 01 - Niemals

Titel: Die McDermotts 01 - Niemals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marina Schuster
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gewohnt damit, sich in ihre Arbeit zu stürzen, und nach und nach gelang es ihr, Darren und sein beunruhigendes Verhalten zu vergessen. Trotzdem verzichtete sie am Freitagabend darauf, mit zum Tanz zu gehen. Auf keinen Fall wollte sie Darren über den Weg laufen und sie hatte auch keine Lust, wieder zuzuschauen, wie Callan irgendeine Frau abschleppte. Sie bat Reece, die Gäste zu fahren und er war sofort damit einverstanden.
    Nachdem alle verschwunden waren, blieb sie mit einem leicht mulmigen Gefühl zurück. Als sie keine halbe Stunde später draußen einen Wagen hörte, zuckte sie zusammen. Spontan ging sie ins Schlafzimmer ihrer Großmutter und öffnete das Nachtschränkchen. Wie erwartet lag der alte Peacemaker immer noch darin und zu ihrer Erleichterung schien Rose ihn gut gepflegt zu haben. Früher hatten sie damit ab und zu auf Blechdosen geschossen und jetzt war Joyce froh, dass er noch da war. Sie vergewisserte sich rasch, dass die Waffe geladen war, und lief zurück ins Wohnzimmer.Vorsichtig schob sie die Gardine beiseite und spähte hinaus. Zu ihrer großen Verwunderung erkannte sie Callans Pick-up und sah ihn kurz darauf aussteigen und zu den Unterkünften gehen.
    Vielleicht hat er etwas vergessen, überlegte sie und rechnete damit, dass er gleich wieder wegfahren würde.
    Doch alles blieb ruhig, er schien nicht die Absicht zu haben, noch einmal auszugehen. Beruhigt legte sie den Colt zurück und ging ins Bett. Bei dem Gedanken, dass Callan in ihrer Nähe war, fühlte sie sich seltsam sicher und beschützt, und mit einem behaglichen Gefühl im Bauch schlief sie ein.

22
    Nachdem sie am Samstag die Gästezimmer gereinigt hatte, zog Joyce sich ihren Bikini an und packte ihre Badesachen ein. Callan, Reece und Logan waren mit den Gästen auf einem Ausflug, und sie beschloss, die Zeit zu nutzen, um sich ein wenig am See zu entspannen. Sie sattelte Sunrise, und als sie gerade losreiten wollte, stieg sie einer spontanen Eingebung folgend wieder ab. Sie ging zurück ins Haus, holte den Peacemaker und schob ihn in die Satteltasche. Zwar kam sie sich ein bisschen albern vor, doch irgendwie hatte sie immer noch eine unbestimmte Angst in sich und fühlte sich so etwas sicherer.
    Am See angekommen warf sie Sunrises Zügel lose über einen Ast, nahm die Waffe und ihre Tasche und lief zwischen den Büschen hindurch zum Ufer. Sie streifte ihr Kleid ab, und nachdem sie festgestellt hatte, dass weit und breit kein Mensch zu sehen war, zog sie nach kurzem Zögern auch ihr Oberteil aus. Wohlig streckte sie sich auf ihrem Handtuch aus und genoss die Sonne, dachte an Callan und nickte irgendwann ein.
    Als sie wenig später aufwachte, war sie völlig verschwitzt, und da sie nach wie vor alleine am See war, ging sie so, wie sie war, schwimmen. Zufrieden planschte sie ein wenig herum, ließ sich eine Weile reglos auf dem Rücken treiben und schwamm schließlich zum Ufer zurück.
    Gerade als sie nach ihrem Handtuch greifen wollte, hörte sie plötzlich ein Geräusch. Erschrocken hielt sie inne und lauschte. Da war es wieder – ein Rascheln im Gebüsch.
    »Hallo?«, rief sie und bückte sich nach dem Colt.
    Einen Augenblick war alles still, dann raschelte es erneut, dieses Mal etwas näher.
    »Hallo, ist da jemand?«, fragte sie noch mal laut, während sie den Hahn an der Waffe zurückzog.
    Als sie keine Antwort bekam, richtete sie den Revolver entschlossen nach oben, schoss in die Luft, spannte sofort nach und drückte ein zweites Mal ab. Im gleichen Moment hörte sie das Getrappel von Hufen, ein lautstarkes, höchst unfeines Fluchen ertönte, und Sekunden später tauchte auf einmal Callan vor ihr auf.
    Wütend starrte er sie an. »Sag mal, bist du noch ganz dicht? Du kannst doch nicht einfach so rumballern, deinetwegen sind die Pferde abgehauen.«
    »McDermott«, fauchte sie zornig, ohne auf seinen Vorwurf einzugehen, »wieso schleichst du hier in den Büschen herum? Hast du es jetzt schon so nötig, dass du mich heimlich beobachten musst?«
    Im gleichen Moment wurde ihr bewusst, dass sie fast nackt vor ihm stand. Hastig hob sie ihr Handtuch auf und hielt es schützend vor sich.
    »Eigentlich wollte ich dich holen, es gibt eine Unwetterwarnung«, fuhr er sie an. »Aber wenn ich mir das so recht überlege, sollte ich dich vielleicht lieber hierlassen.«
    Joyce schaute in den Himmel und bemerkte, dass sich in nicht allzu weiter Entfernung dicke, schwarze Wolken auftürmten.
    »Jetzt mach, dass du dich anziehst, wir müssen

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