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Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Titel: Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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etwas mit einer anderen hatte. Ihm fiel kein anderer Weg ein,wie er Paige dazu bringen sollte, sich ihre Hochzeitspläne aus dem Kopf zu schlagen. Sie schien zu glauben, dass sie Krankenschwester werden könnte, während er seine Rodeos ritt. Und zwischendurch würden sie Babys produzieren und eine glückliche Ehe führen. Sie wollte ihm einfach nicht zuhören, als er ihr erklärte, dass er noch keine Verpflichtung eingehen konnte, weil er erst seinen Rodeotraum verwirklichen wollte.
    Nachdem Paige einen Tipp von einer boshaften Freundin von Kimberly bekommen hatte, fuhr sie zur Lovers’ Lane. Dort wollte sie sich davon überzeugen, dass alles nur eine Lüge war. Sie wollte die Wahrheit mit eigenen Augen sehen. Austin hatte ihr nicht wehtun wollen – erst als er den Schmerz in ihrem Gesicht sah, erkannte er, wie dämlich sein Plan gewesen war.
    Am nächsten Tag brachte er den Mut auf, an ihre Tür zu klopfen. Er wollte ihr alles erklären. Doch Paige kam wütend aus ihrem Elternhaus geschossen, schnappte sich den Gartenschlauch und drehte das Wasser auf.
    Dummerweise fand Austin die Situation komisch. Er lachte und sprang über Remingtons Palisadenzaun auf den Gehsteig.
    „Paige, hör mir zu“, hatte er gerufen, ohne genau zu wissen, was er sagte. „Kimberly und ich, wir sind … na ja, wir sind nur Freunde.“
    Da ließ Paige den Wasserschlauch fallen, aber nur weil er nicht weiter reichte und deshalb als Waffe nutzlos war. Stattdessen riss sie das quietschende Gartentor auf und stürmte hinaus.
    In der Auffahrt des Nachbarn stand dessen funkelnagelneuer Golfcart. Austin, der vor Paige zurückwich, stieß gegen die hintere Stoßstange und umrundete das Fahrzeug. Er wusste genau, dass es besser wäre, mit dem Lachen aufzuhören, denn die Sache wurde dadurch nicht besser. Doch es war wie ein Teufelskreis: Je mehr er lachte, desto wütender wurde Paige. Und je wütender sie wurde, umso mehr musste er lachen.
    Paige setzte sich mit vor Wut funkelnden Augen hinter das Lenkrad des Golfcarts, drehte den Schlüssel, der im Zündschloss steckte, und legte den Gang ein.
    Dann jagte sie Austin den Gehsteig entlang, direkt auf die Main Street.
    Ihr Nachbar Clem Chambers rannte Paige hinterher und schrie, sie solle anhalten. Aber sie achtete überhaupt nicht auf ihn.
    Austin, der mal rückwärts-, mal vorwärtsrannte, und zwar auf der Mittellinie der Fahrbahn, genoss das Spektakel.
    Da sich der „zu Protokoll genommene Vorfall“, wie Polizeichef Bill Mott es später nannte, in Blue River unter strahlend blauem Himmel in der Julihitze ereignete, gab es kaum nennenswerten Verkehr. Sogar die Hunde, die sonst ständig umherstreunten, schliefen im Schatten unter den Veranden.
    Auf beiden Seiten der Straße kamen die Leute aus den Geschäften, um das Schauspiel zu verfolgen.
    Austin rannte also.
    Und Paige verfolgte ihn im Golfcart.
    Polizeichef Mott sprang in seinen Streifenwagen, der vor Willards Bäckerei parkte. Dort kaufte er jeden Morgen drei Bärentatzen und einen Becher starken Kaffee. Er schaltete das Blaulicht und die Sirene ein. Per Lautsprecher forderte er Paige auf, verdammt noch mal rechts ranzufahren.
    Falls sie den Chief hörte, reagierte sie nicht.
    Da Austin auf der Ranch groß geworden war, war er gut in Form. Er hätte den ganzen Tag rennen können. Vielleicht hätte er das Spielchen auch noch eine Weile weitergetrieben, wenn er Chief Mott nicht so gut gekannt hätte. Einerseits gelangweilt von seinem Job, andererseits ständig gereizt, weil ihm seiner Meinung nach niemand den nötigen Respekt entgegenbrachte, besaß der Mann keinen Funken Humor. Wahrscheinlich würde er Paige schon allein deshalb zur Schnecke machen, damit er etwas zu tun hatte. Und abgesehen davon – wenn sie nun verletzt wurde?
    Austin lieferte sich mit ihr eine Verfolgungsjagd durch die gesamte Ortsmitte, bevor er die Stufen vor dem Gerichtsgebäude hinaufrannte. Dort angekommen, krümmte er sich vor Lachen.
    Paige versuchte ihm zu folgen, indem sie die Treppe hinauffuhr. Doch als die Vorderräder gegen die unterste Stufe knallten, erstarb der Motor.
    Der schnaubende, rotgesichtige Besitzer des Golfcarts traf zur selben Zeit ein wie Chief Mott. Der Polizeichef sprang aus seinem Wagen, marschierte zu Paige und riss den Schlüssel des Golfcarts aus dem Zündschloss.
    „Ich will Anzeige erstatten!“, schrie Clem und wedelte aufgeregt mit den Armen.
    „Beruhige dich erst mal, Clem“, erwiderte Mott. „Du bekommst noch einen

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