Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)
leid. Es ist nur so, dass die ganze Situation …“
Er stützte sich mit den Händen auf den Oberschenkeln ab und warf ihr einen finsteren Blick zu. „… komisch ist?“, schlug er vor.
Wieder lachte sie. „Anscheinend bin ich hysterisch“, erklärte sie und wischte sich die Lachtränen mit dem Handrücken fort. „Es tut mir leid, ehrlich. Ich wollte nicht …“
Der Schmerz schien ein wenig nachzulassen, aber in Ordnung war Austin noch lange nicht. Außerdem kam er sich wie ein Narr vor, wie er hier in dieser gekrümmten Haltung vor ihr stand.
„Warum gehst du nicht einfach wieder ins Haus?“, fragte er.
„Soll ich dich etwa in diesem Zustand allein lassen?“
„Ich sage es nur ungern, aber eine echte Hilfe bist du mir nicht gerade“, knurrte er.
„Benimm dich nicht kindisch“, sagte sie tadelnd. Ihre Mundwinkel zuckten noch immer, und ihre Augen leuchteten. „Dubist nicht der erste Mensch mit einem Bandscheibenvorfall.“
Er schaffte es, sich ein kleines Stückchen weiter aufzurichten, aber es fühlte sich an, als würde sein Rückgrat jeden Moment wie ein Stück Holz unter einer Axt zersplittern. „Das weiß ich.“ Er schnappte nach Luft, da ihn erneut ein heftiger Schmerz durchfuhr.
„Ich sollte doch besser Garrett Bescheid sagen“, erklärte Paige, die inzwischen ernsthaft besorgt aussah.
Höchste Zeit, dass sie langsam mal Mitgefühl zeigt, dachte Austin. Aber die Richtung, in die ihre Gedanken gingen, gefiel ihm ganz und gar nicht.
„Wage es ja nicht, Garrett hierherzuholen“, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
„Bleib ruhig“, erwiderte Paige. Ihre Stimme war nun sanfter, und sie streichelte wieder seinen Rücken. „Ich dachte nur, du brauchst vielleicht Hilfe. Das ist alles.“
Für die Art, wie sie seinen Rücken massierte, lohnte sich der Schmerz fast.
Aber nur fast.
Ganz langsam, Zentimeter für Zentimeter, richtete Austin sich auf.
„Nur damit du es weißt“, begann Paige und hakte sich bei ihm unter, „du wirst heute Nacht nicht im Stall schlafen. Ich bringe dich jetzt ins Haus.“
„Ich gehe nirgendwohin“, widersprach er und deutete in Mollys Richtung. „Dieses Pferd …“
Sie ließ ihn gar nicht erst ausreden. „Oh doch, du wirst gehen, Austin McKettrick. Molly kommt auch ganz gut ohne dich klar. In deiner Verfassung kannst du einfach nicht allein hier draußen bleiben. Und ich werde ganz sicher nicht den Schlafsack mit dir teilen. Dafür ist es viel zu kalt.“
„Sonst würdest du es tun?“, hakte er verblüfft nach. „Wenn es nicht so kalt wäre, würdest du dir mit mir den Schlafsack teilen?“
Paige errötete.
Überall um sie herum schauten müde Pferde über ihreBoxentüren und fragten sich vermutlich, was der Aufruhr zu bedeuten hatte.
„Das war rein hypothetisch gesprochen“, erklärte sie.
„Hypothetisch? Jetzt pass mal auf: Wenn wir uns beide im selben Schlafsack drängeln würden, würden wir unsere Körperwärme austauschen. Es wäre also eher unwahrscheinlich, dass uns kalt wird.“
Ihre Wangen röteten sich noch ein wenig mehr.
Er hatte ganz vergessen, wie sexy sie aussah, wenn sie wütend war.
„Wir gehen jetzt ins Haus, Freundchen“, verkündete sie und tippte ihm mit dem Zeigefinger auf die Brust. „Entweder folgst du mir aus eigener Kraft und benimmst dich dabei, oder ich hole Garrett. Vielleicht sage ich Tate auch noch Bescheid. Nur für den Fall, dass es sich als schwierig erweisen sollte, dich zu überzeugen. Die Wahl liegt bei dir.“
„Freundchen?“, wiederholte er.
„Nur so eine Redensart.“ Paige verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn herausfordernd an. „Glaub ja nicht, ich wüsste nicht, dass du nur Zeit zu schinden versuchst. Entweder kommst du auf der Stelle mit ins Haus, oder ich hole Garrett.“
„Mit Garrett werde ich schon fertig“, sagte Austin gereizt. „Und mit Tate auch, was das angeht.“
„Meinetwegen.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und war offenbar entschlossen, ins Haus zu marschieren. „Wir werden ja sehen.“
Austin stöhnte und packte Paige hinten am Hosenbund ihrer Jeans.
Mit geballten Fäusten wirbelte sie zu ihm herum.
Shep gab ein halbherziges Knurren von sich.
Unwillkürlich erinnerte Austin sich an jene Sommernacht, in der sie ihn mit ihrer Erzfeindin Kimberly Johnson in einem geparkten Wagen erwischt hatte.
Es war nicht seine Absicht gewesen, dass Paige sie beim Sex ertappte. Eigentlich sollte sie durch Gerüchte erfahren, dass er
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