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Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Titel: Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Paige wunde Stellen, wo das Nylonhalfter gesessen hatte. Salbe glänzte auf ihnen.
    „Kann Molly mein Pferd sein?“, bat Calvin und fing an zu zappeln, sodass Paige ihn herunterlassen musste. „Ich kann sie füttern und reiten und Salbe auf ihre Wunden geben …“
    „Calvin“, unterbrach Paige ihn sanft und legte dem Jungen ihre Hand auf die Schulter.
    Er bebte praktisch vor Aufregung.
    „Darf ich sie streicheln?“, flehte er sowohl Paige als auch Austin an. „Bitte.“
    Austins Blick ging ihr durch und durch. Erneut hatte sie das merkwürdige Gefühl, einem Fremden gegenüberzustehen. Als wäre er nie jener Austin gewesen, den sie in ihrer Jugend so sehr geliebt hatte.
    „Klar, wenn deine Tante nichts dagegen hat“, meinte er, sah jedoch sie an und nicht Calvin.
    Nach einem kurzen Zögern nickte sie dem Jungen zu.
    Austin hakte die Boxentür auf und führte Calvin an der Hand hinein.
    „Ich komme nicht ran“, sagte Calvin.
    Paige machte einen Schritt nach vorn, um ihn erneut hochzuheben. Aber Austin war schneller. Er wurde ein wenig blass, sofern man das unter den frischen dunklen Bartstoppeln erkennen konnte, und hielt Calvin mit einem Arm.
    „Austin“, warnte Paige ihn und streckte die Arme aus, um ihm das Kind abzunehmen.
    Er zögerte, dann ließ er Calvin los.
    Der Junge war viel zu beschäftigt damit, Mollys Nase zu streicheln. Es kümmerte ihn nicht, wer ihn gerade hochhob. Er legte den Arm um Paiges Hals, und sie fühlte eine Welle tiefer Zuneigung zu dem Kind ihrer Schwester in sich aufsteigen.
    Nach einigen Minuten trug sie Calvin aus Mollys Box und stellte ihn wieder auf die Füße. Sie war sich Austins Nähe hinter ihr bewusst, als er die Boxentür verriegelte.
    „Darf ich mit Austin und Shep hier draußen im Stall schlafen?“, fragte Calvin mit hoffnungsvoller Miene.
    „Heute Nacht nicht“, erklärte Paige ihm sanft.
    Shep kam schwanzwedelnd unter dem Feldbett hervor, was Calvin von seinen Campingplänen ablenkte. Er kniete sich vor den Hund und streichelte ihn.
    Als Paige verstohlen zu Austin sah, stellte sie ebenso entsetzt wie zufrieden fest, dass er sie beobachtete.
    Seine Gesichtsfarbe kehrte allmählich zurück. Trotzdem fragte sie sich, ob er sich wehgetan hatte, als er Calvin hochgehoben hatte, damit dieser Molly streicheln konnte.
    Umso mehr überraschte sie das Grinsen, das sich unvermittelt auf seinem Gesicht ausbreitete.
    „Weißt du“, sagte er, wobei er näher kam und die Stimme senkte. „So allmählich komme ich zu dem Schluss, dass ich wohl doch eine Krankenschwester brauche.“

5. KAPITEL
    N achdem Austin sicher war, dass Mollys Besuchsstunden für den Abend vorbei waren, spülte er ein paar Schmerztabletten mit Leitungswasser aus dem Wasserhahn in der Sattelkammer herunter. Anschließend schaltete er das Stalllicht aus und setzte sich auf das klapprige Feldbett. Dort widmete er sich der heiklen Aufgabe, seine Stiefel auszuziehen.
    Shep machte es sich mit einigen Seufzern und Drehungen unter dem provisorischen Bett bequem.
    „Schnarch bloß nicht“, warnte Austin ihn. Bis jetzt war das der einzige Nachteil an seinem Hund.
    Während er dort saß, seinen Gedanken nachhing und innere Ruhe fand, wie meistens in Gegenwart von Hunden oder Pferden, wäre ihm beinah die Bewegung an der Stalltür entgangen. Oder er hätte sie als Einbildung abgetan. Doch Shep knurrte und kroch unter dem Feldbett hervor.
    „Kommen Sie lieber raus“, riet Austin dem Unbekannten. Das Aufstehen kostete ärgerlich viel Mühe. „Das erspart uns allen eine Menge Kummer – Ihnen, mir und dem Hund.“
    Keine Antwort.
    Er rieb sich den Nacken und wartete. Wie lange würde es dauern, bis seine Pillen wirkten? Er hatte nicht direkt Schmerzen, fühlte sich aber verspannt, noch dazu an lauter falschen Stellen.
    Der Schatten im Eingang schrumpfte zu einer kleinen, verführerischen Gestalt zusammen.
    „Ich bin es“, sagte Paige. Ihrem Ton nach zu urteilen war sie selbst überrascht, sich hier im Stall wiederzufinden. In der Nacht, im Dunkeln. Möglicherweise war sie sogar erstaunter als Austin.
    Seine Miene entspannte sich, aber sein Puls ging schneller. Er nahm sich zusammen. Ein Strahl Mondlicht fand seinen Weg durch eines der hohen Fenster auf dem Heuboden. Paige ging durch ihn hindurch, eine Göttin in Jeans und Sweater,die sich langsam auf Austin zubewegte.
    Shep hatte längst aufgehört zu knurren. Stattdessen wedelte er jetzt mit dem Schwanz.
    Nachdem Paige den Hund hinter den Ohren gekrault

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