Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)
Gassi“, fuhr sie ihn an und widmete sich wieder der Zubereitung des Sandwiches.
„Ich versuche doch nur, ein braver Patient zu sein“, sagte Austin, wobei er extra dick auftrug. „Wolltest du das nicht?“
Verärgert schob sie die Pfanne erneut von der Platte, legteden Bratenwender hin und ging zur Hintertür. Sie öffnete die Tür und wandte sich in sanftem Ton an Shep. „Komm, Kleiner.“
Die beiden gingen hinaus.
Paige knallte die Tür zu.
Und Austin machte sich grinsend wieder auf den Weg ins Bett.
Wenn er Paige genug reizte, würde sie ihm dort vielleicht Gesellschaft leisten.
Ein weiteres Mal.
10. KAPITEL
P aige drückte Austin den Teller in die Hand. Dass er daraufhin die oberste Brotscheibe anhob und darunterspähte, besserte ihre Laune nicht gerade.
„Überbackener Käse“, erklärte sie gereizt. „Genau wie ich es dir versprochen habe.“
„Ich wollte nur nachschauen, ob du noch irgendwelche Zusätze verwendet hast“, erwiderte er mit einem Grinsen im Gesicht, das in ihr die Lust weckte, ihn zu ohrfeigen.
Es war nicht auszuhalten, wie dieser Mann es schaffte, einen Aufruhr der Gefühle in ihr zu entfachen – mit diesem frechen Funkeln in den Augen und seinem verwegenen Grinsen. Noch ärgerlicher war allerdings, dass sie es einfach nicht schaffte, sich dem zu entziehen.
Dabei wusste sie es doch wirklich besser.
Trotzdem konnte sie nichts dagegen tun. Sie war machtlos gegen den Tumult in ihrem Innern. Da war einerseits der Wunsch, Austin zu packen und zu würgen. Gleichzeitig wollte sie die Tür abschließen und zu ihm ins Bett kriechen. Ihr war danach, zu schreien und mit Sachen zu werfen.
Das machte sie ganz benommen. Alles in Paiges Leben ergab einen Sinn – bis auf ihre Schwäche für diesen Mann. Vielleicht, dachte sie alarmiert, gehöre ich zu den Menschen, die gern leiden. Oder besser gesagt, die aus dunklen psychologischen Gründen Qualen brauchen.
Während ihr all diese Dinge durch den Kopf gingen, nahm Austin die eine Hälfte des Sandwiches und biss ab. Er kaute langsam, beinah träge, und wartete lange, bevor er zum zweiten Mal abbiss.
„Das Zyanid ist mir leider ausgegangen.“ Paige schenkte ihm ein sprödes Lächeln. „Darum musste ich Abflussreiniger nehmen.“
„Es schmeckt wirklich gut“, erwiderte Austin. „Fast so gut wie die, die Esperanza macht. Sie schneidet meistens ein paar Jalapeño-Chilischoten klein und …“
Paige schnitt ihm das Wort ab. „Wenn dir dieses Sandwich nicht passt, dann beweg deinen Cowboyhintern in die Küche und mach dir selbst eines.“
„Früher hattest du Sinn für Humor“, erwiderte er amüsiert. „Das muss gewesen sein, bevor wir uns kennengelernt haben“, konterte sie.
„Das bezweifle ich, denn schließlich kennen wir zwei uns schon seit Mrs Roberts Kindergartengruppe.“ Austin biss erneut von seinem Sandwich ab und ließ sich sowohl mit dem Kauen, dem Herunterschlucken als auch mit dem Nachdenken Zeit. Paige hoffte, dass er sich bei Letzterem nicht wehtat.
Shep, der arme Kerl, versuchte zu Austin aufs Bett zu springen.
Behutsam hob Paige den verletzten Hund auf die Matratze.
Austin gab ihm die Hälfte des Sandwiches. Als er Paiges tadelnden Blick bemerkte, sagte er: „Ein Punkt für dich. Esperanzas Sandwich hätte ich ihm nicht geben können. Wer weiß, was Jalapeños mit einem Hund anstellen.“
Dass Austin versuchte, sie aus der Reserve zu locken, war ihr längst klar. Warum ging sie dann immer wieder darauf ein? Es war wie ein Tennisspiel, bei dem sie den Ball immer wieder übers Netz zurückschlug, anstatt den Platz zu verlassen.
Warum war das so?
Sie ging in sein Badezimmer, drückte verschiedene Tabletten aus der Verpackung, füllte ein Glas mit Wasser und kam an sein Bett zurück.
„Nimm die. Danach kannst du schlafen.“
„Vielleicht will ich ja noch gar nicht schlafen.“
„Und vielleicht interessiert es mich ja herzlich wenig, was du willst und was nicht“, entgegnete sie kühl.
Er wich zurück und stieß einen anerkennenden Pfiff aus. „Leidest du zufällig am prämenstruellen Syndrom? Dafür hätte ich Verständnis, denn ich gehöre zu den modernen, sensiblen Männern.“
„Aber klar doch, ein echter Softie“, entgegnete Paige mit ausdrucksloser Miene, obwohl ihr fast nach lachen war.
Austin spielte den Gekränkten. „So weit würde ich nun auch wieder nicht gehen.“
Sie lächelte. Wartete.
Schließlich nahm er ihr die Tabletten aus der Hand und spülte sie mit ein paar
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