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Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition)

Titel: Die McKettricks aus Texas: Über alle Grenzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Regalen, in denen alles zu finden war, von Motoröl bis zu Schokoriegeln in ausgebleichtem Papier. Die Billardtische waren besetzt, obwohl es nicht einmal mittags war, und die Stammgäste hockten bereits am Tresen.
    Flossie Kirk, die schon länger im Silver Dollar kellnerte, als Austin auf der Welt war, kam auf sie zugeeilt, um sie zu begrüßen. Sie drückte Paige so fest, dass sie fast keine Luft mehr bekam, und rief für alle hörbar: „Na, das wurde aber auch Zeit, dass ihr zwei wieder zusammenkommt.“
    Prompt errötete Paige, und Austin bemerkte, dass sie seinen Blick mied. Praktisch alle in der Bar schauten in ihre Richtung.
    Austin rechnete damit, dass Paige protestieren würde. Er beschloss, ihr zu Hilfe zu eilen und sich einzumischen.
    „Ich verspüre das Verlangen nach einem guten Steak“, wandte er sich an Flossie und legte Paige automatisch die Hand auf den Rücken, während die Kellnerin sie zu einem freien Tisch führte. „Meinst du, da lässt sich was machen?“
    Um Flossies Mund erschienen Lachfältchen, doch im Leuchten ihrer Augen erkannte Austin eine viel jüngere Flossie.
    „Nach allem, was ich höre“, sagte sie und blieb vor einem Tisch neben dem Fenster stehen, „brauchte es einen Arzt, Medikamente und Nadel und Faden, um dich wieder zusammenzuflicken.“
    Auch die Gäste am Tresen und an den anderen Tischen, die Austin und Paige schon eine Ewigkeit kannten, hielten sich mit Fragen oder Bemerkungen nicht zurück.
    „Was zur Hölle ist eigentlich dort draußen auf dem Ölfeld passiert?“, donnerte der alte Charlie Felder, dem der Futtermittelladen gehörte. Nebenbei verkaufte er Traktoren und landwirtschaftliche Geräte. „Brent redet ja nicht.“
    „Das passiert, wenn eine Stadt keine Zeitung mehr hat“, stellte einer der chronischen Säufer am Tresen fest. „Die Leute kriegen nichts mehr mit.“
    Austin hielt Paiges Stuhl aus rotem Vinyl, bis sie sich gesetzt hatte. Ihre Miene verriet, dass sie es schon bereute, nicht zu einem etwas vornehmeren Restaurant gefahren zu sein. Leider war die Auswahl an solchen Restaurants in der Gegend eher bescheiden. Das Beste, was sie hätten finden können, wären Fast-Food-Läden gewesen oder das mittelmäßige Restaurant im Amble On Inn .
    „So ein Blödsinn, Roy Lee“, mischte sich ein anderer Mittagstrinker ein. „Du hast nie die Zeitung gelesen, selbst als die Blue River Weekly noch ein gut laufendes Unternehmen war.“
    „Was glaubst du, wer auf dich geschossen hat, Austin?“, rief ein anderer.
    „Haltet endlich den Mund, alle zusammen“, rief Flossie mit ihrer rauen Raucherstimme, „und lasst die beiden jungen Leute in Ruhe essen!“
    Paige war in die Speisekarte vertieft, als kenne sie das Ding nicht seit Jahren auswendig, wie die meisten Leute in der Stadt.
    Flossie erkundigte sich nach ihren Getränkewünschen. Obwohl Austin gern ein Bier getrunken hätte, entschied er sich für eine Cola. Paige bestellte ungesüßten Eistee.
    Die Gäste, die zuvor ihre Ohren gespitzt hatten, kümmerten sich wieder um ihre eigenen Angelegenheiten.
    Flossie brachte die Getränke.
    Austin vermutete, dass er sich schon im Schlaf nach einem dicken Steak gesehnt hatte, so hungrig war er. Er bestellte ein Rib-Eye-Steak, blutig.
    Paige entschied sich für die Salatbar. Sie war gerade dabei, sich dort ihren Teller mit Blattsalat vollzuhäufen, als die Angeln der Fliegentür erneut quietschten. Austin schaute mäßig interessiert hoch und sah Cliff Pomeroy hereinkommen.
    Bislang hatte Austin nicht viel über den früheren Freund seines Vaters nachgedacht, weil er zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt gewesen war. Doch jetzt, während er auf sein Steakund auf Paige wartete, musterte er Cliff genauer.
    Der Mann musste Ende vierzig sein oder Anfang fünfzig. Obwohl er sich stets auffallend gekleidet hatte und ein Frauentyp war, hatte er seit der Zeit, in der er und Jim McKettrick befreundet waren, ein wenig von seinem alten Glanz verloren.
    Austin beobachtete, wie Doc Pomeroys einziger Sohn sich an den Tresen setzte. Er verstand nicht, was ein Mann wie Jim McKettrick mit Cliff gemeinsam haben sollte, außer Öl. Früher hatte Cliff viel Geld verdient mit dem Handel von McKettrick-Öl – vermutlich Millionen. Eigentlich genug, um ausgesorgt zu haben, nachdem die Ölquellen verschlossen wurden.
    Während Austin über diese Dinge nachdachte, war Paige mit der Zusammenstellung ihres Salats fertig und kam an den Tisch zurück. Austin fand, dass ihr Essen eher

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