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Die Meister der Am'churi (German Edition)

Die Meister der Am'churi (German Edition)

Titel: Die Meister der Am'churi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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Brutlinge gekämpft hatten, oben in den Bergen lagen.
    „Es ist meine Schuld“, flüsterte er ins Leere.
    „Nein. Es ist unsere Schuld.“ Norim stellte sich neben ihn und blickte auf all die toten, zerfetzten Körper hinab. Wolfskrieger, Am’churi und Schattenelfen lagen vereint beieinander, etwas, was vorher undenkbar gewesen wäre.
    „Mein Volk war es, das den Krieg gegen die Drachen geführt hat. Wir haben diese stolzen Geschöpfe in einer dunklen Grotte eingesperrt, bis sie jegliches bisschen Seele verloren hatten. Du und all die anderen, ihr seid nur Opfer von etwas geworden, an dem ihr niemals Anteil hattet.“
    „MEINE SCHULD IST ES, NI’YO“, sagte Am’chur, so, dass jeder ihn hören konnte. „MEIN VOLK WAR ES, DAS SO UNERBITTLICH GEGEN DIE ELFEN KÄMPFTE. ICH BIN ERST AUFGESTIEGEN, ALS ICH DIESE SCHULD ANGENOMMEN HATTE – UND ZURÜCKGELASSEN.“
    „Ist es das, was Charur meinte, als er von Wegen sprach, die er niemals hätte beschreiten können?“, fragte Ni’yo.
    „SO IST ES. ER HÄTTE VIELES ZURÜCKLASSEN KÖNNEN, AUCH DIE SCHULD AM TOD SO VIELER ANDERER. LIEBE, TRAUER, HOFFNUNG, ALL DIES HÄTTE ER ABGEGEBEN. ABER DEN HASS AUF DIE ELFEN KONNTE ER NICHT LOSLASSEN.“
    „Du auch nicht“, entfuhr es Ni’yo, bevor er sich zurückhalten konnte. „Ich meine, deine Wette mit Kalesh …“
    Am’chur antwortete nicht mehr. Ni’yo zog die Augenbrauen hoch. Bei all diesem Elend, das ihn umgab, war es amüsant zu wissen, dass man sogar einen Gott in Verlegenheit bringen konnte.
     
    ~*~
     
    „SIEH HER!“, sprach Am’chur unvermittelt in Jivvins Geist. Er fuhr zusammen wie unter einem Schlag, als sich plötzlich eine Vision in sein Bewusstsein drängte: Er sah Ikalla, die um Peloromes Nadel kreiste, sich dann auf ihr niederließ und zur Statue versteinerte. „DASS DU NACH IHR GERUFEN HAST, OBGLEICH DU BEINAHE IN IHREN FLUTEN ERTRUNKEN WÄREST, HAT SIE UMKEHREN LASSEN.“
    „Man muss ihn lieben, den Fluss, und vielleicht fürchten, wenn er zu mächtig wird …“, murmelte Jivvin und erinnerte sich an eine Nacht vor vielen Jahren, als er eben diese Worte zu Meister Leruam gesprochen hatte.
    „IKALLA BLEIBT IN ARU, SOLANGE DIESE FELSNADEL BESTAND HAT.“
    Jivvin lächelte zaghaft, wagte allerdings nicht die Frage zu stellen, die sich ihm spontan aufdrängte: Wer Pelorome wohl gewesen sein mochte.
    „EINE TRAGISCHE JUNGFER, WAS SONST?“ Jivvin wäre nie auf die Idee gekommen, dass Am’chur spotten konnte …
    „SIE WAR EINE JUNGE ELFE, DIE VON IKALLA – DAMALS NOCH EIN LEBENDIGES DRACHENWEIBCHEN – GETÖTET WURDE. WARUM, MUSST DU WOHL IKALLA SELBST FRAGEN.“
     
    ~*~
     
    Als sich alle versammelt hatten, setzten Tamu, Norim und Lynea gemeinsam die Scheiterhaufen in Brand. Sie hätten auch den Drachen die letzte Ehre erwiesen, doch es hätte ein ganzer Wald nicht genug Holz liefern können, um ihre Leiber zu verbrennen, und sie alle zusammen hatten nicht die Kraft, diese riesigen Kreaturen zu bewegen. Am’chur hatte ihnen versichert, dass ihre sterblichen Hüllen letztendlich versteinern würden und es gut war, sie dort zurückzulassen.
    Als die Flammen hochloderten, verließen Ni’yo erneut alle Kräfte. Er sank halb ohnmächtig in sich zusammen und wäre gefallen, hätte Yumari ihn nicht von hinten gepackt. Alle Krieger waren erschöpft, aber er hatte am meisten vergeben.
    „Na, ruh dich mal aus“, sagte die Schmiedin im mütterlichen Tonfall und half ihm, sich hinzulegen. Ni’yo fand sich Momente später in Jivvins Armen wieder, wofür er dankbar war.
    „Ich will nach Hause“, stöhnte er aus tiefster Seele. „Ich will einfach nur nach Hause …“

Epilog
     
     
    Drei Wochen später …
     
    „Hier bist du also!“ Jivvin zog sich das letzte Stück hoch und landete schwungvoll auf dem Felsen, wo Ni’yo regungslos saß. Von hier aus überblickten sie halb Vaio: Dichte Wälder breiteten sich wie ein grüner Teppich unter ihnen aus, während vor ihnen die Sonne in einem Meer aus orangefarbenem und rotem Leuchten unterging. Jivvin setzte sich hinter ihn und zog ihn fest an sich. Ni’yo brauchte diese Nähe, er wusste das. Die Heimreise war anstrengend gewesen, Ni’yo hatte sich von allen anderen abgesondert, sprach mit niemandem außer ihm, Lurez, Tamu und Lynea. Erst als Jivvin durchsetzte, dass sie sich von der Gruppe trennten und allein nach Vaio zurückkehrten, war Ni’yo wieder ein wenig aufgetaut. Seit einigen Tagen waren sie nun schon zuhause, in ihrer kleinen

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