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Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu

Titel: Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hideo Okuda
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übergebe ich Herrn Doktor Irabu das Wort«, sagte Tokumoto, der den Moderator spielte.
    Alle schauten erwartungsvoll auf Irabu.

    »Altenpflegeheim - FIVE!« Irabu streckte beide Hände von sich und verharrte in dieser Pose.
    Vom Publikum kam keine Reaktion. Alle machten ein verständnisloses Gesicht. Vom Berg hinter dem Gebäude hörte man Krähen krächzen.
    »Nicht kapiert? Nach foo kommt doch five , oder nicht?«
    Irabu errötete etwas. Ryōhei schloss die Augen. Jetzt war es amtlich: Irabu war ein Naturmonument der Dummheit. Es gab nichts Schlimmeres als einen missglückten Witz. Die Menschen hier konnten ja nicht wissen, was bei der anderen Wahlveranstaltung vorgefallen war.
    »Einen Moment mal!«, rief plötzlich von hinten ein Mann mit lauter Stimme. Der Mann war von kräftiger Gestalt und hatte einen dunklen Teint.
    »Dieser Doktor Irabu war bis vorhin bei der Wahlkampfrede von Ogura. Das hat mir grad eben jemand über Handy mitgeteilt. Jetzt soll der auch hier den Plan von dem Altenpflegeheim in die Tat umsetzen? Das is’ doch mehr als komisch!«
    Die Blicke aller richteten sich nun auf Irabu, und der Saal wurde unruhig.
    »Lasst euch nicht an der Nase rumführ’n! Ogura hat zuerst den Bau versprochen, und Yagi ist nur auf den fahrenden Zug aufgesprungen. Es liegt doch auf der Hand, dass Irabu überredet worden ist, auch hier zu erscheinen!«, rief ein anderer Mann. Wenn man genau hinsah, fiel auf, dass hinten einige Männer zusammensaßen, die von ihrem äußeren Erscheinungsbild den Eindruck machten, als seien sie Fischer.
    »Herr Doktor, stimmt das? Waren Sie wirklich bei Ogura?«, fragte Direktor Tokumoto blass.
    »Wahrscheinlich nur jemand, der mir ähnlich sah«, brachte Irabu die aberwitzige Ausrede gelassen vor. »Aber kümmern Sie sich lieber um diese Leute da. Das sind doch alles Spione!«

    »Die sind von der Fischereigenossenschaft! Lebend kommen die nicht hier raus!«, schrie jemand.
    »Das sagen grad die Richtigen. Wer hat denn letztes Mal die Störenfriede von der Bauerngenossenschaft bei uns eingeschleust?«, hielten die Fischer dagegen.
    »Wacht endlich auf, Leute! Yagi ist unfähig! Der kann mit Müh und Not eine Schachtel bauen, aber mehr nicht. Als Politiker ist der’ne Null.«
    »Halt’s Maul! Wenn einer als Politiker nix aufm Kasten hat, dann is’ das Ogura. Die Einzigen, denen es mit einem Bürgermeister Ogura gut geht, sind Ogura und seine Leute. Ihr Bauern werdet nur mit Lügen abgespeist.«
    Im nächsten Augenblick flogen mehrere schwarze Gegenstände durch die Luft. Gleichzeitig verbreitete sich ein entsetzlicher Gestank. Die Fischer begannen, heimlich mitgebrachte Fischabfälle durch den Saal zu werfen.
    »Fresst das! Jetzt ist Makrelensaison.«
    Auch Oktopus- und Tintenfischabfälle flogen durch die Luft. Diejenigen, die davon getroffen wurden, nahmen die Abfälle und warfen sie zurück. Selbst Frauen nahmen an der nun einsetzenden Schlacht teil. Ryōhei war zum ersten Mal Zeuge eines leibhaftigen Aufruhrs.
    »Verrecken sollt ihr!«
    »Haut ab von der Insel!«
    Flüche und zornige Rufe flogen hin und her. Wo war Irabu?, dachte Ryōhei, und er entdeckte ihn mitten im Getümmel, wo er sich mit offensichtlichem Vergnügen an der Schlacht beteiligte. Er war gerade dabei, ein Fischgekröse zu werfen, und stieß dabei einen schrillen Kampfschrei aus. Mayumi stand unbeteiligt in einer Ecke und rauchte mit angewidertem Gesicht eine Zigarette. Im nächsten Moment klatschte ihr ein verfaulter Oktopus mitten ins Gesicht.

    »Ihr Schweine!«, schrie sie zornig, stürzte sich in die Menge und sprang einem Fischer mit beiden Beinen in den Rücken.
    Alle im Saal waren munter bei der Sache, und es schien ihnen Spaß zu machen, dachte Ryōhei, während er aus der Distanz das Schlachtgetümmel vor sich sah.
    Da ging es ihm plötzlich auf: Die Wahl auf dieser Insel war eine von allen willkommene Gelegenheit, eine Art Streitfest. Alle vier Jahre konnten alle Inselbewohner ihren Gefühlen einmal freien Lauf lassen und auf diese Weise die Langeweile des Alltags vorübergehend vergessen. Keiner auf der Insel wollte wirklich einen fairen und friedlichen Wahlkampf. Je lebendiger das Fest, desto besser.
    Von hinten packte ihn jemand am Ärmel. Er drehte sich um und blickte in das wutverzerrte Gesicht von Muroi. »Miyazaki, du Saukerl! Du hast uns verraten.«
    »Aber nein, lassen Sie mich das erklären …«
    Im nächsten Augenblick bekam er einen Schlag gegen die Stirn und sah Sternchen. Muroi

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