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Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu

Titel: Die merkwuerdigen Faelle des Dr. Irabu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hideo Okuda
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hatte ihm mit voller Wucht einen Kopfstoß verpasst.
    »Morgen wirste vor uns allen Rechenschaft ablegen. Mach dich auf was gefasst«, sagte Muroi abschließend, bevor er sich wieder ins Getümmel stürzte.
    Ryōhei atmete schwer. Er hielt sich die Brust und ging in die Hocke. In dem Moment flog ihm eine Makrele gegen den Kopf und traf ihn wieder an der noch schmerzenden Stirn.

8 ___
    Beide Parteien hatten ein Treffen im Behandlungszentrum auf dem Hügel vereinbart, von wo aus man einen so schönen Blick auf das Meer hatte. Die Heftpflaster auf den Gesichtern der Beteiligten
legten deutlich Zeugnis von der Heftigkeit der gestrigen Auseinandersetzung ab. In der Mitte des Kreises saß Irabu und kaute auf den Lippen wie ein kleiner Junge, der gerade bei einem Streich erwischt und gescholten wurde. Neben ihm saß Ryōhei. Im Wartezimmer nebenan saß der Seniorenverein und lauschte gespannt.
    »Mit anderen Worten: Sie, Herr Doktor, wollten der Ogura-Fraktion die eine Million Yen Beratergebühr zurückgeben und haben Miyazaki damit beauftragt. Doch der hatte nicht den Mumm dazu und so kam der Tag der Wahlkampfveranstaltung. Miyazaki sah daher keinen anderen Ausweg, als den Herrn Doktor zu beiden Veranstaltungen zu schleusen …«, fasste der Leiter des Yagi-Wahlvereins, Direktor Tokumoto, zusammen.
    »Ja, ja genauso war es.« Irabu nickte wie ein Specht.
    »Also, ganz so war es nicht …« Ryōhei verzog gequält das Gesicht. Schließlich kam der Vorschlag von Irabu. Warum bekam er dafür die Schuld in die Schuhe geschoben?
    »Keine Ausreden! Wenn man Mist gebaut hat, soll man gefälligst auch dazu stehen«, wurde er von Muroi unterbrochen.
    »Genau. Gerade weil man bei dir nie genau wusste, woran man war, ist es zu diesem Schlamassel gekommen«, ergänzte Isoda.
    Anstatt Ryōhei Gelegenheit zur Rechtfertigung zu geben, machte man hier kurzen Prozess mit ihm. Irabu dagegen blieb von Vorwürfen verschont. Selbst in dieser Situation war es der lange Schatten des einflussreichen Vaters, der auf Irabu fiel und ihn von jeglicher Kritik freihielt.
    »Na, wie dem auch sei. Ich muss jedenfalls sagen, dass Yagi nach wie vor ein gewiefter Hund ist. Er klaut die Ideen von anderen, kaum dass sie gedacht sind, wie jemand, der bei Schere, Stein, Papier eine Zehntelsekunde verzögert«, meinte Iwata ironisch.

    »Was laberst du da! Bei Ogura dreht sich doch alles nur ums Schmiergeld. Was anderes kann der doch nicht«, erwiderte Tokumoto.
    Beide Parteien kamen nach einer gegenseitigen Klärung der Umstände zu einem Gentleman’s Agreement, und auf dem Tisch lagen nun die bisher verteilten Umschläge mit dem Geld.
    Das allein stellte für Ryōhei eine große Beruhigung dar. Sein Rucksack war nun um einiges leichter geworden. Irabu dagegen gab nur widerwillig und mit offensichtlichem Missvergnügen seine Umschläge heraus.
    »Nicht doch, Herr Doktor. Sie können Ihr Geld behalten. Das war schließlich von uns als Beratergebühr gedacht«, sagte Tokumoto lächelnd.
    »Wenn das so ist, dann legen wir auch noch eine Million drauf«, meinte nun auch Iwata etwas versöhnlicher.
    »Verzeihen Sie, wenn ich mich einmische. Aber wäre es nicht besser, hier und jetzt reinen Tisch zu machen und noch mal von vorne zu beginnen? Ansonsten stapelt sie hier nur weiter Bargeld«, schlug Ryōhei vor. Da beide Parteien keine Anstalten machten, selbst die Umschläge an sich zu nehmen, schob er sie ihnen mit Nachdruck hin. Nach kurzem Schweigen sagte einer: »Wenn man das so sieht…« Und schließlich nahmen beide Vertreter den Umschlag in die Hand.
    Irabu knuffte Ryōhei in die Seite, doch der knuffte kräftig zurück.
    In dem Augenblick kam ein altes Muttchen ins Sprechzimmer. »Sind Sie zu einem Ergebnis gekommen? Ob man will oder nicht, die Wahl ist schon am nächsten Sonntag, hihihi«, lachte sie und ließ ihre Goldzähne blitzen.
    »Müsst ihr Alten uns auch noch piesacken? Macht euch wohl Spaß, wenn andere in der Patsche sitzen. Bei jeder Wahl ist es dasselbe mit euch«, spuckte Isoda gehässig aus.

    »Findste das gut, waste da sagst? Der Seniorenverein hat mehr als siebenhundert Stimmen!«
    »Meine Güte, das meinte ich doch nicht so. Ich nehm alles zurück. Wenn ihr uns wählt, bin ich sogar bereit, jedem Einzelnen die Schulter zu massieren.«
    »Wie ist eigentlich die Stimmung beim Seniorenverein? Jetzt, wo wir schon mal alle zusammen sind, kannste mal offen deine Meinung sagen. Was erwartet ihr euch von der Wahl?«, fragte Muroi mehr der Form

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