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Die Mission des Zeichners

Die Mission des Zeichners

Titel: Die Mission des Zeichners Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Goddard
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Janssen und seinem Busenfreund Ysbrand de Vries würde zufügen können: Rache.
    Spandrel nahm an - und warum auch nicht -, dass Sir Theodore nach wie vor behaglich in seinem Haus am Hanover Square saß, jetzt vielleicht gerade bei einer Tasse Schokolade seine Morgenzeitung las und sich selbstgefällig in der Sicherheit wiegte, dass der Kurier, den er für die Beförderung der Kassette und ihres so überaus wichtigen Inhalts nach Amsterdam gesandt hatte, jetzt tot sei und seine Lippen für immer und ewig versiegelt.
    Sir Theodores Lage war, um die Wahrheit zu sagen, ganz und gar nicht so angenehm. Robert Knights Nichterscheinen vor dem Untersuchungsausschuss am Montagmorgen im South Sea House löste im Unterhaus große Empörung aus, woraufhin diejenigen Direktoren der South Sea Company, die auch dem Parlament angehörten, zur weiteren Vernehmung durch den nun mit allen gesetzlichen Vollmachten bekleideten Ausschuss in den Tower von London überstellt wurden. Und bis zum nächsten Tag wurde das Netz so weit gespannt, dass es sämtliche Direktoren und Würdenträger der Gesellschaft erfasste.
    An diesem Morgen fand sich Sir Theodore deshalb eingesperrt in einem zugegebenermaßen geräumigen, aber nicht unbedingt eleganten Gemach im Tower von London wieder. Durch das Fenster genoss er einen Blick auf den Verkehr auf der Themse und die Kais von Bermondsay, doch der Gestank des Flusses bei Ebbe war ein hoher Preis für diese Aussicht. Was die Ausstattung des Gemachs betraf, so hätte sie wohl jemand, der nicht so wie Sir Theodore nur das Beste gewöhnt war, als großzügig beschrieben. Zum Glück für ihn war Sir Theodore von pragmatischem Gemüt, und das Alter hatte ihn - wenn auch sonst nichts - Geduld gelehrt. Schokolade schmeckte, wo immer sie getrunken wurde, gleich, auch wenn der Gouverneur sein Monopol auf die Verköstigung der Gefangenen missbrauchte, um schamlose Wucherpreise zu fordern. Und obwohl Brodrick und die übrigen Inquisitoren vielleicht glaubten, er sei ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, konnte nichts Sir Theodores Zuversicht erschüttern, dass sie letztlich feststellen würden, dass es sich genau umgekehrt verhielt.
    Es bestanden keine Einwände dagegen, dass sein Lakai ihn in seiner veränderten Residenz bediente, und Sir Theodore war ungemein erleichtert, dass er auch hier jeden Tag mit einer fachkundigen Rasur beginnen durfte. Freilich stellte Jupes Geschick als Barbier, so beträchtlich es auch war, nicht diejenige Fähigkeit dar, die sein Dienstherr am höchsten schätzte. Vielmehr wollte sich Sir Theodore auf Jupes Einschätzung der Lage stützen, der er in jeder Hinsicht genauso fest vertraute wie der Hand mit der Klinge.
    »Wer ist denn noch in Freiheit, Jupe?«, erkundigte sich Sir Theodore, während sein Barbier und Berichterstatter mit der Klinge über sein Gesicht glitt. »Ich habe mir sagen lassen, es befinde sich ein Dutzend von uns hier.«
    »Das könnte zutreffen, Sir. Und noch mehr werden gesucht. Allerdings glaube ich nicht, dass bereits ein Haftbefehl gegen Vizegouverneur Joyce vorliegt. Offenbar erwartet der Ausschluss von ihm ein ausgesprochen hilfreiches Mitwirken.«
    »Wann tritt er vor die Herren?«
    »Heute. Zusammen mit Sir John Blum.«
    »Blunt wird ihnen alles Mögliche erzählen, wovon er sich gerade einen Vorteil verspricht. Und das wird meiner Meinung nach so gut wie alles sein.«
    »Aber doch nicht ganz alles, Sir?«
    »Dafür müssten sie mit Knight sprechen.«
    »Was sie gewiss liebend gern tun würden.«
    »Wissen sie überhaupt, wo er ist?«
    »Brüssel ist erwähnt worden.«
    »Eine logische Entscheidung. Es ist nicht zu erwarten, dass die österreichischen Behörden nach der Pfeife des Ausschusses tanzen.«
    »Und nach der Pfeife des Königs, Sir?«
    »Das ist eine andere Sache - sollte sie je spruchreif werden.«
    »Laut neuestem Gerücht beabsichtigt der Duke of Wharton, eine Leichenkutsche zu mieten und heute in einem Spotttrauerzug für die South Sea Company durch die Straßen von London zu fahren.«
    »Der Duke of Wharton ist ein Narr. Er und die anderen Jakobiten sehen diese Krise zweifellos als Geschenk des Himmels an. Sollen sie ihren Spaß haben. Was macht die Regierung?«
    »Tritt ganz leise auf, würde ich sagen, Sir. Aislabie soll am Ende sein, und Walpole soll als sein Nachfolger als Schatzkanzler so gut wie feststehen.«
    »Ah, Walpole. Ein Mann, auf den wir achten müssen.« »Bislang« -Jupe räusperte sich - »gibt es keine Nachricht aus

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