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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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sie ein lautes Klopfen an der Tür aus dem Schlaf. „Aufstehen. Beeilen! Es ist bald Zeit, an Land zu gehen!“
    An Land? Endlich. Alexa war begierig darauf, von sen Menschen auf diesem Schiff wegzukommen. Als sie sich mühsam aufsetzte, fühlte sie sich viel erholter. Ihr war noch immer übel, aber längst nicht mehr so sehr wie zuvor.
    Die Fregatte schaukelte auch weniger heftig. Sie mussten das Meer verlassen haben und in die Garonne gefahren sein. Die Tunesier zogen für ihre weitere Flucht den Landweg durch Frankreich vor.
    Das war eine kluge Entscheidung, denn falls irgendwelche von Sophias englischen Verbündeten versuchten, ihr zu folgen, würden sie von den Menschen hier wenig Hilfe bekommen. Der Krieg war zu Ende, aber die traditionelle Feindschaft zwischen Franzosen und Engländern bestand weiter.
    Alexa konnte es kaum erwarten, diese Grobiane loszuwerden. Sie hatten ausgemacht, dass ihre Wege sich in Bordeaux trennen würden. Doch erst einmal wollte sie sich nur auf eine Sache konzentrieren, um ihre angespannten Nerven unter Kontrolle zu halten. Sie war nicht sicher, wie lange sie geschlafen hatte, aber es war sehr dunkel.
    Sie wusch sich ein wenig, danach legte sie den Schleier an, von dem die Entführer verlangten, dass sie ihn trug. Nachdem sie so nicht mehr erkannt werden konnte, nahm sie ihren kleinen Koffer, der ihre Kleidung enthielt, und ein paar Schmuckstücke. Die Preziosen wollte sie verkaufen, um in Frankreich ein neues Leben zu beginnen.
    Als sie schließlich an Deck ging, den Umhang fest um sich geschlungen, den Griff des Koffers umklammert, sah sie in der Ferne Lichter.
    Ihre Aufregung wuchs. Die Männer waren angestrengt damit beschäftigt, die Segel zu drehen, damit sie gegen die Strömung fahren konnten.
    »Wie lange dauert es noch, bis wir Bordeaux erreichen?“, fragte sie, doch niemand achtete auf sie. Sie spürte, dass etwas Seltsames in der Luft lag. Eine Spannung, die zuvor nicht vorhanden war.
    Auf einmal fühlte sie sich unbehaglich. Als die Empfindung stärker wurde, fragte sie einige der Männer, was denn los sei, doch sie gaben ihr nur zu verstehen, sie solle den Mund halten und ab warten, Stirnrunzelnd sah sie sich an Deck um. Schließlich entdeckte sie die Prinzessin, die ebenso verschleiert war wie sie selbst.
    Sophia stand an der Reling und starrte hinaus Richtung Meer. Alexa wollte ihr nicht gegenübertreten, aber möglicherweise war sie die Einzige, die ihr sagen würde, was gerade vor sich ging.
    Die griechische Prinzessin sah sie nicht an, sondern schwieg eisig, als Alexa sich ihr näherte. „Wie - wie lange dauert es noch, bis wir an Land gehen?“, fragte sie.
    „Fahr zur Hölle“, erwiderte Sophia.
    „Hoheit, bitte ...“
    „Wie kannst du es wagen, mich anzusprechen?“ Sophia kehrte Alexa den Rücken zu.
    Alexa starrte sie an. „Sie haben gesagt, sie würden mich töten, wenn ich ihnen nicht helfe.“
    „Jetzt werden sie uns beide töten.“
    „Nein! Das war ein Teil des Handels, wissen Sie?“, flüsterte Alexa und versuchte, die Freundin mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu beruhigen. „Ich habe das getan, um Sie zu beschützen. Sie haben versprochen, Sie nicht zu töten - solange Sie sich kooperativ verhalten.“ „Ach, Alexa - du kleine Närrin.“ Endlich drehte Sophia sich um und sah sie verächtlich an. „Weißt du nicht, dass Versprechen gegenüber Ungläubigen nichts wert sind?“ „Ihr beide, kommt da weg!“, befahl Kemal und winkte ihnen mit seiner Waffe zu. „Setzt euch hin, bis wir euch sagen, dass es Zeit ist, an Land zu gehen.“
    Sophia wusste, warum die Männer nervös waren. Sie wurden verfolgt. Es war kein Zufall, aber sie würde es gegenüber Alexa nicht erwähnen, um dem Mädchen keine Gelegenheit zu geben, ihr wieder in den Rücken zu fallen.
    Am späten Nachmittag, während Alexa schlief, hatte Kemal eine kleinere, schnellere Schaluppe hinter ihnen entdeckt, noch meilenweit entfernt, doch sie nahm den selben Kurs, und sie kam näher.
    Sophia wusste, es war Gabriel. Sie wusste dies so sicher, wie sie den Schlag ihres eigenen Herzens spürte. Es spielte keine Rolle, dass sie ihn am Tage zuvor entlassen hatte. Sie wusste, er würde kommen.
    Aber sie musste ihm die Richtung zeigen.
    Daher hatte sie einen kleinen Spiegel aus ihrer Kabine genommen und ihn unter dem langen Schleier versteckt, den sie tragen musste. Als sie an Deck zurückgekehrt war, hatte sie an der rückwärtigen Reling gestanden und den Spiegel in das

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