Die Mitternachtsprinzessin
und trocknete ihr die Augen mit einer Serviette anstelle eines Taschentuchs. Sie legte die Arme um ihn und weinte an seiner Brust weiter. Seine Gegenwart half ihr, sich zu beruhigen, obwohl er kaum ein Wort sprach. Er verstand besser als jeder andere, unter welcher Anspannung sie gestanden hatte.
Allmählich versiegten ihre Tränen, aber noch immer hielt er sie im Arm. Es war zwei Uhr morgens, als er ihr einen Kuss auf die Stirn gab und flüsterte: „Schlaf jetzt.“
Und endlich tat sie das.
Am nächsten Morgen fühlte sie sich besser. Sie zogen die eleganten französischen Kleider an, danach mieteten sie eine Postkutsche mit einem Fahrer und einem Postillion, damit sie die übrige Reise zur Mittelmeerküste gemeinsam in dem Gefährt zurücklegen konnten.
Sie gaben sich als Frischvermählte aus, brachen früh auf und bewunderten die malerische französische Landschaft, die sie durchfuhren. Sie entdeckten einen kleinen Jungen, der eine Schar großer Graugänse hütete, die über die gewundene Landstraße watschelten. Einige Nonnen bereiteten ihren Klostergarten auf den Winter vor. Hin und wieder führte die Straße über eine alte Römerbrücke, unter der ein Fluss plätscherte, und immer wieder sahen sie dort ein langsames Schiff, das seine Waren nach Bordeaux oder zu einer anderen Stadt brachte.
Die Zeit verging schnell in dieser ländlichen Idylle, doch ihr Liebhaber hatte seine eigenen Vorstellungen von ihrem Zeitvertreib. Mit einem vieldeutigen Lächeln, das sie inzwischen nur zu gut kannte, zog Gabriel sie sich auf den Schoß.
Wann immer er etwas Sündhaftes vorhatte, zeigte sich ein ganz bestimmtes Grübchen in seiner Wange.
„Liebling, das sollten wir nicht tun“, widersprach sie wenig überzeugend, als er sie zu liebkosen begann.
Aber sie konnte ihm einfach nicht widerstehen!
„Nenn mir einen einzigen Grund, warum nicht“, flüsterte er, küsste ihre Schulter und schob diskret ihre Röcke hoch. „Ich will dich.“
Sie schloss die Augen und schmiegte sich an ihn. Das Gesicht nach vorn gewandt, während sie auf seinem Schoß saß, legte sie den Kopf zurück an seine Schulter. Er griff unter die Stoffe ihres Kleides und ihres Unterrocks und öffnete seine Hose. Sophia spreizte die Beine, und unter den Stoffen, die sie beide verbargen, spürte sie ihn bald an ihrer bloßen Haut. Ihr Herz klopfte wie rasend, als sein Schaft in ihr schlüpfriges Inneres glitt.
Während die Kutsche weiterfuhr, schaukelte er sie leicht. Die Arme um ihre Taille geschlungen, küsste er ihren Hals und erfüllte sie ganz und gar, weckte die süßesten Gefühle in ihr.
Unglücklicherweise merkte keiner von beiden, dass sie dabei eine kleine Stadt erreichten, in der gerade Markttag war. Die Händler bevölkerten die Hauptstraße, die mitten durch die Ortschaft führte. Es gab keine Vorhänge an den Fenstern, obwohl die Scheiben geschlossen waren. Sophia geriet in Panik. Die Menschen konnten direkt in den Wagen sehen! Ihre Röcke verbargen die Tatsache, dass er tief in ihr war, aber dennoch.
„Was soll ich tun?“, flüsterte sie ängstlich.
„Genieße es einfach“, murmelte er. „Ich weiß, dass du das tust.“
„Gabriel Knight!“
„Es ist Frankreich. Wen interessiert das?“
„Ich bin die Prinzessin von Kavros ...“
„Nein, im Moment bist du mein hübsches kleines Spielzeug.“
Sie stöhnte, so sehr liebte sie es, wenn er das sagte.
„Himmel, hör nicht auf damit.“
„Da ist ein Priester! Ich hoffe, er sieht uns nicht.“
„Benimm dich einfach ganz normal.“
„Das ist ungehörig.“
„Entspanne dich“, flüsterte er und lachte, aber er ließ sie nicht von seinem Schoß herunter. Sie saß noch immer direkt auf ihm.
Ihr Herz schlug schneller und schneller, während die Kutsche sich langsam den Weg durch die kleine Stadt bahnte. Die Händler kamen an ihr Fenster und versuchten, ihnen ihre Waren zu verkaufen.
„Nein, danke. Merci - non“, lehnte Sophia beinahe verzweifelt ab. Ihre Wangen waren gerötet, wie im Fieber.
„Du machst das großartig“, neckte er sie.
„Ich könnte dich dafür erwürgen!“
„Das würde vielleicht Spaß machen. Sieh mal, Liebste. Kauf ein französisches Baguette von dem Burschen da. Ich wette, die Form gefällt dir. “
„Du bist ein Teufel“, keuchte sie, als der Bäckerbursche ans Fenster kam, um ihr ein langes, hartes Brot zu verkaufen. Als Sophia ihm mit zitternden Händen ein paar Sous reichte, runzelte der junge Mann die Stirn.
„Ist Ihre Lady
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