Die Mitternachtsprinzessin
doppelt wachsam ihr gegenüber.
Sophia blickte nach unten, offenbar unbeeindruckt von seinem Zorn, ohne zu bedenken, dass er in seinem Regiment sicherlich dafür bekannt war, erwachsene Männer in jämmerliche Häufchen Elend zu verwandeln, wenn er unzufrieden mit ihnen war. „Was ist Ihnen zugestoßen?“, fragte sie und deutete mit einer Kopfbewegung auf seine Narbe.
„Das geht Sie nichts an, meine Liebe - und wenn sie jetzt auch das Thema wechseln wollen, es wird Ihnen nichts nützen. Werden Sie jetzt Ihre Taschen leeren oder soll ich das für Sie tun?“ Er wartete nicht auf die Antwort, sondern riss sie an sich, sodass sie das Gleichgewicht verlor.
Sie schrie leise auf, als die plötzliche Bewegung sie gegen seine Brust prallen ließ. Gabriel legte einen Arm um ihre Taille und hielt sie an sich gedrückt. Er sah ihr in die Augen, er spürte ihren weichen Körper. Sein Herz klopfte schneller. In stummem Entsetzen blickte sie zu ihm auf, als er mit der rechten Hand in die Tasche ihres schlichten Rockes griff und darin herumtastete, auf der Suche nach Beweisen.
Die Tasche war leer, aber Gabriel wurde abgelenkt, als er durch den Stoff ihren wohlgeformten Schenkel spürte.
Fast verlor er die Beherrschung. Kühn legte er eine Hand auf ihr Bein und gab dem drängenden Begehren nach, sie zu fühlen.
Seine grobe Geste erregte ihren Zorn, und er war froh darüber.
„Lassen Sie mich los!“, befahl sie. Sie wehrte sich gegen seinen Griff, doch Gabriel hielt sie fest und streifte lachend mit den Lippen ihren Hals.
„Sie halten sich nicht gern an die Regeln, was, mein Mädchen? Wenn Sie sich schlecht benehmen, dann müssen Sie auch die Konsequenzen tragen.“
„Ich habe nichts Falsches getan!“ Sie stemmte sich gegen seine Brust und seine Schultern, versuchte, seinen Griff zu lockern. „Lassen Sie mich sofort los!“, forderte sie erneut, aber die Art und Weise, wie sie sich an seinem Körper wand, entlockte ihm ein Stöhnen. Ihre heftigen Bewegungen ließen ihn seine Keuschheitsgelübde noch einmal überdenken.
Es verlangte ihn so sehr nach ihr.
„Sie sollen mich loslassen, sagte ich! Ich habe Ihnen nichts gestohlen!“
„Vielleicht stehle ich Ihnen etwas“, stieß er leise hervor. „Sie nennen mich einen Heiligen? Da täuschen Sie sich sehr.“ Er beugte sich vor und küsste ihren Hals. Ihre Haut schmeckte salzig.
Sie seufzte leise, und er fühlte, wie sie sich gegen ihren Willen an ihn schmiegte. „Ist das wirklich nötig?“, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
„Mehr als Sie ahnen“, sagte er keuchend, umfasste ihr Gesicht und bog ihren Kopf zurück. Ihre Lippen waren so verlockend, er konnte ihr einfach nicht widerstehen.
Er fühlte sie ganz nahe, spürte, wie ihr Herz im selben Rhythmus wie seines schlug. Sein Körper bebte, als er ihr Genick umfasste und sie küsste. Sie erstarrte und versuchte sich abzuwenden, doch er drehte sich mit ihr. Und als er wieder ihre Lippen berührte, gab sie zögernd nach, vielleicht, weil sie einsah, dass sie nicht entkommen konnte, vielleicht, weil sie dieselbe Neugier empfand wie er, was er vermutete.
Sie spielte die unerfahrene Jungfrau und wartete, bis er ihre Lippen mit der Zungenspitze auseinanderschob.
Ziemlich scheu für eine Dirne, dachte er. Vermutlich war sie noch erschrocken, weil er sie bei einem Diebstahl ertappt hatte, aber das war ihm jetzt egal. Sie würde bei ihm damit nicht durchkommen, und im Augenblick gefiel ihm ihr kleines Spielchen.
Sein Herz hämmerte hart gegen seine Rippen, als sie sich endlich fügte und ihn ihre Wärme spüren ließ.
Gabriel stöhnte auf, als er sie leidenschaftlicher küsste, und er gab jegliche Zurückhaltung auf. Er spürte ihre Hände auf seinen Schultern, als sie sich an ihn klammerte, bebend, weil das Verlangen immer größer wurde und außer Kontrolle geriet. Sein Körper verlangte nach Erfüllung.
Gabriel küsste sie noch immer, als er wahrnahm, wie sie ihre Hände über seine nackte Brust gleiten ließ. Dann tastete sie so zögernd über seine Arme, als hätte sie noch nie zuvor einen Mann berührt. Himmel, sie raubte ihm den Verstand. Sein Bruder musste dem Mädchen Ratschläge gegeben haben, wie genau sie ihn verführen sollte. Er , musste sie ermahnt haben, nicht zu schnell vorzugehen nach seiner langen Abstinenz, und wieder einmal hatte Derek recht gehabt.
Wenn sie sich ihm zu stürmisch genähert hätte, so wie die anderen Frauen, an die er gewöhnt war, dann wäre es ihm
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