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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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sie hingehalten, auf ein Angebot gewartet, das ihren Interessen am ehesten entsprach, um dann am Ende alle zurückzuweisen.
    Es gab momentan nur wenige weibliche Herrscher, und bei allen Nachteilen, die das mit sich brachte, wusste Sophia, dass sie würde einsetzen müssen, was die Natur ihr an Gaben geschenkt hatte.
    Sie konnte sich keine Verbindungen leisten, die sie nicht zu kontrollieren vermochte, die ihr Herz in Mitleidenschaft ziehen, ihr Urteilsvermögen einschränken und ihr Leben komplizierter machen würden, als es ohnehin schon war.
    Aber anschauen durfte sie.
    Gabriel hat noch immer keine Ahnung von meiner Anwesenheit, und wenn er, dachte sie, etwas davon spürte, so ist es ihm vielleicht egal. Die meisten reichen Leute achten nicht auf ihre Dienstboten.
    Sophia warf ihm zum Schluss einen langen Blick zu, unbedingt wollte sie sich den herrlichen Anblick einprägen. Aber als sie sich endlich von ihm abwandte, um zu ihrem Experiment als Magd zurückzukehren und zu der endlosen Liste ihrer Aufgaben, war sie verwirrt und wusste nicht genau, was sie tun sollte.
    Noch immer hatte sie das Bett nicht abgezogen, doch sie wagte es nicht, Mrs. Moss gegenüberzutreten, ohne ihre Anweisungen ausgeführt zu haben. Es schien keine andere Möglichkeit zu geben, als das jetzt zu tun.
    Dennoch - allein der Gedanke an eine so intime Verrichtung genügte, um sie erröten zu lassen, nachdem sie Gabriel so gesehen und sich an dem Anblick seines nackten Körpers erfreut hatte. Sie versuchte, das Verlangen zu ignorieren, das bei der Erinnerung daran in ihr aufstieg, und begann, schnell das Bett abzuziehen.
    Danach zog sie neue Laken auf, bewegte sich so flink und leise wie möglich um das große Bett herum und wäre dabei am liebsten vor Scham über ihre eigenen Gedanken in den Erdboden versunken. Vielleicht hatte Alexa recht, und Keuschheit wurde überbewertet.
    Sie zog die sauberen Tücher straff, damit sie glatt und ordentlich lagen, und strich mit der Hand über den Platz, an dem Gabriel schlief.
    Es war das erste Mal, dass sie ein Bett neu bezog, aber irgendwie gelang es ihr. Sie stopfte das Kissen in den Bezug und klopfte es auf, dann lehnte sie es gegen den Kopfteil des Bettes.
    Sie wollte so schnell wie möglich das Zimmer verlassen. Sie nahm die Leinen hoch, die sie gerade abgezogen hatte, und wandte sich zur Tür. Aber beim Hinausgehen sah sie, dass sie die andere Schmutzwäsche liegen gelassen hatte.
    Verflixt!
    Stirnrunzelnd betrachtete sie den Berg getragener Kleidungsstücke auf einem Möbelstück in der Ecke. Seufzend legte sie die Bettwäsche wieder hin, um auch die anderen verunreinigten Sachen mitzunehmen. Auf der Stelle beschloss sie, dass ihre Dienstmädchen eine Lohnerhöhung bekommen würden - bei alldem, was sie durchmachten.
    Sie hob Gabriels getragene Arbeitskleidung hoch, die nach Mann roch, und legte sie zu den Laken, um endlich alles nach unten zu tragen. Aber als sie die staubigen Hände an ihrem Rock abgewischt hatte, erregte das Möbelstück, das unter der dreckigen Kleidung begraben war, ihre Aufmerksamkeit.
    Es war eine Art Reisetruhe.
    Ihr fiel sofort auf, dass die Truhe nicht zum Rest des Bauernhauses passte. Sie war aus rötlichem Teakholz und aus Leder gemacht, und sie sah aus, als hätte sie einen Krieg überstanden.
    Diese Truhe schien das einzige Möbelstück in dem Raum zu sein, das wirklich ihm gehörte und nicht Teil des gemieteten Anwesens war. Ihr Herz klopfte schneller, als sie auf Zehenspitzen zurückschlich. Sie biss sich auf die Lippe und fühlte sich sehr versucht, nachzusehen, was sich darin befand. Was konnte es schon schaden, einen kleinen Blick hineinzuwerfen?
    Sie blickte hinüber zum Ankleidezimmer und bemerkte, dass er noch immer wie im Schlaf in dem Zuber saß. Dies war die beste Gelegenheit. Wenn Gabriel wirklich ein großer Krieger war, wenn jede Kerbe auf dem Säbel den Tod eines Menschen bedeutete, wäre dann jemand wie er nicht ein interessantes Ziel für ihre Nachforschungen?
    Vielleicht konnte sie ihn engagieren. Hier auf dem Bauernhof schien er nichts Besseres zu tun zu haben. Da er nicht viel über sich selbst sprach, war sie entschlossen, hinter seine Geheimnisse zu kommen - und die Schlüssel dazu lagen, wie sie vermutete, in dieser Truhe. Natürlich war das ungehöriges Spionieren, doch sie entschied, das zu wagen. Zumindest würde ihr das mehr über den Mann verraten, in den sie ihr Vertrauen gesetzt hatte, als sie den Entschluss fasste, sich hier zu

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