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Die Mitternachtsprinzessin

Titel: Die Mitternachtsprinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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verstecken.
    Sophia wischte sich erneut die Hände am Rock ab und bückte sich, um genauer nachsehen zu können. Leise öffnete sie den Deckel, und sofort bestätigte sich ihre Mutmaßung, dass er tatsächlich ein Kavallerieoffizier war.
    Sein Uniformrock lag ordentlich zusammengefaltet zuoberst auf seinen Sachen, eine schmucke dunkelblaue Jacke von einem der Husarenregimenter. Schimmernde Messingknöpfe, goldene Epauletten. Ein Paar weiße Handschuhe, weiche Reithandschuhe, steckten unter den schwarzen Aufschlägen.
    Bei jedem Fund hob sich ihre Stimmung und bestätigte sie in ihrer Entscheidung, hier unterzutauchen, bis ihre Männer sie holten. Sie fühlte sich schon viel sicherer!
    Rasch wühlte sie tiefer, schob seine Uniform ein Stück zur Seite. Darunter lagen noch mehr Waffen: Ein Säbel der Kavallerie mit einer dicken, geraden Klinge, eine Waffe, von der ihre Leibwächter sagten, man bräuchte die Kraft eines Löwen, um sie richtig einzusetzen. Dolche und Pistolen, ein Karabiner, ein zerlegtes Gewehr mit einem Bajonett. Auch fremdartige Waffen, wie sie sie noch nie zuvor gesehen hatte. Ein runder Gegenstand mit Klingen überall und seltsamen Schriftzeichen darauf.
    Als Nächstes kam eine bunte Regimentsflagge zum Vorschein. Und ganz unten am Boden der Truhe, als wäre es etwas, dessen man sich schämen musste, fand sie Medaillen für Mut und Tapferkeit.
    Gabriel öffnete die Augen, als er spürte, dass sich jemand in der Nähe befand. Mit seinen in der Schlacht erprobten Instinkten lauschte er, dann entspannte er sich wieder. Nein. Keine Gefahr. Keineswegs hatte er geschlafen, nur versucht, eine meditative Entspannung zu erreichen.
    Wenn die Nacht hereinbrach, war es schwieriger für ihn, sich zu konzentrieren, vor allem jetzt. Den ganzen Tag über hatte er an das Mädchen denken müssen, das er in der Scheune gefunden hatte, an ihre Schönheit, die das Verlangen in ihm geweckt hatte. In dem Bemühen, die Triebe seines Körpers zu beherrschen, hatte er zu hart gearbeitet und sich etwas überanstrengt, dort, wo die Muskeln seines Körpers gerade erst wieder nach Monaten sorgfältiger Pflege zusammengewachsen waren. Solange er lebte, so kurz das vielleicht auch sein mochte, nie würde er den
    Moment vergessen, in dem er an sich hinuntergeblickt und festgestellt hatte, dass ein Pfeil ihn durchbohrt hatte.
    Er sollte tot sein.
    Aber er war es nicht. Nein, er war es nicht...
    Und seit seinem kurzen Besuch in jener Welt jenseits des Grabes hatte er bei keiner Frau mehr gelegen.
    Genau deshalb hatte Derek Sophia zu ihm gesandt. Bei dem Gedanken an sie schmerzte sein Körper. Die reizende Sophia.
    Die verführerische Sophia.
    Die sündhafte, betrügerische Sophia - denn in diesem Augenblick sah er ihr Bild in dem Spiegel über dem Kamin.
    Da er niemals achtlos war, hatte er den Badezuber so gestellt, dass er sich zwar entspannen, jedoch durch die geschickt angebrachten Spiegel jederzeit das angrenzende Zimmer im Blick behalten konnte. Nur für den Fall einer Bedrohung.
    Alte Gewohnheiten ließen sich schlecht ablegen.
    Lautlos beugte er sich jetzt in dem Badezuber vor, sorgfältig darauf achtend, dass das Badewasser nicht plätscherte, und schaute durch die offene Tür in den Spiegel über dem Kamin. Und da sah er sein reizendes Zigeunermädchen.
    Das ihn gerade beraubte, wie es schien.
    Gabriels Miene verfinsterte sich, und er griff nach einem Handtuch.

4. Kapitel
    Sophia war noch immer über die offene Reisetruhe gebeugt und staunte über das, was sie über ihren neuen Dienstherren erfahren hatte. Nachdenklich wog sie eine schwere silberne Kriegsmedaille in der Hand, dann strich sie mit der Fingerspitze über den kunstvollen Rand. Ach, wie gut hätte sie jemanden wie ihn gebrauchen können bei ihren Bemühungen, ihr Land zurückzugewinnen.
    Keine Gnade, in der Tat.
    Mit einem kampferprobten Krieger wie ihm an ihrer Seite hätten die Kerle, die in der vergangenen Nacht ihre Kutsche überfallen hatten, es sich zweimal überlegt, ehe sie einen weiteren Angriff wagten, davon war sie überzeugt.
    Sie schüttelte den Kopf vor Staunen über diese Spuren seiner Taten, und als sie gerade die Medaille zurücklegen wollte, spürte sie den eisernen Griff einer Hand an ihrem Arm. Sie schrie auf und sprang hoch, als Gabriel sie von seinen Sachen wegzerrte.
    „Was tun Sie da?“, brüllte er, als er sie herumdrehte, damit sie ihn ansehen musste. Er nahm jetzt ihren anderen Arm, aber als Sophia zu ihm aufblickte, blinzelte sie

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