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Die Mitternachtsrose: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Die Mitternachtsrose: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Titel: Die Mitternachtsrose: Mittsommerhochzeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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alles, was sie hervorbrachte.
    Er lächelte. “Ich habe viel an dich denken müssen. Ich war mir nicht sicher, ob ich dich jemals wiedersehen würde.”
    Wie von selbst war er zum vertraulichen “du” übergegangen. Es erschien ihm viel richtiger, viel natürlicher, und auch Noelle störte sich offenbar nicht daran.
    “Wolltest du das denn?”, fragte sie zaghaft. “Mich wiedersehen?”
    Stumm nickte er. Mit Worten konnte er nicht ausdrücken, welch innerer Kampf nun schon seit Tagen in ihm wütete. Wie sehr er sich hin- und hergerissen fühlte zwischen Pflichtgefühl und Verlangen. Zwischen dem Wissen, dass man keiner Frau wirklich jemals voll und ganz vertrauen konnte, und dem brennenden Wunsch, Noelle endlich wieder in die Arme zu schließen.
    “Das ist alles schon ziemlich merkwürdig, findest du nicht?” Sie lächelte scheu. “Ich meine, ich kenne dich kaum, weiß im Grunde so gut wie gar nichts über dich. Und trotzdem fühle ich mich geradezu magisch von dir angezogen. Ich habe so etwas noch nie zuvor erlebt. Und ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, ob es mir gefällt.”
    Fragend sah er sie an. “Wäre es dir lieber, wenn ich dich in Zukunft in Ruhe lasse?”
    “Nein.” Sie schüttelte den Kopf. “Ich wollte eigentlich ohnehin zur dir, um dich zu fragen, ob du heute schon etwas vorhast. Ich habe nämlich heute Nachmittag keine weiteren Verpflichtungen und … Wir könnten …” Seufzend zuckte sie mit den Achseln. “Ach, ich weiß auch nicht. Wahrscheinlich war es eine dumme Idee.”
    Er ergriff ihre Hand und drückte sie sanft. “Das finde ich gar nicht.”
    “Heißt das …” Erwartungsvoll sah sie ihn an.
    “Ja, das heißt es. Ich würde sogar sehr gern etwas Zeit mit dir verbringen. Also – was schlägst du vor?”
    “Was wollen Sie damit sagen, Sie übernehmen solche Fälle nicht?”, herrschte Matilda zur selben Zeit ihren Gesprächspartner am anderen Ende der Telefonleitung an. Dann atmete sie tief durch und zwang sich zur Ruhe. “Hören Sie, Karlsson, ich weiß, dass Sie regelmäßig mit der Bank meines Vaters zusammenarbeiten. Alles, was ich von Ihnen erwarte, ist, dass Sie für mich herausfinden, was mein zukünftiger Verlobter den lieben langen Tag so treibt. Ich zahle gut, wenn es das ist, was Ihnen Sorge bereitet.”
    “Sie missverstehen mich”, erwiderte Anders Karlsson freundlich, aber bestimmt. “Ich bin Wirtschaftsdetektiv und spezialisiert auf frisierte Bilanzen, Steuerhinterziehung und Veruntreuung. Wenn es Ihnen wirklich ernst ist, kann ich Ihnen die Telefonnummer eines Kollegen geben, der …”
    Er kam nicht mehr dazu, den Satz zu vollenden, da Matilda bereits wutentbrannt die Leitung unterbrochen und das Handy aufs Bett geworfen hatte. Was bildete sich dieser unverschämte Kerl eigentlich ein? Wenn sie ihren Vater darüber informierte, konnte er sich demnächst einen neuen Auftraggeber suchen. Doch bei aller Genugtuung über diese Vorstellung verlor sie keineswegs ihr eigentliches Ansinnen aus den Augen.
    Sie wollte herausfinden, wer diese Frau war, die Henrik ihr vorzog. Und wenn Karlsson ihr nicht helfen wollte, dann musste sie eben jemand anderen finden.
    Aufgeben kam für Matilda nicht infrage. Sollte sich herausstellen, dass es sich bei ihrer Nebenbuhlerin tatsächlich um Noelle Rosenblad handelte, würde sie der kleinen Konditorin die Hölle auf Erden bereiten, so viel stand fest.
    Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Nun wollte sie sich erst einmal den angenehmen Seiten des Lebens widmen.
    Ein Lächeln huschte über Matildas Lippen, als sie ihre Segeltuchtasche über die Schulter warf und das Gästezimmer von Kronborg Slott verließ.
    “Ist das nicht einfach herrlich?” Lachend stemmte Noelle sich gegen den Wind, der kräftig von Osten her blies. Ihre Wangen waren leicht gerötet, und die dunklen Locken flatterten um ihren Kopf. Sie fühlte sich so glücklich und ausgelassen wie seit Langem nicht mehr. Am liebsten wollte sie diesen Moment für immer festhalten. Doch keine Kamera der Welt vermochte auf Zelluloid zu bannen, was diesen Augenblick ausmachte.
    Vor zwei Stunden hatten sie sich im Hafen von Stockholm ein Segelboot gemietet. Von Henrik wusste sie inzwischen, dass er früher gern und häufig gesegelt war, ihm aber in jüngster Zeit einfach die Zeit dazu fehlte. Noelle wusste genau, was er meinte. Auch ihr Job bedeutete häufig genug Zehn-Stunden-Schichten. Da Fridtjof Lundgren ihr allerdings, seit

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