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Die Mitternachtsrose: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Die Mitternachtsrose: Mittsommerhochzeit (German Edition)

Titel: Die Mitternachtsrose: Mittsommerhochzeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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ihr ins Ohr und nahm ihre Hand. Bereitwillig wollte Matilda ihm folgen, als sie plötzlich erstarrte.
    Der Mann an Deck des Segelbootes, das gerade in den Jachthafen einlief, war ganz eindeutig Henrik. Aber bei der dunkelhaarigen Frau, die Matilda den Rücken zuwandte, handelte es sich eindeutig nicht um den Geschäftspartner, von dem er heute Morgen beim Frühstück gesprochen hatte.
    Gleich darauf drehte die Brünette sich um, und Matilda erkannte, dass sie mit ihrem Verdacht die ganze Zeit über richtig gelegen hatte. Den Detektiv konnte sie sich sparen.
    Heiße Wut stieg in ihr auf. Wie konnte Henrik es wagen, sie so zu demütigen, indem er sich in aller Öffentlichkeit mit einer anderen Frau zeigte?
    “Was ist los?”, fragte Joakim ungeduldig. “Kommst du?”
    “Lass mich”, fauchte Matilda und funkelte ihn wütend an. Als sie ihren Blick wieder aufs Wasser richtete, konnte sie Henriks Boot unter all den kleinen Segeljachten und Jollen, die im Hafen lagen, nicht mehr ausmachen.
    Doch sie hatte auch so schon genug gesehen.
    Obwohl sie Henrik nicht liebte, ja, nicht einmal Zuneigung für ihn empfand, versetzte ihr allein die Tatsache, dass er eine andere bevorzugte, einen eifersüchtigen Stich. Vor allem, da es sich bei dieser Person, wie bereits befürchtet, um eine einfache Angestellte am Königshof handelte.
    Eine Konditorin!
    Sie zückte ihr Telefon und hatte die Nummer des Mobilfunkanschlusses ihres Vaters bereits gewählt, als sie es sich plötzlich anders überlegte. Nein, so leicht würde sie es Henrik nicht machen. Ihr Vater mochte ihm vielleicht den gewünschten Kredit verweigern, doch das reichte ihr nicht.
    Sie würde ihm und seiner kleinen Freundin eine Lektion erteilen, von der sie sich nicht so rasch erholten.

7. KAPITEL
    S keptisch betrachtete Noelle am nächsten Vormittag das zerbrechliche Gebilde aus gefärbter Zuckermasse, das vor ihr auf der Arbeitsplatte lag. Im nächsten Moment beförderte sie es mit einem resignierenden Seufzen kurzerhand in den Mülleimer.
    Nein, nein, nein! So würde das nie etwas werden!
    Sie schloss die Augen und massierte sich mit den Fingerspitzen die Schläfen, doch der dumpfe Druck hinter ihrer Stirn verschwand einfach nicht.
    Was war bloß mit ihr los? Ausgerechnet sie, die sonst so energiegeladen und voller Tatendrang war, schien auf einmal jeglichen Elan verloren zu haben. Sie erkannte sich selbst kaum wieder. Und das ausgerechnet jetzt! Wenn sie so weitermachte, würde der Auftrag für die Verlobungstorte von Matilda Gunvaldsson ganz schnell in einer Katastrophe enden. Ihr blieb nur noch sehr wenig Zeit, und ausgerechnet mit dem kreativen Teil ihrer Arbeit, der ihr für gewöhnlich am meisten Freude machte, hatte sie plötzlich Schwierigkeiten. Dabei brauchte sie diesen Erfolg so dringend, um Fridtjof Lundgren zu beweisen, was sie konnte. Aber so würde das nie etwas werden.
    Und natürlich war einzig und allein Henrik an allem schuld!
    Sein Angebot von gestern, sie vom Jachthafen aus im Wagen mit nach Kronborg zu nehmen, hatte sie unter einem Vorwand abgelehnt. Und obwohl sie bereits am übernächsten Nachmittag wieder miteinander verabredet waren, konnte sie kaum an etwas anderes denken als an ihn. Ganz fest presste sie die Lider zusammen, doch auch damit gelang es ihr nicht, sein Gesicht, das sie ständig und überall vor Augen hatte, zu vertreiben. Immer wieder musste sie an ihn denken und daran, wie sie sich geküsst hatten. Sie fragte sich, wo er jetzt wohl gerade war und was er tat. Am liebsten hätte sie einfach alles stehen und liegen lassen, um sich zu erkundigen, welches der unzähligen Gästezimmer im Schloss er bewohnte. Dann würde sie plötzlich vor seiner Tür stehen und …
    Und was dann? Willst du ihm sagen, dass du ihn die ganze Zeit über belogen und dich für jemanden ausgegeben hast, der du gar nicht bist?
    Genau so verhielt es sich ja. Zumindest war sie bisher zu feige gewesen, um ihm zu gestehen, dass sie weder ein Gast des Hauses noch eine gute Freundin der Kronprinzessin war, sondern einfach nur Noelle Rosenblad – Konditorin und zurzeit auf Schloss Kronborg beschäftigt.
    Und wenn du es ihm gesagt hättest? Was dann? Hätte er dich dann auch geküsst? Glaubst du das wirklich?
    Nein, das glaubte sie nicht. Aber …
    “Nun, wie kommen Sie mit der Torte für Matilda Gunvaldsson voran?”
    Noelle zuckte erschrocken zusammen, als Fridtjof Lundgren sie ansprach. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass er an ihren Arbeitsplatz getreten

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