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Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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es ist, Mutter, und lässt sich nicht mehr ändern. Selina ist eine erwachsene Frau und muss ihre Entscheidungen selbst treffen. «
    » Warum gehst du zu ihrer erbärmlichen kleinen Hochzeit, wenn du sie nicht gutheißt? « , fragte Lady Astbury. » Von der Londoner Gesellschaft lässt sich dort niemand blicken. «
    » Sie ist meine Schwester, Mutter. Und ich mag Henri. Ich glaube, er liebt Selina und wird gut für sie und Eleanor sorgen. «
    » Was willst du dann mit mir besprechen? «
    Donald nahm all seinen Mut zusammen. » Mutter, Astbury steckt in ernsten finanziellen Schwierigkeiten, und wenn ich nicht bald etwas unternehme, fällt uns buchstäblich die Decke auf den Kopf. Wir sind so tief verschuldet, dass die Bank sich möglicherweise sogar zu einer Zwangsversteigerung entschließt. «
    Als seine Mutter nichts erwiderte, sprach er weiter.
    » So traurig das auch sein mag: Mir bleibt nichts anderes übrig, als zu verkaufen. Ich muss noch dankbar sein, wenn ich einen finanzkräftigen Interessenten finde, der das Potenzial von Astbury erkennt. «
    Lady Astbury sah ihren Sohn entsetzt an.
    » Astbury verkaufen ? « Sie warf den Kopf in den Nacken und lachte. » Donald, obwohl ich weiß, dass das Haus renovierungsbedürftig ist, bin ich der Ansicht, dass du übertreibst. Wir können es nicht verkaufen! Es befindet sich seit dem sechzehnten Jahrhundert im Besitz unserer Familie! «
    » Ich habe im letzten Monat mit unserer Bank, dem Buchhalter und dem Verwalter gesprochen, und alle stoßen ins gleiche Horn: Wir stehen vor dem Ruin. Tut mir leid, aber so ist es nun mal. «
    » Donald. « Plötzlich wurde Lady Astburys Stimme schrill. » Egal, was passiert: Dem Verkauf von Astbury werde ich niemals zustimmen. «
    » Mutter « , erwiderte Donald, so ruhig er konnte, » du erinnerst dich vielleicht, dass das Anwesen, als ich volljährig wurde, in meinen Besitz übergegangen ist. Deshalb liegt die Entscheidung bei mir. Egal, wie wenig uns das gefallen mag: Wir müssen verkaufen. Weil uns sonst der Gerichtsvollzieher auf die Straße setzt. «
    Maud sank in die Kissen und griff sich ans Herz.
    » Wie kannst du nur so grausam sein? Ich bin eine kranke Frau und habe schreckliche Schmerzen in der Brust; bitte ruf Bessie, ruf den Arzt … «
    Sie war tatsächlich aschfahl geworden.
    » Mutter, ich will dich nicht aus der Fassung bringen, aber uns bleibt wirklich nichts anderes übrig. «
    Als sie nach Luft zu ringen begann, stand Donald auf. » Ich hole Dr. Trefusis. Tut mir leid, dass ich dich so aufgeregt habe. « Er verließ seufzend das Zimmer.
    Wenig später untersuchte Dr. Trefusis Maud, während Donald unruhig vor der Tür wartete.
    » Sie hat einen nervösen Anfall erlitten. Ich habe ihr ein Schlafmittel gegeben und sehe morgen früh wieder nach ihr. Uns allen zuliebe würde ich Ihnen raten, das Thema, über das Sie vorhin mit ihr gesprochen haben, erst einmal ruhen zu lassen. «
    10. März
    Habe ein Telegramm von A erhalten, in dem steht, dass das Schiff sicher in Indien angelegt hat und sie auf dem Weg zum Palast von Koch Bihar ist. Mutter weigert sich nach wie vor, ihr Zimmer zu verlassen oder mich zu empfangen, und ich laufe in einem Zustand permanenter Angst und Verzweiflung im Haus herum. Diesen Nachmittag habe ich, um mich zu trösten, einen langen Brief an A geschrieben. Der düstere Schatten, der gegenwärtig auf Astbury liegt, ist fast mit Händen zu greifen. Die Bediensteten haben ein feines Gespür für Probleme, bestimmt wissen sie, dass etwas im Busch ist. Heute Morgen war ein Makler bei uns, um den Wert des Anwesens zu schätzen – er ist denkbar gering, wenn man bedenkt, was alles dazugehört. Immerhin wird der Erlös reichen, die Schulden zu begleichen, für mich und A ein deutlich kleineres Landhaus sowie für meine Mutter etwas Ähnliches zu erwerben.
    Donald war froh über die hellen Frühlingstage im April, die den Garten zu neuem Leben erweckten und den Stechginster im Moor leuchtend gelb erblühen ließen. Doch als er eines Morgens mit Glory den Stall verließ, überkam ihn Angst. Fast einen Monat hatte er nichts von Anni gehört, seit ihrer Ankunft im Palast von Koch Bihar. Beim Galopp übers Moor begannen ihn Zweifel zu quälen.
    Hatte sie in Indien einen anderen kennengelernt? Sie war eine schöne, kluge und gebildete Frau – keine Prinzessin, nein, aber aristokratisch aufgrund ihrer Anmut und Intelligenz und deswegen für jeden Mann attraktiv. Er selbst war zwar ein britischer Lord, jedoch

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