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Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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hört, war Violet der Mittelpunkt der Londoner Saison « , bemerkte Ralph. » Umschwärmt von jungen Adligen. Gib dir keine Mühe, das zu bestreiten, Violet. «
    » Pa. « Violet errötete auf sehr hübsche Weise. » Alle Mädchen waren gefragt. «
    » Fanden Sie einen jungen Mann besonders attraktiv? « , erkundigte sich Maud.
    » Ich glaube, ich bin noch zu jung, um mich schon zu binden « , antwortete Violet diplomatisch.
    » Reiten Sie, Violet? « , fragte Donald, um das Thema zu wechseln.
    » Ja, im Central Park, ziemlich oft. Und in unserem Sommercottage in Newport habe ich mein eigenes Pferd. «
    » Dann müssen Sie mich auf einen Ausritt ins Moor begleiten . «
    » Sehr gern, danke, Donald. «
    24. Juli
    Bin heute Morgen wieder mit V beim Reiten gewesen. Sie beherrscht die Technik, reitet aber wie ein Mädchen, wogegen A wie ein Mann im Sattel saß. Trotzdem ist sie nett, intelligent und gebildet, und ihr Entzücken über England amüsiert mich. Außerdem ist sie ziemlich hübsch. Wenn ich sie ansehe, denke ich mir manchmal, dass ihre helle Haut und ihre blonden Haare sich nicht stärker von denen der exotischen dunklen A unterscheiden könnten. Immerhin hilft sie mir mit ihrer ansteckenden Lebensfreude, mich von A abzulenken.
    Donald wurde bewusst, dass seine Schritte in den vergangenen beiden Wochen ein wenig beschwingter geworden waren. Mit ihrem typisch amerikanischen Enthusiasmus hatten die Drumners die düstere Atmosphäre von Astbury aufgeheitert, und seine Mutter hatte ein paar Tage zuvor tatsächlich die Energie aufgebracht, einige Nachbarn zu einer Dinnerparty einzuladen. Sogar die Bediensteten schienen sich über die zusätzliche Arbeit, die sie der Gäste wegen hatten, zu freuen. Dienstmädchen eilten treppauf, treppab, um Bäder für die beiden amerikanischen Frauen einzulassen und sich um ihre umfangreiche Garderobe zu kümmern. Der Flur vor den Gästezimmern roch permanent nach Violets schwerem blumigem Parfüm.
    Eines Morgens beim Frühstück präsentierte Ralph Donald mit strahlender Miene den Plan der Drumners, sich in den folgenden Tagen » Cornwall vorzunehmen « .
    » Mutter « , sagte Violet, » wäre es schlimm, wenn ich euch nicht begleite? Amy Venables hat mich zu einem Ball in London eingeladen. Ich würde gern einige meiner neuen englischen Freunde noch einmal sehen, bevor wir nach New York zurückfahren. «
    » Das kann ich verstehen, aber allein nach London, das kommt nicht infrage « , antwortete Sissy.
    » In unserem Londoner Haus ist genug Platz « , mischte sich Maud ein. » Dort können Sie gern wohnen, Violet. «
    » Das ist sehr nett, Lady Astbury. Danke für das Angebot. «
    » Hast du nicht gesagt, dass du in den nächsten Tagen nach London musst, Donald? « , fragte Maud.
    » Ich… Ja, ich werde in London sein « , antwortete er zögernd.
    » Wunderbar – dann begleiten Sie mich doch zu dem Ball! Amy Venables hätte sicher nichts dagegen. «
    » Ausgezeichnete Idee! « , rief Maud aus. » Gut, dann ist das also abgemacht. « Sie lächelte in die Runde.
    Nach dem Frühstück zog Donald sich mit der Times in die Bibliothek zurück, konnte sich jedoch nicht aufs Lesen konzentrieren. Obwohl die letzte Nachricht von Anni mittlerweile fünf Monate her war, bereitete ihm der Gedanke, Violet zu einer Tanzveranstaltung zu begleiten, Unbehagen. Seine Mutter hatte ihn ausgetrickst, aber es wäre ausgesprochen unhöflich gewesen, sich zu drücken.
    Donald fragte sich angesichts der neu gewonnenen Lebensfreude und Milde seiner Mutter das erste Mal, ob das plötzliche Eintreffen der Drumners in Astbury tatsächlich so überraschend gewesen war. Schließlich bestand kein Zweifel an deren Reichtum, und Ralph hatte erst neulich von dem beträchtlichen Treuhandvermögen erzählt, das er für Violet verwaltete, bis sie in drei Monaten volljährig wurde, ein Betrag, den sie selbstverständlich in die Ehe mitbringen würde.
    » Verdammt, Mutter! « Donald knallte die Times auf den Tisch, stand auf und trat ans Fenster. Wie hatte er nur so naiv sein können, das Netz nicht zu erkennen, das seine Mutter um ihn spann? » Ich lasse mich nicht kaufen oder manipulieren « , zischte er, als er in das weiche Augustlicht hinausblickte, in das die Sonne den Park tauchte. Aber Violets Gefühle für ihn konnte Maud nicht beeinflussen. Mit ihrem Vermögen, ihrer Attraktivität und ihrem angenehmen Wesen konnte sie sich die Männer aussuchen. Es war fraglich, ob sie sich für ihn interessierte. Doch ihm

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