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Die Mitternachtsrose

Die Mitternachtsrose

Titel: Die Mitternachtsrose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Mischlinge gewesen … «
    » Genug! « Donald stellte seine Tasse klappernd auf der Untertasse ab.
    » Entschuldige. « Selina war den Tränen nahe. » Ich wollte dich nur auf die Probleme hinweisen. «
    » Wenn wir zusammen gewesen wären, hätte das alles keine Rolle gespielt. « Donald stand auf. » Ich muss mich für diesen verdammten Ball umziehen. «
    Donald ging hinauf in sein Zimmer und ließ sich aufs Bett fallen. Konnte etwas an Selinas Theorie dran sein? Hatte Anni, um ihn vor sich selbst zu schützen, beschlossen, sich von ihm fernzuhalten?
    Er weigerte sich, das zu glauben. Anni wusste, dass er Vorurteile in jeder Form hasste.
    Donald gelangte immer wieder zu demselben Schluss: Ihr war klar geworden, dass sie ihn doch nicht so sehr liebte, wie sie gedacht hatte. Oder dass sie einen anderen mehr liebte.
    Zum ersten Mal stellte er sich, Tränen in den Augen, ernsthaft eine Zukunft ohne sie vor. Und merkte, dass er begann, die Hoffnung aufzugeben.

31
    25. August
    Die Tanzveranstaltung gestern Abend hat mir besser gefallen als erwartet, weil Freunde aus Harrow - T agen in Begleitung ihrer Mädchen da waren. Es hat Spaß gemacht, mit ihnen über alte Zeiten zu plaudern. Sie wollen beide in den nächsten Wochen heiraten und haben mich zu ihren Hochzeiten eingeladen. Natürlich haben sie mich wegen V aufgezogen und mich beneidet, weil ich das hübscheste Mädchen des Balls ausführen darf.
    Violet hatte beschlossen, ein wenig länger als geplant in London zu bleiben, und Donald wollte noch nicht nach Devon zurückkehren und Mr Kinghorn seine endgültige Entscheidung über den Verkauf des Anwesens mitteilen. Also begleitete er Violet zu Abendeinladungen, sah sich mit ihr London an und suchte seinen Klub in der Pall Mall auf, wo er sich mit alten Bekannten bis tief in die Nacht über den Krieg unterhielt.
    Ihm wurde immer klarer, dass sein Leben sich bei seinem London-Aufenthalt nach dem Waffenstillstand ausschließlich um Anni und seine Liebe zu ihr gedreht hatte. Nichts anderes war wichtig gewesen, er hatte wie in einer Blase gelebt. Obwohl er sich nach wie vor nach Anni sehnte, war ihm die Ablenkung jetzt sehr willkommen.
    Er genoss es, dass seine Freunde ihn um Violet beneideten, die tatsächlich der Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens in London zu sein schien. Sie war hübsch und intelligent und besaß, wie Donald feststellte, wenn sie nicht mit ihren Eltern zusammen war, Temperament und durchaus bissigen Humor.
    Er ließ sich von ihrer Lebensfreude anstecken. Während Anni tiefsinnig, leidenschaftlich und dunkel gewesen war, wirkte Violet fröhlich, ein wenig frivol und hell. Donald registrierte ihre grenzenlose Großzügigkeit und dass sie sich gern kleine Überraschungen für ihre zahlreichen Freunde ausdachte.
    Sie konnte sich kaum vor Einladungen der feinen Londoner Gesellschaft retten. Die Männer balgten sich fast darum, neben ihr zu sitzen. Und Donald, der sie beinahe allabendlich zu Veranstaltungen begleitete, musste zugeben, dass er Geschmack daran fand.
    Gegen Ende von Violets London-Aufenthalt waren sie zu einem Dinner bei Lord und Lady Charlesworth am Hyde Park eingeladen. Ihr Sohn Harry, der Erbe eines der größten Anwesen im Land, war ausgesprochen attraktiv, charmant und lebhaft. Violet saß beim Essen neben ihm, und Donald beobachtete, wie Harry und sie vertraulich miteinander tuschelten. Es lag auf der Hand, dass er von ihr angetan war und sie von ihm. Beim Nachtisch wurde Donald plötzlich bewusst, dass er eifersüchtig war.
    Bestürzt über diese Erkenntnis war er auf der Fahrt nach Hause ziemlich schweigsam. Violet hingegen plapperte munter wie immer über Harry und davon, dass er sie nach Derbyshire eingeladen habe, wo bald die Jagdsaison beginne.
    Am folgenden Tag lag ein Brief für Violet auf dem Tablett im Flur. Als Donald ihn auf dem Weg zum Frühstück umdrehte, sah er das Siegel der Charlesworth’ auf der Rückseite. An jenem Abend bat Violet Donald nicht wie üblich, sie zu begleiten, und ließ sich in einer Wolke aus Parfüm und einem wunderschönen neuen Paquin-Kleid von einer Freundin abholen. Donald konnte erst einschlafen, nachdem er sie in den frühen Morgenstunden die Treppe hatte hinaufschleichen hören.
    Am Morgen erschien sie nicht zum Frühstück; er sah sie erst beim Mittagessen, wo sie herzhaft gähnte.
    » Hatten Sie einen schönen Abend? « , erkundigte sich Donald höflich.
    » Wunderbar « , antwortete sie verträumt. » Harry kennt alle interessanten

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