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Die Mönche vom Sirius

Die Mönche vom Sirius

Titel: Die Mönche vom Sirius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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STERNENFAUST trifft ein«, sagte Ishikawa. »Man bestätigt unsere Ortungsdaten und die Schlüsse, die wir aus den Beobachtungen ziehen.«
    »Bestens«, murmelte van Deyk.
    Die taktischen rechnergestützten Darstellungen und Positionsübersichten des Kampfgeschehens waren auf beiden Schiffen synchronisiert worden, so dass zum Beispiel die Benennung der gegnerischen Schiffe gleich war und es nicht zu Missverständnissen kommen konnte.
    Bandit drei war auf jeden Fall am Ende.
    So schnell kann es gehen! , dachte van Deyk. Eine Unachtsamkeit, ein Moment, in dem irgendjemand nicht auf dem Posten war oder ein Ortungsfilter nicht mit dem richtigen Grad an Empfindlichkeit eingestellt war und es kann alles zu Ende sein.
    Das Kridan-Schiff verwandelte sich in eine Fusionssonne, die für einige Augenblicke sogar das Zentralgestirn Braden überstrahlte.
    Van Deyk beobachtete das Geschehen mit gemischten Gefühlen. Seiichi Ishikawa zoomte das Bild sogar noch näher heran. Die Aufnahmen waren erstaunlich detailliert.
    »Treffer und versenkt«, hörte van Deyk die ziemlich kaltschnäuzige Äußerung der Waffenoffizierin. Alles abprallen lassen und einfach nicht mehr daran denken – vielleicht gar keine schlechte Idee … Wenn es nur so einfach wäre!
    Für van Deyk war es niemals so einfach gewesen. Das hatte er schon während seiner Zeit auf der Star Corps Akademie festgestellt und seine Freunde mit endlosen Diskussionen genervt. Diskussionen, die immer den Gedanken zum Ausgangspunkt hatten, was wohl wäre, wenn … Aber – sich gedanklich auf verschiedene mögliche Alternativen vorbereiten und Handlungsmöglichkeiten auf ihre Konsequenzen durchdenken – eigentlich war das doch eine Fähigkeit, die jeden guten Offizier hätte auszeichnen sollen.
    Zumindest glaubte van Deyk das. Er hatte allerdings immer wieder feststellen müssen, dass vielfach ein Unterdrücken kritischen Nachfragens und die Anerkennung der Vorgesetzten mindestens ebenso wertvoll waren.
    Man mag sich nicht vorstellen, jetzt an Bord des gegnerischen Schiffes zu sein! , überlegte van Deyk.
     
     
    Sowohl die STERNENFAUST, als auch die PLUTO drehten ihren Gegnern die Breitseite zu, nachdem sie sich weit genug genähert hatten.
    Dann wurde aus vollen Rohren gefeuert.
    Zigtausende Gauss-Geschosse wurden aus den Mündungen der Kanonen gefeuert. Wenn eine Breitseite nachgeladen werden musste, drehte sich der zylindrische Raumschiffkörper so weit, bis die nächste Breitseite auf die Position des Gegners justiert werden konnte.
    Auch die Kridan schossen.
    Dass bei diesem Gefecht die Rettungskapseln getroffen werden konnten, nahm Leslie in Kauf. Die Wahrscheinlichkeit dafür war angesichts der räumlichen Ausdehnung, in dem dieses Gefecht stattfand, mehr als gering. Viel gefährlicher konnten den Insassen der Kapseln beispielsweise Strahlungsschwankungen durch den Sonnenwind werden, schließlich war der Strahlungsschutz einer Rettungskapsel nicht mit dem zu vergleichen, was an Bord selbst des einfachsten Raumschiffes Pflicht war.
    Die PLUTO meldete einen weiteren leichten Treffer.
    Die STERNENFAUST ebenfalls.
    Es wurde höchste Zeit, dass endlich ein wirksamer Schutzschild entwickelt wurde, der zumindest dazu in der Lage war, einen Teil der Strahlentreffer zu absorbieren oder abzuschirmen. Wahrscheinlich sind wir längst eine Provinz des Kridan-Imperiums, ehe das geschieht! , ärgerte sich Commander Leslie. Ein Treffer! Ein einziger Treffer eines einzigen Gauss-Projektils reicht aus, um eines der beiden gegnerischen Schiffe zu zerstören!
    Die Wahrscheinlichkeit dafür mochte bei dieser Entfernung noch viel zu gering sein, aber wenn dieses Ereignis eintreten sollte, beendete es die Schlacht.
    Dann erhellte plötzlich eine grelle Lichterscheinung die Darstellung auf dem Panorama-Schirm der STERNENFAUST.
    Die stark herangezoomte Vergrößerung zeigte, wie Bandit eins förmlich auseinander barst.
    Kurz zuvor ging noch ein Funkspruch in Kridan-Sprache auf der STERNENFAUST ein. »Ihr seid Tiere und werdet den Willen Gottes zur Errichtung der göttlichen Ordnung nicht aufhalten können!«, übersetzte der Bordcomputer der STERNENFAUST.
    »Gute Wünsche, denen man wohl nichts hinzufügen sollte«, lautete Björn Soldos spöttischer Kommentar.
    Trümmerteile irrlichterten durch das All. Hier und da verbreiteten technische Aggregate, die ganz oder in Teilen ins All geschleudert worden waren, noch für kurze Zeit ihre typischen Signaturen, ehe sie von der sich ausbreitenden

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