Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Mönche vom Sirius

Die Mönche vom Sirius

Titel: Die Mönche vom Sirius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
L.I. Ich glaube daher, dass wir uns alles andere als das wünschen sollten.«
     
     
    Bruder Patrick saß in sich zusammengesunken vor dem Bildschirm. Darauf waren verschiedene Abbildungen von krakenähnlichen Kreaturen in Pseudo-Drei-D-Qualität zu sehen.
    »Der Schlüssel des Problems liegt auf dem dritten Planeten«, stellte der Christophorer fest. »Meerwelt.«
    »Ist das nicht der Trivialname?«, fragte Leslie.
    »Unter den wenigen, die dieses System kennen – und das sind vor allem meine Christophorer-Brüder, wie mir scheint – hat sich der Name Meerwelt eingebürgert, während man kaum etwas unter dem Begriff Braden III findet. Der Name ist im Übrigen auch sehr passend, da Meerwelt zu über neunundneunzig Prozent von einem planetenumspannenden Ozean bedeckt wird.« Bruder Patrick aktivierte eine Orbitalansicht von Meerwelt. Wie eine Kennung im unteren Randbereich angab, stammte sie von einem Christophorer-Schiff namens ERKENNTNIS. Das Datum der Aufzeichnung war mit dem 2.2.2210 angegeben. Es handelte sich also um Aufnahmen, die vor 26 Jahren gemacht worden waren.
    Auf der Oberfläche des Ozeans waren Strukturen zu sehen, die auf den ersten Blick wie Inseln wirkten.
    Aber es waren keine Inseln.
    Bruder Patrick zoomte näher heran. Riesige Blätter schwammen Seerosen gleich auf der Wasseroberfläche. Und dann waren da noch schwimmende Berge, die sich wie kleine Atolle aus dem Wasser erhoben.
    »Auf den ersten Blick scheint dieser Planet ein gewaltiger, planetengroßer Ozean zu sein. Es gibt tatsächlich einige tausend kleinere Inseln. Die wenigsten davon übrigens mit Süßwasser, was auf Meerwelt nicht schlimm ist, da es relativ häufig zu Niederschlägen kommt. Aber in Wahrheit sieht das meiste, was da auf der Meeresoberfläche zu sehen ist, nur wie Inseln aus. Die Riesenwasserrosen werden Sie schon bemerkt haben. Und bei diesen atollähnlich aus dem Wasser ragenden Gebilden handelt es sich um die Panzer gewaltiger Schildkröten. Sie sind ein bis zwei Kilometer lang und dienen einer ganzen Anzahl von unterschiedlichsten Arten als Lebensraum. Unter anderem jener krakenähnlichen Spezies, die ich als Bergstrom-Raum-Spiegelung gesehen habe.«
    Bruder Patrick drehte sich zu Leslie herum. Sein Blick war ruhig und entschlossen. Er sah den Captain direkt an. »Verstehen Sie jetzt, welcher Zusammenhang da besteht?«
    »Sind Sie sich denn sicher, dass es diese krakenartigen Kreaturen sind, die Sie in Ihrer Vision gesehen haben? Ich meine, es gibt doch allein auf der Erde schon zahllose Spezies mit dieser Kopffüßler-Form! Warum sind Sie sich so sicher, dass es sich wirklich um die Meerwelt-Kraken handelt?«
    Bruder Patrick betätigte ein paar Schaltungen und aktivierte ein paar quasi dreidimensionale Darstellungen dieser Spezies.
    »Sie benutzen Werkzeuge, können sowohl den Sauerstoff aus der Luft aufnehmen, als auch aus dem Wasser herausfiltern und sind intelligent. Die Farbzeichnungen ihrer Körper sind sehr individuell und werden durch willentlich beeinflussbare Durchblutung bestimmter Blutgefäße erzeugt. Sie dient unter den Meerwelt-Kraken als Identifizierung. Ein Meerweltler entwickelt ein individuelles Muster, das eine ähnliche Funktion hat wie mittelalterliche Wappen in der Prä-Weltraum-Ära der Erde.«
    »Das mag ja alles sehr interessant sein und für gewöhnlich glaube ich auch, dass Sie den richtigen Riecher haben – aber finden Sie nicht trotzdem, dass der Zusammenhang etwas weit hergeholt ist?«
    Doch Bruder Patrick ließ sich von seiner Meinung nicht abbringen. »Rajiv wird Ihnen bestätigen, dass er dasselbe gesehen hat wie ich! Und ich glaube nicht, dass es Zufall war, dass kurz vor unserem Austritt aus dem Zwischenraum eine Spiegelung auftrat, die ein Motiv aus unserem Zielsystem zeigte.«
    »Wir wissen nichts darüber, wie diese Spiegelungen funktionieren«, gab Black zu bedenken.
    »Aber vielleicht werden wir jetzt etwas darüber herausfinden«, meinte der Christophorer. Nachdem er Catherine Black kurz angesehen und sie diesen Blick lächelnd erwidert hatte, wandte sich Patrick nochmals an den Captain. »Ich bitte Sie um Ihre Erlaubnis, mit den Christophorer-Stationen hier im System Kontakt aufzunehmen zu dürfen. Schließlich nehme ich an, dass der Gefechtszustand offiziell noch nicht aufgehoben ist.«
    »Erlaubnis erteilt«, sagte Leslie. »Wir wollten ja ohnehin Ihre Brüder zu den Vorgängen hier im Braden-System befragen.«
    »Dann sollten wir das gleich hier und jetzt tun«, schlug

Weitere Kostenlose Bücher