Die Mönche vom Sirius

Titel: Die Mönche vom Sirius Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker

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ansteuern und sich dort umsehen sollten. Die PLUTO hatte demnach die Aufgabe, Schwarzsandwelt anzufliegen, während sich die STERNENFAUST Meerwelt zuwenden würde.
    Zuvor allerdings musste die Suche nach den von der DUNMORE ausgesetzten Rettungskapseln abgeschlossen werden.
    Alle sechs Beiboote der beiden Leichten Kreuzer waren ausgesetzt worden, um diese Rettungsmission durchzuführen. Mehrere Kapseln waren bereits geborgen worden. Die Insassen hatten jedoch nicht mehr gelebt. Das Breitband-Graserfeuer war wohl dafür verantwortlich, dass die Lebenserhaltungssysteme ganz oder zumindest teilweise nicht mehr funktioniert hatten. Zwei der Kapseln waren offenbar so sehr von den Strahlen erfasst worden, dass die Körper der Insassen völlig zu Asche verbrannt waren, die sich teilweise mit dem zusammengeschmolzenen Material der Innenverkleidung verbunden hatte.
    Nicht einmal ein DNA-Abgleich war noch möglich, so gründlich war die tödliche Arbeit gewesen, die die kridanischen Schützen an den Graser-Kanonen verrichtet hatten.
    Leslie fühlte Wut in sich aufkeimen, als er davon hörte. Versuche dich zu mäßigen und diesen Gefühlen keinen freien Lauf zu lassen , versuchte er sich selbst zu beruhigen. Sonst wirst du eines Tages einem Kridan gegenüberstehen und auf eine Weise reagieren, die du in deinen schlimmsten Albträumen nicht von dir erwartet hättest …
    Leslie hatte Bruder Patrick auf die Brücke beordert, damit er zusammen mit Lieutenant Majevsky seine Bemühungen fortsetzen konnte, mit einer der Christophorer-Stationen im Braden-System Kontakt aufzunehmen. Und wenn das schon nicht möglich war, so ließ sich ja vielleicht herausfinden, was in den Camps geschehen war.
    Patrick sandte außerdem einen Bericht an die Ordenszentrale im Kloster Saint Garran auf Sirius III, mit der Bitte um zusätzliche Informationen – denn nicht alles, was es über die Christophorer-Mission im Braden-System zu wissen gab, war auch öffentlich zugänglich.
    Commander Leslie hingegen sandte eine verschlüsselte Transmission an das Oberkommando des Star Corps. Sie enthielt einen Lagebericht, die Meldung vom Abschuss der DUNMORE und den Hinweis, dass man eigentlich dringend Verstärkung brauchte, wenn man dieses System für den Fall einer Rückkehr der Kridan halten wollte.
    »Ich bin gespannt, was die Schlaumeier um Admiral Rudenko Ihnen darauf zur Antwort geben werden«, kommentierte Soldo. »Wahrscheinlich irgendeine Ausrede von wegen der angespannten Lage bei New Hope.«
    »Die Lage bei New Hope ist angespannt«, sagte Leslie.
    »Ja – fragt sich eben immer nur, welche Prioritäten man setzt und ob man noch mitbekommt, dass der Gegner diese in eigener Hinsicht inzwischen stark verändert hat!«
    Die beiden Männer wechselten einen kurzen Blick.
    Ihm geht das alles genauso an die Nieren wie mir! , dachte Leslie. Aber das ist noch nicht alles. Da ist noch etwas …
    »Sie mögen Rudenko nicht besonders.«
    Commander Leslies Worte waren im Tonfall einer Feststellung gehalten.
    »Ich schätze es, wenn jemand aus eigener Kraft Karriere macht. Ohne politische oder sonstige Protektion. Und abgesehen davon …«
    »Ja?«
    »Sein Verhalten während des Rendor-Johnson-Putsches wirft doch ein paar Fragen auf, wie ich finde! Mehr als das! Ich glaube, jemand anderes wäre längst aus dem Star Corps entfernt worden. Es waren ja überwiegend Geheimdienstoffiziere, die an Johnsons Putsch beteiligt gewesen sein sollen. Da hat man also die Nachrichtendienste einfach grundlegend neu strukturiert und – o Wunder! – keiner der alten Säcke ist noch in Amt und Würden!«
    »Mit dem Star Corps und Rudenko wäre das wohl nicht ganz so einfach«, erwiderte Leslie.
    »Für mich sieht das fast so aus, als wollten Hans Benson und seine Clique im Hohen Rat darüber gar nicht so genau Bescheid wissen, weil man dann zu viele zum Teufel jagen müsste, die man zur Verteidigung der Solaren Welten dringend braucht.«
    »Schon möglich, dass Sie Recht haben, I.O.«, nickte Leslie.

4. Kapitel – Der Captain der MARTIAN PRINCESS

    Derek Bailor blinzelte.
    Er hatte keine Ahnung, welches Datum geschrieben wurde und wie viel Zeit vergangen war, seit dem er mit dem Shuttle in den Ozean auf Meerwelt gestürzt war. Jeder Tag hier glich dem anderen. Die Sonne brannte vom Himmel und jeden dritten oder vierten Tag schoben sich die inneren Gasriesen des Braden-Systems vor ihr Zentralgestirn.
    Sie dunkelten es damit erheblich ab. Die ersten Male war das noch