Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising

Titel: Die Mondjägerin - Arthur, K: Mondjägerin - Full Moon Rising Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
Vom Netzwerk:
legte eine Hand auf meinen Rücken und führte mich über den dunklen Flur. Um seine Fingerspitzen herum wurde es warm, und die Wärme breitete sich wellenförmig auf meiner Haut aus. Unmittelbar danach flackerte das Fieber in mir hoch. Wie lange würde ich es noch beherrschen können?
    Die Kameras folgten uns den Flur hinunter. Als wir Browns Büro erreicht hatten, gab Quinn den Code ein und zog die Karte durch, dann ließ er mich eintreten.
    Als er die Tür wieder schloss, gingen die Lichter an. Ich blieb in der Mitte des Raumes stehen und sah mich um. Obwohl ich die Einrichtung des Büros eigentlich kannte, überraschte mich die Größe des Raums. Es war zwar nicht so groß wie Talons Arbeitszimmer, aber trotzdem ziemlich
beeindruckend. Auch die Einrichtung entsprach nicht dem billigen Standardkrempel, den wir in unseren Büros hatten. Hier war alles Mahagoni und Leder.
    Ich warf den Mantel auf den nächstbesten Stuhl und schlenderte an das andere Ende des Raumes.
    »Lichter dimmen«, sagte Quinn hinter mir.
    Seine Stimme klang etwas gereizt, und ich sah ihn an. Er lächelte finster. Mit all der Schminke war das kein hübscher Anblick.
    »Im hellen Licht ist das Kleid absolut durchsichtig.«
    Ich warf mich in Pose und klapperte unschuldig mit den Wimpern. »Gefällt dir das denn nicht?«
    »Oh, ich liebe den Anblick, aber leider muss ich mich hier auf unsere Aufgabe konzentrieren.«
    Ich grinste und ging zu der scheinbar leeren Wand vor mir. »Kannst du die Schränke öffnen?«
    »Schränke öffnen«, sagte er weiterhin in schroffem Ton.
    Es ertönte ein leises Klicken, und die Wand glitt zur Seite. Ich ging an das andere Ende und lächelte strahlend, als ich das leise Stöhnen hinter mir vernahm. Offenbar war das Kleid auch bei gedämpftem Licht noch durchsichtig.
    »Ich weiß nicht, was Jack hier zu finden hofft«, sagte ich und zog die erste Schublade heraus. »Sicher ist Brown nicht so dumm, irgendetwas Belastendes in seinem Büro aufzubewahren.«
    »Hier ist es bestimmt deutlich sicherer als bei ihm zu Hause«, bemerkte Quinn vom anderen Ende her. »Dieser Ort ist besser gesichert als Fort Knox.«
    Ich hob eine Braue. »Woher weißt du das …?«
    Ein Lächeln umspielte seinen Mund. Seine vollen, sinnlichen Lippen waren fast unwiderstehlich anziehend. »Weil ich eine weniger ehrbare Vergangenheit habe.«

    Das hat Jack schon gesagt. »Hast du Fort Knox ausgeraubt?«
    »Damals war das Sicherheitssystem dort noch nicht so ausgereift. Jedenfalls nicht ausgereift genug, um einen entschlossenen Vampir aufzuhalten.«
    Kein Wunder, dass er megareich war. Ich schüttelte den Kopf, und er lachte leise. »Es war nicht die einzige Bank, die plötzlich einen unerklärlichen Verlust melden musste.«
    »Du hast das regelmäßig gemacht?«
    »Ich habe ein paar kurze Ausflüge in die Unterwelt unternommen. Nach ein paar Jahrhunderten wurde es einfach langweilig, immer anständig zu sein.«
    Ich hob eine Braue. »Wie lange befindest du dich denn schon in der aktuell anständigen Phase?«
    »Lange genug, um mich langsam alt zu fühlen.« Er zeigte auf den geöffneten Schrank. »Wenn du nicht anfängst zu suchen, kommen wir hier nie mehr heraus.«
    Ich wollte unbedingt wieder hier heraus, weil ich nämlich mit ihm schlafen wollte. Egal, ob er eine hässliche Verkleidung trug oder nicht.
    Ich fing an, die Papiere durchzublättern. Es war erstaunlich, wie viel Papier im Zeitalter der technischen Wunder immer noch benutzt wurde. Natürlich war Papier nicht mehr nur Papier. Es war eine Art aufbereitetes Plastik, fühlte sich aber genauso an und wurde in denselben Mengen benutzt wie schon immer.
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis wir etwas entdeckten.
    »Kostenaufstellungen für ein nicht genauer beschriebenes Projekt«, sagte Quinn. Er blätterte nachdenklich die Papiere durch. »Das Projekt wurde nicht von der Abteilung genehmigt.«
    Ich öffnete eine andere Schublade. »Daran ist nichts Ungewöhnliches.
Laut Jack lehnt der Vorstand gut die Hälfte der Projekte ab.«
    Unsere Blicke trafen sich. »Bei diesem ging es um Forschungen am Erbgut. Das Projekt wurde vor fünfzehn Jahren vorgestellt.«
    Ich runzelte die Stirn. »Wieso sollte er so etwas aufheben?«
    »Genau das ist die Frage.« Er warf die Akte auf einen Stuhl und setzte die Suche fort.
    Ich zog eine Schublade hervor, in der unzählige Boxen mit fingernagelgroßen Silberplatten steckten. Ich zog eine hervor und grinste. »Wetten, dass Brown seine Heldentaten gern für die

Weitere Kostenlose Bücher