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Die Monster-Strige

Die Monster-Strige

Titel: Die Monster-Strige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Passagiere zu.
    Männer, die aussahen, als wollten sie die Wildnis erobern.
    Die zweimotorige Cessna bot im Innern Platz genug für uns alle. Da noch einige Sitze frei blieben, konnten wir es uns bequem machen. Suko und ich saßen in der ersten Reihe, direkt hinter den beiden Piloten.
    Die Verbindungstür war geschlossen.
    Wir schauten gegen ein Plakat, von dem uns eine hübsche Schwedin entgegenlächelte, die Werbung für eine Eiscreme machte und diese auch mit großem Vergnügen löffelte – wie es schien.
    Ich hatte mir eine Zeitschrift geholt, wollte nach dem Start darin herumblättern, und da ich mich gut kannte, würde ich irgendwann einschlafen.
    Das passierte mir häufig beim Fliegen.
    Der Start verlief ideal. Hinzu kam optimales Flugwetter, und es konnte eigentlich nichts schiefgehen. Mit diesem Gedanken ließ ich die Zeitung sein, schloß die Augen, und es dauerte nicht lange, da war ich eingeschlafen.
    Von Dämonen oder riesigen Vögeln träumte ich nicht. Ich schlief wirklich fest und merkte nicht, wie die Zeit verging.
    Der Mittag ging vorbei, und wir befanden uns noch immer in der Luft.
    Kurs Norden!
    Jemand stieß mich zweimal an.
    Ich öffnete die Augen, mußte mich erst orientieren und hörte Suko in mein Ohr sprechen. »Gut geschlafen?«
    »Abgebrochen.«
    »Das mußte auch so sein.«
    »Warum?«
    »Weil wir gleich landen werden.«
    »So schnell?«
    Suko lachte. »Schnell ist gut, wir sind schließlich seit Stunden in der Luft.«
    »Dann habe ich die Zeit ja optimal verbracht.«
    »Das kann man sagen.«
    Ich setzte mich wieder normal hin und konnte aus dem Fenster schauen.
    Die Gegend hatte sich verändert. Wie ein Film floß unter uns die Weite der nordschwedischen Landschaft dahin: Wälder, Wiesen, glitzernde Seen und Bäche. Doch breite Straßen oder sogar Autobahnen sahen wir nicht.
    Hier konnte der Mensch noch Mensch sein und auch die Natur erleben.
    Wir mußten uns bereits wieder anschnallen und verloren an Höhe. Hinter uns unterhielten sich die anderen Passagiere. Da sie ziemlich laut redeten, schaute ich durch den Gang zurück. Sie hockten zusammen und spielten Karten, was nicht so leicht war, da sie sich auch hatten anschnallen müssen.
    Ich schaute wieder nach unten.
    Die Sonne strahlte ihr Licht gegen das Land. Mir fiel ein, daß die Nächte zu dieser Zeit sehr kurz oder gar nicht vorhanden waren. Es wurde hier oben im Sommer also nicht richtig dunkel. Zwar befanden wir uns noch nicht in Höhe des Polarkreises, aber etwas von dieser Kühle bekamen wir auch hier mit.
    In der Ferne, wenn auch nur schwach und weit im Norden, reckten sich Berge in die Höhe. Auf ihren Gipfeln schimmerten sie wie helle, wunderbar blanke Spiegel.
    »Ich schätze, daß wir in zehn Minuten landen werden«, erklärte Finlay.
    Ich drehte mich. »Wo ist denn die Stadt, von der du gesprochen hast?«
    Er mußte lachen. »Nein, nein, John, keine Stadt. Ein Ort, nicht mehr. Ein paar Holzhäuser, eine Kirche, kleine Geschäfte, Kneipen, Männer, Frauen, Kinder.«
    »Und Spitzbuben?«
    »Die vielleicht auch.«
    »Da ist doch was!« Suko schüttelte den Kopf. Er hatte sich zum Fenster hingedrückt und starrte zu Boden. Wir waren wieder etwas tiefer gesunken, so daß sich die Landschaft jetzt noch deutlicher zeigte.
    »Der Landeplatz?« fragte ich.
    »Bestimmt nicht.«
    »Was dann?«
    »Schau selbst nach.«
    Ich mußte mich an Suko vorbeibeugen, um direkt in die Tiefe schauen zu können. Im ersten Moment sah ich nur die Landschaft, nichts Auffälliges, bis auf die Tatsache, daß die Wälder weniger geworden waren und die freien Flächen überwogen.
    Ich konnte auch den Ort Sundhaden erkennen. Wie ein Dorf aus Spielzeugteilen lag er unter uns.
    »Verdammt!«
    Suko hatte nicht grundlos geflucht, denn im selben Augenblick sah ich es ebenfalls. Mitten in der Landschaft lag ein Auto. Und daneben hielt sich ein Mensch auf, der keine Chance hatte, denn er wurde von dem mächtigen Monster-Vogel angegriffen…
    ***
    Tilman Gren hörte sich schreien.
    Es war das einzige, was er tun konnte, auch wenn er die Arme ausgestreckt hatte, als wollte er das Monstrum mit seinen eigenen Händen aufhalten, wobei er dies nicht schaffen konnte.
    Es kam über ihn.
    Das gesamte Blickfeld wurde ihm versperrt. Der Schrei erstickte, als er den ersten Schlag bekam. Einen unheimlich harten Treffer gegen Kopf und Hals. Die Spitze hinterließ sofort eine tiefe Wunde, dann zog sich der Schnabel zurück, um eine Sekunde später erneut zuzuhacken, diesmal

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