Die Monster-Strige
nicken.
»Gleich«, flüsterte Ken Finlay, »gleich ist es soweit, dann greift er an. Das spüre ich.« Ken hatte recht. Durch den Körper des Vogels ging ein Ruck. Und plötzlich jagte er los. Sein Ziel war das Haus und damit wir!
***
Sie hatten das Opfer begraben und waren auch nicht schlauer als zuvor.
Vor allen Dingen eines hatte das Trio gestört. Sie ärgerten sich darüber, daß sich der Vogel nicht noch einmal gezeigt hatte. Die offene Verbindung zwischen seiner Welt und der der Flammenden Steine gab es nicht mehr. Und so hockten sie sich zusammen und berieten, was zu tun war. Kara begann, und sie deutete dabei auf den Eisernen Engel.
»Eines steht fest: Dieser Monster-Vogel muß dich gemeint haben. Oder er hat sich nur deinetwegen gezeigt.«
»Warum meinst du das?«
»Weil du die Verbindung hattest.«
»Nein, ich…«
»Doch, du hast gespürt, daß etwas nicht stimmte.«
»Ja, das ist richtig.«
»Eben, dann wird er auch zu dir den Kontakt suchen.« Der Eiserne hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht an ihn erinnern.«
»Du könntest ihn fragen«, schlug Myxin vor.
»Wenn ich ihn treffe.«
»Ja.«
»Das bestimmt er.« Sie schwiegen wieder und hielten die Gesichter gegen den Wind.
Bis Kara wieder das Wort ergriff und zugleich auch den Kopf schüttelte. »Nein«, sagte sie. »So muß das eigentlich nicht sein. Bisher hat der Vögel die Initiative übernommen, aber das könnten wir ändern. Was meint ihr?«
»Einverstanden«, sagte Myxin.
»Und du?«
»Ich müßte es wohl ändern!« erklärte der Eiserne Engel, »das hast du doch gemeint.«
»Stimmt.«
»Und wie hast du dir das vorgestellt?«
Kara schüttelte den Kopf. »Ich verstehe dich nicht mehr. Du bist so anders geworden, so wenig aktiv. Du brauchst nur ein wenig nachzudenken, um es zu wissen.« Der Blick des Eisernen wanderte hin zu den Flammenden Steinen. Es war die zentrale magische Zone in diesem Gebiet, und er wußte auch, was es bedeutete, wenn er sich hineinstellte, aber noch zögerte er.
»Ich weiß nicht, ob ich die Kraft besitze, sie magisch aufzuladen. Deshalb möchte ich, daß du mitkommst, Kara.«
»Aber es ist dein Spiel.«
»Nein, wir alle sind daran beteiligt.«
»Was wollt ihr überhaupt?« fragte Myxin.
»Er muß die Spur aufnehmen«, sagte Kara. »Das geht nur über die Steine.« Kara erhob ihre Stimme bei den nächsten Worten. »Wenn dieser Vogel nur seinetwegen erschienen ist, dann wird er für den Eisernen auch zu finden sein. Dann kommt es zu einer Verbindung zwischen den beiden Wesen.«
»Ich finde, daß Kara recht hat.«
»Gut.« Der Eiserne nickte. Begeistert schien er nicht zu sein, aber es blieb ihm keine Möglichkeit. Er ging mit schweren Schritten auf das Zentrum zu, und Myxin wollte ihm folgen, aber Kara hielt ihn fest.
»Warte noch«, sagte sie leise.
»Was hast du?«
»Ich kann es dir nicht genau sagen, aber ich glaube daran, daß er uns nicht alles gesagt hat. Längst nicht alles. Er kennt den Vogel, er muß schon mit ihm zu tun gehabt haben, nur weiß ich leider nicht, wo und wann.«
»Damals in unserer Welt.«
»Ja, aber hast du etwas davon gewußt?«
»Nein. Außerdem waren wir ja nicht überall. Denk daran, wie groß unsere Heimat gewesen ist.«
Kara nickte versonnen und kam wieder auf ihren gemeinsamen Freund zu sprechen. »Es gibt da etwas, was wir nicht wissen, Myxin. Ich bin fest davon überzeugt, und es hat mit diesem Monster-Vogel zu tun. Der Eiserne Engel muß ihn kennen, eine andere Möglichkeit gibt es nicht. Er hat es uns nur nicht gesagt. Das finde ich schade, denn wem soll er außer uns vertrauen?«
Myxin war nicht überzeugt, widersprach aber nicht und folgte seiner Partnerin Kara, die am Rand des magischen Zentrums stehenblieb. Der Eiserne war bereits hineingegangen. Er stand in der Mitte, genau dort, wo sich die beiden Diagonalen kreuzten und der entscheidende Punkt war. »Willst du es versuchen?«
»Ich muß es wohl, Kara.«
»Gut, und ich habe dir versprochen, bei dir zu sein und dir zu helfen. Ich werde die Magie…«
»Nein!« widersprach er, »du wirst gar nichts tun. Überhaupt nichts. Hast du gehört?«
»Warum nicht?«
»Ich habe es mir überlegt. Ich muß es allein schaffen, und ich werde es auch allein schaffen.«
Kara nickte. »Gut, wie du willst. Vielleicht ist es sogar besser, wenn du ihn allein triffst. Du kennst ihn doch - oder?« Der Eiserne Engel schwieg.
Er wollte auch später nicht mehr reden und drehte den beiden den
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