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Die Monster-Strige

Die Monster-Strige

Titel: Die Monster-Strige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rücken zu.
    »Seltsam«, sagte Myxin so leise, daß nur Kara es hören konnte, »ein wirklich seltsames Benehmen.«
    »Er wird seine Gründe haben.«
    Der Eiserne Engel meldete sich erneut. »Ich möchte, daß ihr euch zurückzieht. Tut ihr mir den Gefallen?«
    »Warum?«
    »Bitte.«
    »Komm«, sagte Kara. »Tun wir ihm den Gefallen. Lassen wir ihn allein.«
    Myxin war einverstanden, und beide zogen sich zurück in das Blockhaus…
    ***
    Die Monster-Strige griff an! Es war ein schreckliches und gleichzeitig auch faszinierendes Bild, wie sie plötzlich auf die breite Glasscheibe zuflog und dabei immer größer wurde. Wenn sie das Haus rammte, konnte es einstürzen.
    Zwei, drei Sekunden waren wir wie versteinert. Wir schauten uns auch an, was da passierte, dann spritzten wir auseinander. Der Raum mußte so schnell wie möglich verlassen werden, wenn wir noch eine Chance haben wollten. Aber wir irrten uns! Die Strige griff das Haus nicht direkt an. Kurz bevor sie es berühren konnte, jagte sie in die Höhe, und wir hatten noch den Eindruck, als wäre die Scheibe von einem gewaltigen Windstoß erfaßt worden, der sie nach innen blähte. Dann war die Monster-Strige aus unserem Sichtbereich verschwunden, aber das war auch alles. Sie blieb über uns.
    Sie blieb über dem Haus. Einige Sekunden verstrichen in einem atemlosen Schweigen. Wir waren in die Diele gelaufen, und als hätte uns jemand einen Befehl gegeben, so starrten wir in die Höhe. »Da lauerte sie!« flüsterte Suko. Er hatte seine Beretta gezogen und zielte in die Höhe. Noch tat sich nichts. Ken Finlay atmete scharf durch die Nase. Er blickte sich in seinem eigenen Haus um wie in einer fremden Umgebung.
    Mit einem Tuch wischte er sich den Schweiß aus dem Gesicht, und seine Lippen fingen an zu zittern, denn urplötzlich hörten wir über unseren Köpfen das harte Kratzen. Sie war am Dach. Und ich stellte mir die verfluchten Krallen vor, die dick wie das Geäst eines Baumes waren, zugleich aber auch beweglich. Damit konnte die Eule alles aufreißen.
    Ein donnernder Schlag traf das Dach. Über uns befand sich keine Etage mehr, da war direkt das Dach. Es war von einer ungeheuren Wucht durchstoßen worden, so daß Sparren und Pfannen plötzlich nach unten regneten und wir Glück hatten, von keinem Gegenstand getroffen zu werden, weil wir rasch genug zur Seite hin ausgewichen waren. Im Dach klaffte ein Loch. Es war groß und wirkte gespenstisch. War es etwa der Zugang zu einer anderen Welt? Ich stand recht günstig und konnte, als sich der hochgewirbelte Staub der zerbrochenen Pfannen gesenkt hatte, sogar ein Stück des blauen Himmels erkennen. Aber wirklich nur ein Stück, denn der größte Teil meines Blickfeldes wurde von der Satans-Eule eingenommen, die mit trägen Flügelschlägen über dem Dach schwebte.
    »John…« Suko hatte mich leise angesprochen. Er stand rechts von mir und hatte seine Waffe gezogen. Mit der Mündung deutete er auf das große Loch.
    »Okay, versuche es!« Finlay sagte nichts. Er überließ uns die Initiative, denn wir waren die Fachleute.
    Ken hielt sich dicht neben der Haustür auf. Er war bereit, sofort aus dem Haus zu fliehen, wenn das Monstrum über uns noch mehr von diesem Dach einriß.
    »Ich nehme den Kopf!« Mein Nicken war für Suko die letzte Bestätigung.
    Er brauchte nur abzudrücken. Der Abschußknall erschreckte vor allen Dingen Finlay. Ich hatte damit gerechnet und war auch voll und ganz auf dieses Wesen konzentriert, in dessen Kopf die Kugel einschlug.
    Ob sie ein Loch riß, ob sie ein Auge zerstörte oder was auch immer, ich bekam es nicht mit, jedenfalls zuckte die Monster-Strige in die Höhe, drehte sich weg und war verschwunden, bevor wir ein zweites Mal schießen konnten.
    Das war nicht gut. »Raus!« schrie ich. Finlay hatte darauf nur gewartet.
    Er riß die Haustür auf und stürmte als erster ins Freie hinein. Er lief vom Haus weg, als hätte er Angst davor, daß es zusammenbrechen würde.
    Nach ungefähr zehn Schritten blieb er stehen und drehte sich um.
    Leer. Das Dach war leer, der Himmel ebenfalls, soweit er ihn halt überschauen konnte.
    Mit lauter Stimme rief er uns entgegen: »Verdammt, das Monster ist weg! Verschwunden, Freunde!«
    Das wollten wir uns selbst anschauen, blieben neben ihm stehen, und wohin wir auch blickten, wir sahen nur eine leere Umgebung und auch einen leeren Himmel.
    Suko lachte leise und blies dann gegen den Pistolenlauf wie ein Westernheld. »Eine kleine Silberkugel hat dieses

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