Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Monster-Strige

Die Monster-Strige

Titel: Die Monster-Strige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
kennen das Reich der Finsternis. Wir haben die fremden Besucher ebenso gesehen wie die Dämonen aus anderen Welten, und wir haben versprochen, sie nicht zu bekämpfen.«
    »Wolltet ihr Freunde werden?«
    »Ja, sie werden uns helfen. Wir werden in den Wäldern überleben. Auch ich werde weiterhin existieren, aber ich will mich nicht mehr zurückentwickeln. Ich will so bleiben, wie ich jetzt bin.«
    »Du willst zu einem Einzelgänger werden?«
    »Ja, ich kämpfe allein.«
    »Immer?«
    »So wird es sein. Ich habe die Kraft, mich von den anderen abzuspalten. Ich gehe meinen Weg.«
    Der Eiserne hatte gut zugehört. Ihm stand es nicht zu, seinem Lebensretter eine Moralpredigt zu halten, aber nachvollziehen konnte er dessen Weg nicht.
    »Hast du auch genau bedacht, auf was du dich da einläßt?«
    »Ich lasse es auf mich zukommen.«
    »Ja, das kannst du. Egal, welchen Weg du einschlägst, versuche immer wieder auf dich zu hören und widerstehe den Mächten der Finsternis. Das kann ich dir raten.«
    Die Monster-Strige schaute den Eisernen wieder bewegungslos an. Sie blockte ihre Gedanken ab, so daß ihr Gegenüber nicht erfassen konnte, wie sie auf seinen Vorschlag reagierte. Dann breitete die Strige plötzlich die Flügel aus und stieg in die Luft.
    Sie schwebte dem Rand der Schlucht entgegen, und der Eiserne spürte sie nur noch einmal in seinen Gedanken.
    »Wenn wir uns wiedersehen, wirst du dich erinnern müssen. Ich verfüge über einen sicheren Instinkt, und ich weiß sehr genau, wie ich dich finden kann, wenn es darauf ankommt. Die Zeiten können vergehen, aber meine Erinnerungen und ich werden bleiben. Wer mich versucht zu jagen, wird sterben.«
    Es waren die letzten Worte, die der Eiserne vernahm, denn der Vorhang der Erinnerung senkte sich allmählich, und die Realität nahm wieder Besitz von ihm.
    Er sah sich wieder in seiner Welt stehen, er sah die Steine, und er drehte den Kopf.
    Myxin und Kara schauten ihn an.
    Doch der Eiserne lächelte nicht.
    ***
    »Er ist wieder da!« sagte Kara.
    Myxin hatte nicht ganz begriffen. »Wieso, er ist doch nie weggewesen.«
    »Nicht körperlich.«
    »So meinst du es. Er hat sich, sagen wir, die Steine haben ihm die Möglichkeit der Erinnerung gegeben. Ich weiß es, ich spüre es. Ich habe versucht, an ihn heranzukommen, aber sein Bewußtsein blockte ab. Ich hätte mich ebenfalls in das Zentrum zwischen die Steine stellen müssen.«
    »Warum hast du es nicht getan?« fragte Myxin. »Er ist eine eigene Persönlichkeit. Ich habe ihm nichts zu befehlen.«
    Der kleine Magier hielt sich zurück. Im Prinzip hatte Kara recht, nur dann nicht, wenn es um Dinge ging, die sie alle angingen und ihr Gemeinwohl berührten.
    Der Eiserne Engel hatte sich bisher nicht von seinem Platz gerührt. Er stand da, die Hände auf den Griff seines Schwertes gestützt und schaute zu Boden.
    »Soll ich ihn fragen, was…?«
    Kara, die sensibel dachte, schüttelte den Kopf. »Nein, Myxin, du wirst nichts tun. Du wirst ihn nicht fragen dürfen. Er muß nachdenken, und er muß sich entscheiden.«
    »Für was?«
    »Ich sehe es als einfach an. Bei ihm ist ein Stück Vergangenheit zurückgekehrt. Es hat sich in seine Erinnerung hineingefressen, es ist wieder hochgekommen. Wenn er nicht von selbst sagt, was damals geschehen ist, so wollen wir ihn auch nicht quälen.«
    »Wie du meinst.«
    Der Eiserne Engel legte plötzlich seinen Kopf in den Nacken. Er schaute in den weißblauen Himmel, aber er sah ihn nicht, sondern konzentrierte sich einzig und allein auf die Macht der Steine.
    Und plötzlich war der Bann gebrochen. Da zeigten die Steine, weshalb sie das Attribut Flaming trugen.
    Sie veränderten ihr Inneres, fingen plötzlich an zu glühen.
    »Er wird uns verlassen«, sagte Kara.
    Sie hatte die Worte kaum ausgesprochen, als es geschah. Es sah aus, als hätte der Eiserne einen Ruck bekommen, dann umflirrte etwas seine Gestalt, das wie ein Licht aussah, und im nächsten Augenblick war er verschwunden.
    »Er wird den Weg zu diesem Monster-Vogel finden«, flüsterte Kara.
    Myxin nickte. »Was machen wir…?«
    »Ich weiß es noch nicht…«
    ***
    Ich hatte schon erwähnt, daß Sundhaden nicht gerade als Nabel der Welt angesehen werden konnte. Es war eine kleine, nette, verträumte Stadt, die innerhalb der natürlichen Weite des Landes keinesfalls störte und sogar sehr gut integriert war.
    Die Häuser standen nicht auf einem Klumpen zusammen. Sie waren sauber, hell gestrichen, wobei die Farben Blau und Weiß

Weitere Kostenlose Bücher