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Die Monster-Strige

Die Monster-Strige

Titel: Die Monster-Strige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und du weißt auch, daß sich der Vogel ein Opfer geholt hat.«
    Aklund nickte. »Das nehme ich an.«
    »Nicht mehr?«
    »Nein, denn ich habe es nicht gefunden. Ich habe nicht mal Meldung gemacht. Man würde mich auslachen, wenn ich berichte, daß ich einen leeren Wagen gefunden habe. Ich würde erklären müssen, daß der Fahrer verunglückt, aber danach verschwunden ist. Und wäre ich mit dem Monster-Vogel gekommen, hätte man mich für verrückt erklärt.« Er stöhnte auf und wischte über sein Gesicht. »Aber es hat ihn gegeben, Ken, sonst hätte ich dich nicht angerufen.«
    »Ich weiß, Sven, ich weiß. Es ist auch alles okay, und wir drei glauben dir.«
    Suko stellte eine erste Frage. »Wo haben Sie ihn denn gesehen?«
    »Über dem Ort.«
    »Direkt?«
    Der Polizist lächelte schief. »Ja, eigentlich schon. Er schwebte beinahe über der Kirche. Wäre er gefallen, hätte ihn der Turm wohl aufgespießt. Aber er war hoch, sehr hoch. Hätte ich zuvor nicht den Film gesehen, hätte ich mir wohl nicht viel dabei gedacht. Jetzt aber weiß ich Bescheid.«
    »Was wissen Sie denn?«
    »Daß er darauf wartet, sich Opfer zu holen. Oder sind Sie etwa anderer Meinung, Inspektor?«
    »Nein.«
    Ich wollte wissen, ob er ihn mit seinen Blicken weiterhin verfolgt hatte.
    »Klar, nachdem ich den ersten Schreck überwunden hatte. Ich wollte doch sehen, wohin er geflogen ist.«
    Aklund verengte die Augen. Er sah aus wie jemand, der über ein bestimmtes Problem nachdachte und in der Erinnerung kramte. »Wie gesagt, er war sehr hoch, aber er stand nicht still. Ich konnte erkennen, daß er seine Kreise flog, aber er kam nicht tiefer.« Der Polizist bewegte beide Arme, um anzudeuten, was er meinte. »Er blieb in dieser Höhe, flog aber plötzlich in östliche Richtung davon, behielt die Höhe bei und war weg.«
    »Aus Ihrem Sichtfeld entschwunden?« fragte ich.
    »Ja, das kam hinzu. Er entschwand aus meinem Sichtfeld. Aber nicht nur das. Das hatte auch noch mit etwas anderem zu tun. Ich hatte das Gefühl, als hätte er sich aufgelöst.« Er hob die Schultern und lachte über sich selbst. »Oder als wäre er in ein Loch geflogen, das sich im Himmel plötzlich aufgetan hatte.«
    »Das haben Sie gut gesehen«, lobte ich ihn.
    Der Polizist schüttelte trotzdem den Kopf. »Glauben Sie mir denn?«
    »Natürlich.«
    »Dann bin ich zufrieden. Sie glauben gar nicht, welche Angst ich ausgestanden habe.«
    »Na ja, jetzt sind wir ja hier.«
    Er schaute uns skeptisch an. »Ich weiß nicht, und das ist auch nicht gegen Sie gemünzt, aber ich kann mir schlecht vorstellen, daß wir zu dritt gegen den Riesenvogel ankommen. Er kann uns alle töten, und nicht nur uns, denn die Menschen hier sind ebenfalls in Gefahr. Wenn er will, frißt er den Ort menschenleer, so schlimm es sich auch anhört. Aber da mache ich mir keine Illusionen.«
    »Wir sahen ihn ebenfalls«, sagte Ken.
    »Wann?« Sven Aklund war aufgeregt. »Wann haben Sie ihn denn gesehen?« Er schaute Suko und mich an, als könnte er seinem Bekannten nicht so recht glauben.
    »Bevor Sie anriefen«, sagte Suko.
    »Und?«
    »Er war an meinem Haus. Er hat uns angegriffen. Er hat ein Teil des Dachs mit seinen Krallen abgerissen, und wir haben zu spüren bekommen, welch eine Kraft in ihm steckte. Das war der reine Wahnsinn. Ich habe so etwas noch nie mitgemacht.«
    Der Polizist konnte es noch immer nicht glauben. »Und euch ist nichts passiert?«
    »Wir hatten Glück.«
    »Ist er auch wieder verschwunden?«
    »So wie bei dir, Sven. Urplötzlich war er dann weg, als hätte sich im Himmel ein Loch geöffnet.«
    Aklund nickte.
    »Ja, so ist es gewesen, so und nicht anders.« Er schaute zum Fenster.
    »Und wetten, daß es wieder so sein wird, wenn er zurückkehrt. So und nicht anders.« Er wiederholte sich, er war nervös und mußte sich überwinden, um die nächste Frage stellen zu können. »Was tun wir denn, wenn er wieder hier erscheint?«
    Auf diese Fragen hatten wir natürlich gewartet, doch eine Antwort konnten wir leider nicht geben, und der Polizist senkte den Kopf, als er unsere Reaktion sah.
    »Dann wird es wohl bald vorbei sein«, murmelte er. »Ich bin nur froh, daß meine Frau für eine Woche zu ihren Eltern nach Kiruna gefahren ist. Dann hat wenigstens sie eine Chance.«
    »Noch leben wir«, sagte ich, »und wir sind auch nicht gekommen, um dieses Land wieder in einem Sarg zu verlassen. Darauf können Sie sich verlassen.«
    »Stimmt, aber die Gefahr besteht, daß der Riesenvogel unseren Ort

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