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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Hand. Mit schreckensweiten Augen starrte sie ihn an.
    Er blieb in der Tür stehen, sein Blick war kalt und leer. »Warum, Ileana, warum?« fragte er tonlos. »Du kamst zu mir und batest mich als deinen Freund, dir zu helfen. Und ich half dir. Warum nun dies?«
    Hastig, vor Angst fast gelähmt, erwiderte sie: »Ich mußte es tun, Cesare, sie ließen mir keine Wahl!«
    »Das glaube ich dir nicht, Ileana«, entgegnete er und ging auf sie zu. »Du hättest es mir trotzdem sagen können. Wir hätten das gemeinsam durchstehen können.«
    Sie beobachtete, wie er langsam die Hand hob. Seltsam -jetzt, da es geschehen mußte, spürte sie keine Furcht mehr. »Tu es nicht, Cesare«, sagte sie ganz ruhig. »Diesmal kommst du nicht damit durch. Die Polizei wird wissen, daß nur du es gewesen sein kannst.«
    Er blickte sie an, seine Hand stockte.
    »Laß es sein, Cesare«, sagte sie rasch, sein Zögern nutzend. »Du bist krank. Laß mich dir helfen.«
    »Du hast gerade genug geholfen«, sagte er bitter. »Und ich war sogar dumm genug, dich heiraten zu wollen!«
    Plötzlich versuchte sie, an ihm vorbei zur Tür zu eilen. Sie sah den Schlag nicht kommen, der sie bewußtlos zu Boden warf.
    Schwer atmend starrte er auf sie hinab. Seine Gedanken überstürzten sich - er mußte schnell entscheiden. Das Stilett wagte er jetzt nicht zu benutzen. Es mußte eine Möglichkeit geben, es als Unfall zu tarnen. Ähnlich wie bei Barbara.
    Er spähte vom Bad ins Schlafzimmer. Die Flügeltür zur Terrasse, auf die sein Blick fiel, brachte ihn auf eine Idee. Ja, Selbstmord, das wäre eine noch bessere Lösung.
    Schnell hob er Ileana vom Fußboden auf, trug sie zur Terrassentür, öffnete sie und blickte hinaus. Die Nacht war still, Schnee fiel in dicken Flocken. Mit der Frau auf den Armen ging er zur Brüstung, legte ihren schlaffen Körper auf den Steinrand und betrachtete sie.
    Ihr bleiches Gesicht wirkte sonderbar klein. Im Geist hörte er ihr eigenartiges, melodisches Lachen. Als Braut hätte sie bestimmt reizend ausgesehen, dachte er.
    Ein leichter Stoß. sie rollte über die Steinkante. und war verschwunden.
    Cesare hielt sich nicht damit auf, ihr nachzublicken, sondern eilte durch das Zimmer hinaus auf den Korridor.
    In seinem Wohnzimmer kam ihm Luke entgegen. Er fuhr sie an: »Ich habe dir doch gesagt, du sollst verschwinden!«
    Keine Antwort.
    Er ließ sich auf die Couch sinken. »Worauf wartest du noch? Verschwinde!«
    Müde stützte er den Kopf in die Hände und rieb sich den
    Nacken. Sie ging zur Hausbar, schenkte einen Drink ein und brachte ihm das Glas. »Hier«, sagte sie nur.
    Er nahm es, leerte es in einem Zug, stellte es auf den Tisch und blickte Luke kalt an. »Nun verschwinde schon!«
    Schweigend ging sie ins Schlafzimmer, während er sich zurücklegte und die Augen schloß. Er war sehr müde. Morgen, dachte er, fahre ich irgendwohin. in die Sonne. Wie lange bin ich nicht mehr in der Sonne gewesen. Aber jetzt kann ich ebensogut zu Bett gehen.
    Er wollte aufstehen, doch etwas schien im Wege zu sein. Nein, es war dieses taube Gefühl - als seien seine Beine eingeschlafen. Er stemmte sich gegen die Couch und konnte trotzdem nicht hochkommen, denn seine Arme waren kraftlos. Luke Nichols kam mit ihrem Handkoffer aus dem Schlafzimmer und ging wortlos an ihm vorbei.
    Er spürte, wie auf seiner Stirn der Schweiß ausbrach. »Luke, hilf mir!« ächzte er. »Mir ist nicht gut.«
    Sie drehte sich um, sah ihn an und sagte leise: »Jetzt kann ich dir nicht mehr helfen, Cesare.«
    Einen Moment musterte er sie unsicher, dann plötzlich, als er das leere Glas auf dem Tisch sah, begriff er. »Du gemeines Luder! Du hast mich vergiftet!« schrie er. »Oh, ich Idiot! Hätte ich dich doch damals umgebracht!«
    »Vielleicht wäre das richtig gewesen«, entgegnete sie gleichgültig. »Ich hatte dir ja gesagt, daß ich nie wieder die Verliererin sein wollte.« Sie ging zur Tür und öffnete sie.
    Draußen standen Baker und mehrere Polizisten. Sie schoben sie wieder ins Zimmer und folgten.
    Baker fragte sie nach einem Blick auf den hilflos daliegenden Cesare: »Was ist mit ihm los?«
    In Cesares schon verwirrtem Gehirn meldete sich eine vage Erinnerung. Mit krampfhaft gespanntem Gesicht sah er die
    Männer an.
    »Er stirbt«, sagte Luke.
    »Lukrezia!« schrie Cesare plötzlich.
    »Holen Sie schnell einen Arzt!« befahl Baker einem der Polizisten.
    »Dafür ist es zu spät.« Luke begann zu lachen. »Helfen kann ihm nur noch ein Priester.«
    »Trotzdem -

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