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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Judd.
    »Jetzt bewegen Sie sich auf dem Feld der Philosophie«, lä chelte der Maharishi.
    »Ist diese Vorstellung denn so viel unerträglicher als die Methoden Ihrer Schwester?« fragte Judd. »Ich habe schon gesagt, daß ich weder mit den Ansichten meiner Schwester noch mit allen ihren Methoden übereingestimmt habe«, erklärte der alte Mann. »Und doch haben Sie ihr erlaubt, mit Ihnen zu experimentieren.
    Sie haben die Behandlung akzeptiert, als ob Sie ein Meerschweinchen wären.«
    »Sie hat bei sich selbst die gleichen Versuche gemacht«, sagte der Maharishi, unterbrach sich dann aber.
    »Nun, das ist alles schon sehr lange her. Wir müssen uns um die Gegenwart kümmern. Das Heute ist unsere Pflicht.« »Einverstanden«, nickte Judd.
    »Viele der Aufzeichnungen in diesen Notizbüchern sind schwer zu verstehen, und zwar nicht nur wegen der Sprache. Vielleicht bilden sie zusammen mit dem, was Sie schon haben, ein Ganzes. Vielleicht verstehen wir dann ihre Entdeckungen und ihre Gedanken.« Der Maha-rishi beugte sich über den Tisch. »Ich bin ein alter Mann. Ich würde Ihnen gern helfen, wenn Sie erlauben. Ich habe mir immer gewünscht, die Arbeit und die Träume meiner Schwester ganz zu verstehen.« Judd wandte sich an Sofia. »Glaubst du, der Maharishi kann dir helfen? Oder arbeitest du lieber allein?« »Ich glaube, er kann mir sehr helfen«, sagte Sofia. »Er ist ja ein Bestandteil dieser einzigartigen Geschichte, und ohne ihn hätten wir niemals davon erfahren.«
    Judd warf dem alten Mann einen fragenden Blick zu. »Hätten Sie etwas dagegen, wenn wir hier arbeiten würden? Wir müßten allerdings einige Geräte aufstellen, Computerterminals und so weiter.«
    »Ich habe nichts dagegen«, sagte der Maharishi. »Gut.« Judd war zufrieden. »Ich finde das eine sehr vernünftige Lösung.« Er wandte sich an Sofia. »Hier bist du auch sicherer als irgendwo in meiner Nähe.«
    »Wo wirst du dich denn aufhalten?« fragte Sofia. »Ich muß andere Dinge erledigen«, erwiderte Judd.
    »Aber wir bleiben ständig in Kontakt. Sobald du mit deiner Arbeit hier fertig bist, treffen wir uns.«
    Der Maharishi erhob sich. »Ich danke Ihnen, mein Sohn. Ich hoffe, daß aus Ihren Forschungen Frieden erwächst.« Er machte eine Pause, dann fügte er hinzu. »Jetzt bin ich müde. Ich muß mich jetzt ausruhen.«
    »Vielen Dank, Meister.«
    Der Maharishi lächelte. »Ich sehe, Sie verstehen ein bißchen Hindi, mein Sohn. >Guru< heißt eigentlich >Leh-rer<.« Er ging durch eine Tür im Hintergrund des Zimmers und ließ sie allein.
    Judd wandte sich an den jüngeren Inder, der immer noch ne ben ihnen in der Bibliothek saß. »Ihr Vater ist ein außergewöhnlicher Mann. Darf ich fragen, wie alt er ist?« »Natürlich, Mr. Crane. Er ist ewig«, lächelte der Inder.

22
    Sechstausend Meter über dem endlosen Dschungel saß Judd in der Kanzel des neuen Senkrechtstarters der Crane Aerospace and Aircraft Corporation und sah hinunter auf die un berührten Wälder und glitzernden Flußläufe. Die Abendsonne leuchtete golden. »Herrlich«, murmelte der Pilot.
    »Ja, Tim, bei uns sind die Wälder nicht mehr ganz so unendlich«, sagte Judd nachdenklich.
    »Ich meine Ihre neue Maschine, Mr. Crane«, lachte der Pilot. »So ein Flugzeug hat es noch nie gegeben.
    Man fühlt sich wie ein Adler.«
    »Ja, ja«, nickte Judd geistesabwesend.
    »Wenn das Pentagon nicht mindestens sechshundert Stück davon kauft, sind sie verrückt.« Der Pilot war ganz aufgeregt. »Ich kenne alle Senkrechtstarter, einschließlich der neuesten Harrier-Modelle, aber der hier schlägt alles.« »Das Pentagon wird ihn schon kaufen«, sagte Judd gelangweilt.«
    »Noch zehn Minuten«, sagte der Pilot. »Sagen Sie unten Bescheid, daß wir kommen. Ich möchte direkt im Krater des Berges landen, nicht oben auf dem Pla teau«, befahl Judd.
    »Ja, Sir.« Der Pilot drückte auf eine Taste seines Funkgeräts und schob sein Mikrophon hoch. »Crane zweiundvierzig ruft Xanadu. Crane zweiu ndvierzig ruft Xanadu.« Die Antwort erfolgte sofort. »Hier Xanadu.
    Wir hören Sie, Crane zweiundvierzig. Wir sehen Sie auch auf unserem Radarschirm. Sie befinden sich in siebentausendzweihundert Meter Höhe, Anflugrichtung Nordost. Ihre Koeffizienten sind 21, 21, Null, 93, 21. Bitte bestätigen Sie.« »Angaben bestätigt. Wir kommen jetzt runter.« Der Pilot schaltete den automatischen Richtungsanzeiger ein. »Hier Crane zweiundvierzig. Erbitte Landeerlaubnis im Krater.«
    »Sie sehen ziemlich groß

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