Die Moralisten
nichts zu verstehen. Ich bin eben scharf auf dich. Das ist alles.«
Sofia spürte, wie sich sein Geschlecht in ihren Bauch bohrte. »Heb mich hoch«, bat sie.
Er packte ihre Taille und hob sie vom Boden. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und ihre Beine um seine Hüften. Mit einem Ruck stieß er in sie hinein. »Oh, Gott!« schrie sie heiser. »Du bist ja unglaublich hart.«
Er starrte sie glasig an. »So hast du es gern, oder?« knurrte er.
»Ja«, keuchte sie. »Ja, ja, ja. Ich liebe dich, Judd. Ich will dich immer in mir behalten.« Sie zitterte und stöhnte vor Lust. »Oh, Gott! Judd, ich komme.«
Seine Hände preßten sie so fest an sich, daß es ihr unmöglich war, sich zu bewegen. »Mach langsam«, sagte er heftig. »Ich kann mich sonst nicht mehr beherrschen.«
Sie hielt ihr Becken ganz still und küßte ihn auf den Mund. »Ach, mein Liebster«, murmelte sie.
»Sofia!« sagte er staunend. »Ich weiß gar nicht, wie mir ge schieht.«
Heiße Tränen liefen ihr über das Gesicht. »Vielleicht fängst du endlich an, mich zu lieben«, sagte sie zärtlich.
Er stieß ihr sein Geschlecht ärgerlich in den Leib. »Nein. Ich kann dich nicht lieben. Ich darf niemanden lieben.« Sie spürte, wie sein Orgasmus in ihr explodierte, und zuckte mit dem Becken, um selbst ihren Höhepunkt zu erreichen. »Die Liebe gehorcht ihren eigenen Gesetzen«, flüsterte sie. Sie hielten sich noch eine halbe Minute umklammert, bis ihn die Kräfte verließen und sie auf den Fußboden sanken. Da spürten sie plötzlich, daß immer noch eiskaltes Wasser über sie hinströmte.
In der Bibliothek des Maharishi waren sämtliche Wände mit Bücherregalen bedeckt. Stühle, Tische oder Bänke fehlten. Dafür lagen weiße Teppiche auf dem Boden und große farbige Kissen. Der Guru saß mit gekreuzten Beinen auf einem dieser Polster, als sie hereingeführt wurden. Sein langes Haar war aus dem Gesicht zurückgestrichen und im Nacken zusammengebunden. Sein Bart war frisch gebürstet. Er trug einen purpurfarbenen Kaftan.
Mit einem Seitenblick auf Fast Eddie bemerkte er: »Ich bitte tausendmal um Vergebung, aber es wäre mir lieber, wenn wir allein reden könnten.«
Judd nickte. »Geh nur«, wandte er sich an Fast Eddie. »Wir sind hier vollkommen sicher.«
Fast Eddie verließ zögernd den Raum. Der Maharishi drückte auf einen verborgenen Knopf, und die Tür schloß sich hinter dem Schwarzen. Man hörte, wie das Schloß einrastete. Der Guru verneigte sich. »Vielen Dank.«
Judd und Sofia ließen sich ebenfalls auf zwei Sitzkissen nie der. »Der Phönix steigt aus der Asche, so wie der Dalai-Lama geboren wird, wenn er stirbt«, sagte Judd.
Der Maharishi gab keine Antwort.
Judd sah ihn mißtrauisch an. »Sie sind nicht der Mann, mit dem ich gestern abend gesprochen habe.« Der Guru nickte bedächtig. »Mein Vater sagte schon, daß Sie ein guter Beobachter sind.«
»Wenn Sie erlauben, würde ich lieber mit Ihrem Vater selbst sprechen«, bat Judd.
Der Guru nickte. »Mein Vater wird gleich hier sein.« Er drückte auf einen anderen Knopf.
Eine ganze Seitenwand der Bibliothek mit allen Bücherregalen glitt lautlos zur Seite und enthüllte einen weiteren, allerdings konventioneller eingerichteten Raum. Hinter einem mit Elfenbein reich verzierten Sandelholzschreibtisch stand der Maharishi. Abgesehen von einem weißen Seidenturban trug er westliche Kleidung: einen weißen Leinenanzug mit Schlips und Kragen. »Guten Morgen«, sagte er und verbeugte sich leicht. »Ich freue mich, daß Sie hier sind. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, daß mein Sohn unserer Unterhaltung beiwohnt.«
Judd erhob sich ebenfalls. »Ihr Sohn, Maharishi?« fragte er. »Ist er Ihr Sohn, oder ist er geklont?«
»Sowohl das eine als auch das andere«, erwiderte der Maharishi. »Er ist einer meiner vielen Söhne, auch wenn Sie vielleicht sagen würden, er wäre ein Klon.« Er lächelte. »Was sind Kinder denn anderes als Klone aus unseren Samen?« »Eigentlich bin ich gekommen, um Wissen zu sammeln«, sagte Judd. »Ich wollte nicht philosophieren.« »Philosophie und Erkenntnis sind ein und dasselbe, mein Sohn«, lächelte der Maharishi. »Ich merke, Sie denken genauso wie meine Schwester. Als Ärztin wollte sie auch von der Wahrheit im Inneren der Menschen nichts wissen, sondern hat nur an die wissenschaftliche Erkenntnis geglaubt.« »Und doch haben Sie ihr erlaubt, mit Ihrem Körper zu experimentieren?« fragte Judd ins Blaue hinein. »Ich war der erste, mit dem sie
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