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Die Moralisten

Titel: Die Moralisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Vielleicht auch früher. Bis dahin haben wir alles überprüft.«
    »Ich werde ihn selbst in Betrieb nehmen. Sorgen Sie dafür, daß ihn sonst niemand anrührt.«
    »Selbstverständlich, Mr. Crane«, sagte Dr. Schoenbrunn. »Sie haben die Fertigstellung des Reaktors ermöglicht.
    Da ist es nur recht und billig, daß Sie ihn auch selbst in Betrieb nehmen.«
    Judd dachte einen Augenblick nach. »Das Projekt Xa-nadu«, sagte er mehr zu sich selbst. »Drei Jahre läuft es jetzt.« »Ja«, bestätigte Dr. Schoenbrunn. »Ich möchte von jetzt an wöchentliche Berichte.« »Natürlich, Mr. Crane, ganz wie Sie wünschen.« Dr. Schoenbrunn lächelte verschmitzt. »Kein Mensch hat auch nur die geringste Ahnung. Es ist der leistungsfähigste Reaktor der Welt, aber niemand weiß, daß er hier versteckt ist, Hunderte von Kilometern entfernt von jeglicher Zivilisation.« »Ohne Ludwigs Vorarbeiten hätten wir es vielleicht nie versucht«, meinte Judd.
    »Nein, nein.« Dr. Schoenbrunn schüttelte den Kopf. »Die Anlage ist einzig und allein Ihrem Genie zu verdanken. Selbst mir fällt es schwer zu glauben, daß die Anlage soweit automa tisiert ist, daß ein einziger Mann genügt, um sie zu bedienen.«
    »Unterschätzen Sie Ihre eigene Leistung nicht, Herr Doktor«, lächelte Judd. »Vielleicht erfährt die Welt eines Tages davon. Ich bin Ihnen jedenfalls heute schon dankbar.« »Das ist sehr freundlich von Ihnen, vielen Dank.« Dr. Schoenbrunn zögerte einen Moment. Judd ahnte, worauf der Wissenschaftler hinauswollte.
    »Auf Ihr Schweizer Konto werden heute noch fünf Millionen Dollar überwiesen. Weitere fünf Millionen Dollar erhalten Sie, wenn ich den Knopf drücke, der den Reaktor in Betrieb setzt.«
    »Vielen Dank, Mr. Crane.« Dr. Schoenbrunn schien sich vor der Kamera zu verneigen. »Auf Wiedersehen, Herr Dr. Schoenbrunn.« Judd drückte auf die Tastatur seines Terminals und unterbrach die Verbin dung. Als nächstes rief er den Sicherheitsdienst an. John D. war selbst am Apparat. »John?« meldete sich Judd. »Hier ist Judd Crane. Was gibt es?«
    »Guten Tag, Sir«, sagte der Sicherheitschef. »Haben Sie den Zerhacker eingeschaltet?« John D. war immer sehr vorsichtig.
    »Ja«, nickte Judd. »Sie können frei sprechen.« »Ihre Ärztin sitzt wieder mal in der Tinte«, sagte John D.
    »Wieso?«
    »Sie steht auf verschiedenen Hitlisten, Sir. Auf der russischen, auf der jugoslawischen und auf der chinesischen.
    Die Kubaner haben sogar die Mafia angeheuert, um sie zu jagen. Das macht zusammen vier. Vier Asse. Die zu schlagen, dürfte recht schwer sein.«
    »Ich verstehe nicht, was das soll, John. Sie hat fast drei Jahre in Bangladesh zugebracht, und sie hätten sie jeden Tag schnappen können. Warum sind sie denn jetzt plötzlich hin ter ihr her?«
    »Anscheinend haben sie den Verdacht, daß Dr. Ivan-cich ein paar streng geheime Papier mitgenommen hat, die mit den Untersuchungen von Dr. Zabiski zu tun haben.« »Das müssen die Akten sein, die mir Dr.
    Zabiski selbst anvertraut hat«, meinte Judd nachdenklich.
    »Nein«, erwiderte John D. »Von denen wissen die Russen seit langem. Ich glaube, die Russen haben es Dr. Zabiski ausdrücklich erlaubt, Ihnen diese Akten zu geben. Sie haben wohl Angst gehabt, Sie würden sonst Dr. Ivan-cich nicht zu Breschnew fliegen lassen.«
    Judd schwieg. »Wo sind denn diese anderen Aufzeichnungen?« fragte er schließlich.
    »Im Besitz von Dr. Ivancich, nehme ich an. Warum sollten sie sonst so aufgeregt nach ihr suchen?« John D. zögerte einen Moment. »Ich glaube, wir müssen die Sicherheitsmaßnahmen rings um Crane Island erheblich verstärken. Sie werden nicht lange brauchen, um sie zu finden.«
    »Weiß Doc Sawyer von dieser Geschichte?« »Bisher noch nicht«, erwiderte John D. »Sie sind der Chef.
    Sie erfahren alles zuerst.«
    »Sagen Sie ihm erst einmal nichts«, befahl Judd. »Ich möchte nicht, daß er nervös wird. Aber schirmen Sie ihn gut ab. Ich möchte nicht, daß ihn irgend jemand auseinandernimmt und Informa tionen aus ihm herauspreßt.« »Jawohl, Sir«, sagte John D. »Und was ist mit Crane Island?« »Vier schwerbewaffnete Hubschrauber sichern den Luftraum über der Insel. Sie sollen vierundzwanzig Stunden am Tag patrouillieren.
    Das Seegebiet um die Insel wird von acht bewaffneten Motorbooten abgeriegelt, die ebenfalls Tag und Nacht draußen sind. Auf der Insel selbst sollen Ihre besten zwanzig Scharfschützen Posten beziehen.« »In sechs Stunden sind wir bei Ihnen, Sir.«

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