Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Mordbeichte

Die Mordbeichte

Titel: Die Mordbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
eine Sekunde später wurde das Licht gelöscht.
      Fallon fröstelte, als der Wind ihm den Regen ins Gesicht klatschte. Er stellte den Mantelkragen auf. Es war sehr still. Und dann hörte er auf einmal ganz deutlich Schritte auf dem Kiesweg unten. Als er hinunterblickte, trat eine Gestalt in den Lichtkegel. Das weiße, schulterlange Haar verriet ihn augen blicklich. Billy Meehan! Er stieg jetzt die Stufen zur Haustür hoch und faßte nach dem Türgriff. Die Tür öffnete sich, und er schlüpfte ins Haus. Fallon kroch über das Dach zurück und sprang in den Käfig.
      Der Anblick Annas am Fenster hatte Billy so erregt, daß er sich nicht länger zurückhalten konnte. Die Schmerzen zwi schen seinen Schenkeln waren unerträglich geworden, und die halbe Flasche Whisky hatte den letzten Rest an Selbstdis ziplin weggeschwemmt. Als die Klinke tatsächlich nachgab, erstickte er fast vor Aufregung. Er schlich auf Zehenspitzen ins Haus, schloß die Tür und schob den Riegel vor. In einem Zim mer am Ende des Ganges hörte er jemanden leise singen. Er näherte sich lautlos und spähte durch die angelehnte Tür.
      Anna saß in einer Ecke des viktorianischen Sofas, einen kleinen Tisch, auf dem ein großer Nähkasten stand, zur Seite. Sie nähte einen Knopf an ein Hemd, griff dann in den Näh kasten, suchte nach der Schere und schnitt den Faden ab.
      Billy zog seinen Mantel aus, ließ ihn auf den Boden fallen und steuerte auf sie los.
      Stirnrunzelnd wandte sie ihm ihr Gesicht zu. »Wer ist da? Ist da jemand?«
      Er hielt kurz inne. Sie stand auf. Billy schlich weiter, und während sie sich halb umwandte, das Hemd an sich pressend, eine Nadel in der anderen Hand, umkreiste er sie.
      »Wer ist da?« Angst schwang in ihrer Stimme mit.
      Er faßte von hinten unter ihren Rock, zwischen ihre Schen kel und kicherte. »Das ist hübsch. Du magst das, hm? Die meisten Mädchen mögen, was ich mit ihnen mache.«
      Sie schrie auf, entzog sich ihm, drehte sich herum, und im selben Moment fuhr eine Hand in ihren Ausschnitt und
    grapschte nach ihrer einen Brust.
      Anna schrie. Ihr Gesicht war eine Maske des Grauens. »Nein – bitte! Im Namen Gottes – wer ist es?«
      »Fallon«, sagte Billy. »Ich bin es, Fallon.«
      »Lügner!« schrie sie. »Lügner!« Und schlug ihm mitten ins Gesicht.
      Billy verpaßte ihr eine Ohrfeige mit dem Handrücken. »Du Hure! Ich werde dich schon noch kriechen lehren!«
      Er warf sie rücklings übers Sofa, zerrte an ihrem Höschen, riß brutal ihre Schenkel auseinander und preßte seinen Mund auf den ihren. Sie spürte, wie seine Hand zwischen ihren Beinen am Reißverschluß seiner Hose herumfummelte, und dann stieß das steife Glied zu. Sie kreischte. Er schlug sie abermals und bog ihren Kopf zurück. Sie versuchte sich mit der rechten Hand am Tisch festzuhalten, und ihre Finger umklammerten die Schere. Zu diesem Zeitpunkt war sie schon fast bewußtlos. Sie merkte nicht mehr, wie ihre Hand durch die Luft zuckte und wie sie mit aller Kraft die Schere in seinen Leib rammte, sein Herz durchbohrte und ihn auf der Stelle tötete.
      Nachdem die Eingangstür verriegelt war, mußte Fallon ein Küchenfenster einschlagen. Er fand Billy Meehan über dem bewußtlosen Mädchen hingestreckt und stürzte sich auf ihn. Erst als er ihn wegzerrte, sah er den Griff der Schere unterhalb der Rippen herausragen.
      Er hob Anna auf die Arme und trug sie nach oben, legte sie auf ihr Bett und deckte sie mit einer Daunendecke zu. Dann setzte er sich zu ihr und hielt ihre eine Hand.
      Nach einer Weile zuckten ihre Lider. Sie bäumte sich auf, versuchte, ihm ihre Hand zu entziehen.
      Fallon sagte besänftigend: »Ist ja gut. Ich bin's – Martin Fallon. Sie brauchen keine Angst zu haben.«
      Sie seufzte. »Gott sei Dank! Was ist passiert?«
    »Können Sie sich nicht erinnern?«
      »Nur an diesen grauenvollen Mann. Er sagte, er wäre Sie – und dann versuchte er – versuchte er …« Sie schüttelte sich. »O Gott, seine Hände! Es war so schrecklich! Grauenhaft! Ich glaube, ich fiel in Ohnmacht.«
      »Das stimmt«, sagte Fallon ruhig. »Dann kam ich, und er rannte davon.«
      Sie wandte ihm ihr Gesicht zu. »Haben Sie gesehen, wer es war?«
      »Ich fürchte – nein.«
      »War es …« Sie zögerte. »Glauben Sie, daß Meehan dahin tersteckt?«
      »Das glaube ich allerdings.«
      Sie schloß die Augen, und als Fallon sanft ihre Hand ergriff, zuckte sie zurück, als

Weitere Kostenlose Bücher