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Die Mordbeichte

Die Mordbeichte

Titel: Die Mordbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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Sie ist und Sie glauben, daß ich so etwas wie eine Bedrohung für ihn bin, dann wäre es doch das Lo gischste gewesen, was Sie hätten tun können.«
      »Und was wäre aus meinem Paß und meiner Schiffspassage geworden?«
      Meehan gluckste. »Sie denken an alles, was? Wir sind uns ziemlich ähnlich, Fallon – wir beide.«
      »Ich würde lieber der Teufel höchstpersönlich sein.«
      Meehans Miene verdüsterte sich. »Wohl wieder so'n Gefa sel von was Höherem, hm? Mein Leben für Irland. Der galante Rebell mit der Waffe in der Hand. Machen Sie mir doch nichts vor, Fallon. Es macht Ihnen Spaß, in einem Trenchcoat und mit einer Kanone in der Tasche herumzulaufen – wie jemand aus einem alten Stummfilm. Das Töten hat Ihnen Spaß ge macht. Und soll ich Ihnen sagen, weshalb ich das weiß? Weil Sie zu verdammt gut darin sind, als daß Sie es hätten sein lassen können.«
      Fallon saß da und starrte ihn an. Sein Gesicht war schnee weiß. Und plötzlich war die Ceska in seiner Hand.
      Meehan lachte rauh. »Sie brauchen mich, Fallon. Erinnern Sie sich? Also stecken Sie das Ding weg wie ein guter Junge.«
      Er ging zur Tür, öffnete sie.
      Fallon peilte sein Ziel neu an.
      Meehan wandte sich ihm zu. »Na, dann drücken Sie schon ab!«
      Die Waffe lag ruhig in Fallons Hand. Meehan wartete, die Hände in den Taschen seines Mantels. Nach einer Weile drehte er sich langsam um und ging hinaus.
      Fallon hielt noch einen Moment die Ceska vor sich, ins Leere starrend, dann senkte er sie sehr langsam, die Hand auf dem Tisch aufstützend, den Finger immer noch am Abzug. So saß er auch noch, als Jenny hereinkam.
      »Sie sind weg«, sagte sie.
      Fallon antwortete nicht.
      Sie blickte auf die Waffe. »Wozu brauchst du das Ding da? Was ist passiert?«
      »Nicht viel. Er hat mir einen Spiegel vorgehalten – das ist alles. Aber da war nichts, was ich nicht schon vorher gesehen hätte.« Er stand auf. »Ich glaube, ich werde ein paar Stunden schlafen.«
      Er ging zur Tür, und sie fragte schüchtern: »Möchtest du, daß ich hochkomme?«
      Es war, als ob er sie nicht gehört hätte. Er ging, und sie setzte sich an den Tisch und barg ihr Gesicht in den Händen.
      Als Fitzgerald in Millers Büro kam, stand der Superinten dent am Fenster und las den Durchschlag eines Briefes.
      Er reichte ihn Fitzgerald. »Das haben wir dem Staatsanwalt geschickt.« Fitzgerald überflog das Schreiben. »Wann können wir eine Entscheidung erwarten?«
      »Das ist das Ärgerliche. Wahrscheinlich wird es ein paar Tage dauern. Inoffiziell habe ich mit dem Mann, der die Sache bearbeitet, bereits am Telefon gesprochen.«
      »Und was meint er, Sir?«
      »Er hegt keine allzu großen Hoffnungen. Sie wissen ja, wie die Leute reagieren, wenn es etwas mit Religion zu tun hat.«
      Erst jetzt bemerkte Miller, daß der Inspektor auch einen Durchschlag in der rechten Hand hielt. »Was haben Sie da?«
      »Schlechte Nachrichten, fürchte ich, Sir. Vom CRO über die Ceska.«
      Miller setzte sich müde. »Na, erzählen Sie schon!«
      »Dem Computer zufolge wurde in diesem Land zum letz tenmal im Juni 1952 jemand mit einer Ceska getötet, Sir. Ein ehemaliger polnischer Soldat erschoß seine Frau und ihren Liebhaber. Man hat ihn drei Monate später aufgehängt.«
      »Hervorragend!«
      »Natürlich werden die Waffenhändler im Londoner Raum abgeklappert«, fuhr Fitzgerald fort. »Das wird Zeit beanspru chen, aber es könnte was dabei herauskommen.«
      »Schweine könnten auch fliegen«, sagte Miller verdrossen. Er zog seinen Regenmantel an. »Wissen Sie, was das Besonde re an diesem Fall ist?«
    »Ich glaube nicht, Sir.«
      »Dann werde ich es Ihnen sagen. Es gibt nichts zu lösen. Wir wissen bereits, wer hinter dem Mord steckt: Jack Meehan. Und wenn der verdammte Priester seinen Mund aufmachen würde, könnte ich seinen Kopf auf einem Tablett servie ren.«
      Miller schlug die Tür so heftig hinter sich zu, daß die Glas scheibe einen Sprung bekam.
      Fallon hatte nur seine Schuhe und sein Jackett ausgezogen und sich oben aufs Bett gelegt. Als er aufwachte, war es dunkel im Zimmer. Er war mit einer Daunendecke zugedeckt, was bedeutete, daß Jenny dagewesen war. Es war kurz nach acht. Er zog rasch seine Schuhe an, grapschte nach der Jacke und ging nach unten.
      Jenny bügelte, als er in die Küche kam. Sie sah auf. »Ich habe vor drei Stunden bei dir reingeschaut.«
      »Du

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