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Die Mordbeichte

Die Mordbeichte

Titel: Die Mordbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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muß was erledigen.«
      Sie lauschte seinen Schritten auf der Treppe, hörte, wie er die Tür seines Schlafzimmers öffnete und schloß.
      Der Bull and Bell yard war nicht weit von Paul's Square entfernt, eine schmutzige sonnenlose gepflasterte Gasse, die nach dem Pub, das dort seit mehr als zweihundert Jahren stand, benannt worden war. Neben dem Eingang drängten sich überquellende Mülleimer, stapelten sich Pappschachteln
    und Packkisten.
      Das Bull and Bell machte sein Hauptgeschäft abends, wes halb Jack Meehan es bevorzugte, nachmittags hinzugehen. Er saß auf einem Stuhl, einen Krug Bier vor sich, auf einem Roastbeef-Sandwich kauend und die Financial Times lesend. Donner hockte am Fenster und legte Patience.
      Meehan leerte seinen Krug und schob ihn über die Bar. »Noch einmal, Harry!«
      Harry war ein großer, stämmiger junger Mann mit der Figur eines professionellen Rugby-Spielers. Er hatte lange, dunkle Koteletten und sah kalt und gefährlich aus. Als er den Krug füllte, öffnete sich die Tür, und Rupert und Bonati traten ein. Rupert hatte einen knöchellangen, großkarierten Kapuzen mantel an. Er schüttelte sich heftig und knöpfte ihn auf.
      Meehan trank einen Schluck Bier und rülpste. »Was, zum Teufel, willst du hier? Wer paßt auf den Laden auf?«
      Rupert glitt auf den Stuhl neben ihm und legte eine Hand auf seinen einen Schenkel. »Ich muß manchmal essen, Schätz chen. Ich glaube, es ist angebracht, daß ich bei Kräften bleibe, oder?«
      »Also gut, Harry«, grunzte Meehan. »Gib ihm seine Bloody Mary!«
      Rupert fragte: »Weiß übrigens jemand, wo Billy steckt?«
      »Ich habe ihn seit gestern abend nicht mehr gesehen«, sagte Meehan. »Wer will was von ihm?«
      »Der Verwalter von Pine Trees hat eben angerufen.«
      »Und was wollte er?«
      »Es scheint, daß Billys Whippet dort herumstreunt, total aufgeweicht und wie Espenlaub zitternd. Er wollte wissen, was er mit ihm machen soll.«
      Meehan runzelte die Stirn. »Was, zum Teufel, treibt das Vieh da?«
      Donner sagte: »Ich sah Tommy etwas gegen halb acht Uhr heute morgen, als ich in die Garage ging. Er saß im Scimitar. Ich glaubte, Billy hätte ihn dort letzte Nacht vergessen und ließ ihn raus. Ich meine, es ist doch schon vorgekommen, wenn er verärgert war – daß er Tommy im Wagen gelassen hat.«
      »Er war heute morgen noch nicht zurück«, sagte Meehan. »Wenn er den Wagen in der Garage hat stehenlassen, dann kann er nur in einen Klub im Zentrum gegangen sein. Wahr scheinlich liegt er noch mit irgendeiner Hure im Bett, dieser dreckige kleine Bastard.« Er wandte sich an Bonati. »Fahr nach Pine Trees und hol das Vieh! Und gib ihm was zu fressen!«
      »In Ordnung, Mr. Meehan.« Bonati verschwand.
      Meehan schüttete weiter Bier in sich hinein. »Rücksichtslo ses kleines Ferkel. Ich werde ihm den Arsch versohlen.«
      »Er ist jung, Mr. Meehan«, sagte Harry. »Er wird's schon noch kapieren.«
      Er ergriff einen Kübel mit Schmutzwasser, kam hinter der Bar hervor, öffnete die Tür und trat hinaus. Als er das Wasser ausgoß, tauchte Pater da Costa auf. Er trug seine Soutane und hatte den Schirm aufgespannt. Harry musterte ihn leicht er staunt.
      Pater da Costa sagte höflich: »Ich suche Mr. Meehan – Mr. Jack Meehan. Man hat mir in seinem Büro gesagt, daß ich ihn hier treffen könnte.«
      »Drinnen«, sagte Harry.
      Er ging voran, und der Pater folgte ihm. Er blieb auf der Schwelle stehen, um seinen Schirm zuzumachen.
      Rupert entdeckte ihn im Spiegel hinter der Bar.
      »Allmächtiger!« rief er aus.
      Meehan drehte sich sehr langsam um. »Und was, zum Teufel, machen Sie hier? Wollen Sie für Weihnachten oder dergleichen sammeln? Werde ich Sie mit einem Pfund los?«
      Er zog großkotzig seine Brieftasche heraus, und Pater da Costa sagte ruhig: »Ich hoffte, Sie kurz unter vier Augen
    sprechen zu können.«
      Er stand da, den Schirm in der Hand, der Saum der Soutane klitschnaß vom hohen Gras des Klosterfriedhofs, die Schuhe voll Morast, der graue Bart zerzaust.
      Meehan lachte schallend. »Ich wünschte, Sie könnten sich sehen! Männer in Röcken! Wie lächerlich!«
      Pater da Costa fragte geduldig: »Nun, können wir reden?«
      Meehan wies mit einer kurzen Handbewegung auf Donner und Rupert. »Es gibt nichts, was Sie mir sagen könnten, was diese beiden nicht hören dürften.«
      »Also gut. Ich möchte, daß Sie Holy Name

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