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Die Mordbeichte

Die Mordbeichte

Titel: Die Mordbeichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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fernbleiben. Und ich wünsche keine Wiederholung des Vorfalls von gestern nacht.«
      Meehan runzelte die Stirn. »Wovon, verflixt noch mal, sprechen Sie?«
      »Letzte Nacht, als ich weg war, ist jemand ins Pfarrhaus eingedrungen und ist über meine Nichte hergefallen. Wenn Fallon nicht im richtigen Moment aufgetaucht wäre und den Mann davongejagt hätte – weiß Gott, was passiert wäre. Aber ich vermute, Sie werden mir jetzt erzählen, Sie wüßten nichts davon.«
      »Verdammt noch mal, so ist es!« schrie Meehan.
      Pater da Costa versuchte sich zu beherrschen.
      »Sie lügen«, sagte er schlicht.
      Meehan schoß das Blut in den Kopf, seine Augen traten aus den Höhlen. »Wer, zum Teufel, glauben Sie, daß Sie sind?«
      »Es ist meine letzte Warnung. Als wir uns das letztemal unterhielten, sagte ich Ihnen, daß mein Gott auch ein Gott des Zornes ist. Sie täten gut daran, es nicht zu vergessen.«
      Meehans Gesicht war jetzt purpurrot. Wütend wandte er sich an den Barkeeper. »Schaff ihn raus!«
      Harry kam hinter der Bar hervor. »Auf den Weg, Kamerad!«
      »Ich gehe, wenn ich fertig bin«, erklärte ihm da Costa.
      Harrys rechte Hand packte ihn am Kragen, die linke am Gürtel, und so stürzten sie durch die Tür, begleitet vom Ge lächter Donners und Ruperts. Beide drängten hinaus, um dem Spaß beizuwohnen, und Meehan schloß sich ihnen an.
      Pater da Costa kauerte auf Händen und Knien in einer Pfütze.
      »Na, was ist los, Schätzchen?« höhnte Rupert. »Hast dich vollgepißt?«
      Es war eine dumme Bemerkung, kindisch und vulgär, aber sie war der letzte Tropfen, der da Costas Wut zum Überkochen brachte. Als Harry ihn auf die Füße zog, einen Arm um seinen Hals, reagierte er, wie er es dreißig Jahre zuvor in der harten, brutalen Schule des Guerillakampfes gelernt hatte.
      Harry grinste breit. »Wir können so aufgeblasene Angeber, die uns die Kundschaft verärgern, nicht leiden.«
      Zu mehr kam er nicht. Da Costas rechter Ellbogen landete zwischen seinen Rippen. Der Pater schwenkte auf einem Fuß herum, während Harry, nach Luft schnappend, zurücktau melte.
      »Du solltest niemals jemanden so nah herankommen las sen.«
      Harry sprang vorwärts, mit der rechten zu einem fürchterli chen Faustschlag ausholend. Da Costa neigte sich zur Seite, packte mit beiden Händen Harrys Handgelenk, drehte es herum und nach oben und stieß ihn mit dem Kopf voran in die Kisten.
      Als er sich umwandte, kam Donner angerannt. Er bekam einen Fußtritt unter die linke Kniescheibe und krümmte sich vor Schmerz. Da Costa rammte rasch ein Knie in Donners Gesicht, daß dieser hochschnellte und rückwärts gegen die Wand knallte.
      Rupert stieß einen entsetzten Schrei aus. Er hatte es so eilig, in die Pinte zu kommen, daß er auf der obersten Stufe aus rutschte und Meehan mit sich riß. Als Meehan sich erheben wollte, versetzte ihm da Costa einen Faustschlag ins Gesicht. Knochen knirschten, und Meehans Nase wurde von da Costas Knöcheln plattgewalzt. Blut schoß aus seinen Nasenlöchern, und er fiel aufstöhnend in die Kneipe.
      Rupert kroch auf Händen und Knien hinter die Bar, wäh rend da Costa über Meehan stand, die Fäuste geballt, das Gesicht in mörderischer Wut verzerrt. Und plötzlich blickte er auf seine Hände herab, sah das Blut daran, und Entsetzen malte sich in seinen Zügen. Langsam wich er zurück auf die Gasse. Harry lag mit dem Gesicht nach unten zwischen den Kisten, Donner kotzte gegen die Wand. Da Costa betrachtete noch einmal voll Grauen das Blut an seinen Händen und ent floh.
      Als er sein Arbeitszimmer betrat, saß Anna strickend am Feuer.
      Sie wandte ihm ihr Gesicht zu. »Du kommst spät. Ich habe mir Sorgen gemacht.«
      Er war immer noch äußerst erregt und hatte Mühe, ruhig zu sprechen. »Tut mir leid. Es ist etwas dazwischengekommen.«
      Sie legte ihr Strickzeug beiseite und erhob sich. »Nachdem du weg warst, ging ich in die Kirche. Fallon spielte auf der Orgel.«
      »Hat er irgend etwas gesagt? Hast du mit ihm gesprochen?«
      »Er hat mir eine Botschaft für dich gegeben. Es wäre alles seine Schuld gewesen, sagte er, und es täte ihm leid.«
      »Sonst noch was?«
      »Ja. Wir sollten von nun an keine Angst mehr haben. Er hätte es begonnen und er würde es beenden. Und wir würden ihn nicht wiedersehen. Was meint er? Glaubst du, daß er sich freiwillig stellen will?«
      »Weiß der Himmel!« Er legte eine

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