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Die Mordwespen (Orion 12)

Die Mordwespen (Orion 12)

Titel: Die Mordwespen (Orion 12) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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war, vor jedem neugierigen Blick, wenn er in der weißen Badehose am Rand des Bassins lag. Meist mit jungen Damen – in der letzten Zeit häufig mit dem Leutnant Erster Klasse Tamara Jagellovsk aus der Schar von Oberst Villas Agenten. Diese runden, vollen Büsche waren jetzt zerfressen, fast ohne Blätter und mit irgendwelchen Insektenlarven bedeckt, die Cliff ekelhaft fand.
    Er stand vor einem langen, teuren Sideboard und betrachtete die Plexolschachtel, in der sich Blattreste und alle Insekten fanden, die er rund um die Büsche hatte fangen können.
    »Ich werde jemanden fragen, der Bescheid weiß!« murmelte er und knöpfte die Magnetklappen der Ärmel zu.
    »Wer aber weiß Bescheid über jemanden, der Bescheid weiß?«
    Er grinste.
    Der zweite Teil des zweiten Grundes waren die Bäume. Sie spendeten der Zone zwischen Haus und Pool während der heißen Mittagszeit genügend Schatten, in dem sich Cliff samt Gästen wohlfühlte. Die Kronen dieser Bäume wirkten jetzt wie dünne Netze, und der Schatten beschränkte sich auf ein avantgardistisches Strichmuster auf den Steinen. Auch die Bäume waren befallen.
    »Blöde Viecher!« brummte Cliff und blieb vor dem Videophonschirm stehen. Die Nummer der Auskunft fand er irgendwo in seinem Gedächtnis und tastete sie ein.
    »Auskunft – Groote Eylandt und Basis 104«, meldete sich eine Stimme.
    »Liebling!« flüsterte Cliff wie in seinen besten Zeiten, »ich bin Oberst McLane und möchte deine Augen sehen, wenn ich dich um eine Auskunft bitte!«
    Die Auskunft, die vollrobotisch lief, solange der Anrufende nicht einen von den Regeln abweichenden Text sprach, schaltete auf das Mädchen der Überwachung um: der Bildschirm erhellte sich. Eine sehr hübsche junge Dame war zu sehen, und Cliff lächelte sie schmelzend an.
    »Oberst McLane?«
    Er nickte und erwiderte:
    »Ich brauche eine sehr spezielle Auskunft von Ihnen, gnädiges Fräulein!«
    Sie schüttelte den Kopf und lächelte zurück.
    »Bedaure, Oberst. Ich bin heute abend leider nicht frei.«
    Cliff freute sich und zeigte es auch.
    »Ich freue mich, mißverstanden worden zu sein«, sagte er halblaut und trat näher an die Linsen des Gerätes heran. »Ich suche eine Adresse und den dazugehörigen Mann – oder die Frau. Ich habe ein Schädlingsproblem.«
    »Motten, Oberst?« erkundigte sich die Vermittlung spitz.
    »Etwas Ähnliches. Ich habe hier einen Pflanzenschädling, den ich nicht kenne. Und ich suche einen Mann, der mir einen Weg zeigen kann, innerhalb kürzester Zeit meine Büsche und Bäume von diesem Schmetterlingszeug zu befreien. Ich liebe den Schatten, müssen Sie wissen.«
    Ein nachdenklicher Zug trat ins Gesicht des Mädchens.
    »Da habe ich, glaube ich, jemanden in meiner Kartei. Groote Eylandt ...«
    Sie suchte offensichtlich in einer elektronischen Kartei nach und las dann die Daten auf einem kleinen Schirm ab, denn sie blickte seitlich an den Linsen vorbei. Dann hob sie den Kopf, lächelte noch einmal kurz und sagte:
    »Sie suchen einen Entomologen, Oberst!«
    Cliff, der dieses Wort nicht in seinem unmittelbaren Wortschatz hatte, nickte trotzdem.
    »Das ist es, was ich suche, Mädchen«, sagte er. »Haben Sie einen?«
    »In meiner Kartei. Schreiben Sie mit?«
    Cliff machte ein beleidigtes Gesicht.
    »Von einem Mann im Rang eines Oberst kann man, glaube ich, getrost verlangen, daß er sich einen Namen und eine Videophonnummer merken kann, nicht wahr?«
    Das Mädchen zuckte die wohlgeformten Schultern und erwiderte schlagfertig:
    »Ich verkehre noch nicht im Offizierskorps der Flotte.«
    Cliff sagte:
    »Leider nicht. Ich notiere!«
    »Professor Gant Macauley, Groote Eylandt, Shore 432143«
    »Danke«, sagte Cliff. »Ich werde es behalten. Die Nummer ist nicht besonders schwer zu merken. Wirklich, vielen Dank!«
    Sie grinsten sich noch einmal abschiednehmend an, dann trennte das Mädchen die Bildschirmverbindung.
    Cliff blieb eine Weile nachdenklich stehen, dann zuckte er die Schultern und drückte nacheinander die Tasten des Videophons.
    4-3-2-1-4-3.
    Wieder wurde die große, leicht gewölbte Fläche hell. Der Oberkörper eines etwa fünfzigjährigen Mannes war zu sehen. Unter buschigen Brauen, die mit ihrem Silbergrau mit dem völlig haarlosen Schädel merkwürdig kontrastierten, sahen McLane dunkle Augen entgegen.
    »Verzeihen Sie«, sagte Cliff, »mein Name ist McLane ...«
    Der Mann nickte lebhaft.
    »Nicht unbekannt. Ich bin Macauley.«
    »Lassen Sie es zu, daß ich Sie mit einer relativ harmlosen

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